Heimatverein Pech stellt zwei neue Schriften vor
Geschichte und Heimatkunde können erstaunlich aktuell sein
Heft 22 beschäftigt sich mit den „Wachtberger Bächen“, Heft 23 mit der Michaeliskapelle von Pech
Pech. Der Heimatverein Pech hat seine beliebte Schriftenreihe „Dorfporträt“ um zwei Neuerscheinungen erweitert, die jetzt im Berkumer Rathaus offiziell vorgestellt wurden. Heft 22 handelt von den „Wachtberger Bächen“, Heft 23 von der Pecher Michaeliskapelle. Mit dabei im festlichen Trauzimmer der Gemeinde waren auch der frühere Bundesaußenminister Dr. Hans-Dietrich Genscher und seine Frau Barbara, denn das Heft Nummer 22 „Die Wachtberger Bäche“ ist dem Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins gewidmet. „Damit danken wir ihm für sein Engagement auf für regionale und lokale Belange“, so der Vorsitzende des HVB, Günter Wagner. Dieses Heft besitze nach den Starkregenereignissen vom 20. Juni ganz besondere Aktualität und stoße auf großes Interesse, wusste Wagner. „Schließlich dient unsere Schriftenreihe nicht zuletzt dazu, unsere Region besser kennenzulernen und besser verstehen zu können.“
Genschers fühlen sich wohl in Pech
Alt-Vizekanzler Genscher lobte seinerseits den Vorsitzenden des HVB, Günter Wagner, „für alles, was er für die Gemeinde und besonders für Pech tut.“
Die Schriftenreihe und viele andere Angebote des Vereins trügen zur Identität der Region ebenso wie zur Identifikation ihrer Bewohner wesentlich bei. „Wir fühlen uns jedenfalls in Pech zu Hause“, machte Genscher deutlich, dass es ihm und seiner Frau in ihrem langjährigen Wohnort bestens gefalle. Das Wohlfühlen sei nicht zuletzt dem HVB und seinen zahlreichen Aktivitäten zu verdanken. Autor Dr. Bruno P. Kremer strich heraus, mit den beiden neuen Werken habe der HVB auch gestalterisch „mächtig in de Harfe gegriffen“ und sehr ansehnliche Hefte in Farbe mit zahlreichen Farbbildern und Grafiken vorgelegt.
Die Mitglieder könnten sich schon jetzt freuen, denn pünktlich zu Weihnachten hielten sie es in den Händen. Auch Bürgermeister Theo Hüffel zeigte sich erstaunt darüber, wie aktuell heimatkundliche Werke doch sein können.
Das Heft über die Bäche könne sogar dabei helfen, die Ereignisse vom 20. Juni aufzuarbeiten. Vor allem der Rat, mehr Hecken in der Landschaft zu pflanzen, um das Wasser bei starken Regenfällen zu leiten und aufzuhalten, sei bedenkenswert. Auch bei den Ausgleichsflächen müsse man künftig verstärkt an den Gemeindewald denken, denn Wachtberg sei zwar von Wäldern umgeben, habe selbst jedoch lediglich auf 17 Prozent seiner Fläche Wald.
Besondere Belebungselemente
Heft 22 behandelt „Die Wachtberger Bäche“. Anhand von zahlreichen Farbbildern stellt die Schrift die Fließgewässer der Gemeinde Wachtberg vor allem aus geografischer Sicht vor. Bäche seien besondere Belebungselemente der Landschaft. Die beiden wichtigsten Bäche, Mehlemer Bach und Godesberger Bach, hätten mit ihren Talzügen die Erschließung sowie die Siedlungsachsen des Drachenfelser Ländchens wesentlich mitbestimmt. Beide seien auch bemerkenswerte Lebensräume, obwohl sie abschnittweise massiv verbaut seien. Besondere Aufmerksamkeit verdienten auch deswegen die Abflussverhältnisse. Schon mehrfach seien die Wachtberger Bäche nach Starkregenereignissen zu reißenden, Schaden bringenden Vorflutern mutiert. Auch diese hydrologischen Aspekte werden im neuen Dorfporträt angesprochen. Heft 23 thematisiert die kürzlich renovierte Pecher St.-Michaelskapelle, den zentralen Blickfang im historischen Dorfkern, der auch das Vereins-Logo ziert. Das unterdessen mehr als 150 Jahre alte Bauwerk gelte in Fachkreisen als architektonisch von bemerkenswerter Qualität und sei ebenso wie die übrigen Kapellenbauten in den Nachbardörfern des Drachenfelser Ländchens ein echtes Schmuckstück.
Nach einer kurzen Umschau in der Dorf- und Pfarrgemeindehistorie erläutert das neue Heft die beachtenswerten äußeren und inneren Gestaltungselemente, die dem Betrachter nicht immer auf den ersten Blick auffielen.
Ein besonderes Binnenkapitel befasst sich mit dem Geläut der Kapelle und vor allem mit der 2007 gestifteten neuen Glocke. Anschließend stellt das Dorfporträt auch die aktuelle Innenausstattung vor, die beachtenswerte Objekte umfasse.
Im Trauzimmer der Gemeinde Wachtberg stellte der Heimatverein Pech seine beiden neuen Werke vor. Der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (r.) lobte den Vorsitzenden Günter Wagner dafür.
Der Heimatverein Pech stellt seine beiden neue Schriften aus der Reihe der Dorfporträts vor. Heft 22 ist dem Ehrenvorsitzenden Dr. Hans-Dietrich Genscher und seiner Frau Barbara gewidmet. HVB-Vorsitzende Günter Wagner und Bürgermeister Theo Hüffel zeigten sich beeindruckt von den Werken. Fotos: -VJ-
