VHS-Deutschkurs für Asylbewerber in Wachtberg
Integration durch Sprache
Wachtberg-Ließem. Abdulahi Idrisnor aus Eritrea geht es genauso wie den 35 anderen Asylbewerbern, die momentan in Wachtberg leben. Fern seiner Heimat befindet er sich in einer fremden Kultur mit einer für ihn unverständlichen Sprache. Für seine Unterbringung, Kleidung und Nahrung ist gesorgt, aber auf Deutsch verständigen kann er sich fast gar nicht. Doch seit Kurzem nimmt er mit zehn anderen Teilnehmern an einem Kurs der Volkshochschule Meckenheim Rheinbach Swisttal mit Wachtberg im Ließemer Köllenhof teil, um die Sprache seiner neuen Heimat zu erlernen.
Schnelle Hilfe dank VHS
Dieser Kurs ist auf Initiative von Kurt Zimmermann und Harald Uhl vom Ökumenischen Arbeitskreis in Wachtberg zustande gekommen. Beide suchten nach einer Möglichkeit, die Asylbewerber aus 14 Nationen, darunter Menschen aus Sri Lanka, Bangladesch, China und Georgien, bei ihrem Einleben zu unterstützen. Unbürokratisch und schnell organisierte die zuständige Fachbereichsleiterin der VHS, Tanja Waldeck, den Unterricht und fand in Sabrina Keller eine qualifizierte und kompetente Sprachlehrerin. Die Kursleiterin mit langer Auslandserfahrung weiß, wie sich ihre neuen Schüler fühlen. Mit viel Verständnis geht sie auf die recht heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen zu. Bis alle Teilnehmer ein kurzes Gespräch auf Deutsch führen oder sogar einen Brief schreiben können, wird es noch eine Weile dauern.
Ausbildung statt Abschiebung
Doch für 100 Stunden, die als Minimum für einen sinnvollen Sprachunterricht angesehen werden, ist die Kursfinanzierung dank zweier Sponsoren gesichert. Der Ökumenische Arbeitskreis und der Lions Club Meckenheim-Wachtberg stellen das Geld zur Verfügung. Für eine Aufstockung des Kurses auf 200 Stunden sucht Kurt Zimmermann noch weitere Unterstützer.
Neben den elf Teilnehmern am VHS-Kurs lernen zudem fünf jugendliche Asylbewerber aus Guinea Deutsch in einem Sprachkurs, der vom Verein Ausbildung statt Abschiebung e.V. (AsA) angeboten wird, wie Hans-Bernd Sonntag vom Sozialamt der Gemeinde Wachtberg mitteilte. Ein weiterer Asylbewerber übt eine gemeinnützige Tätigkeit aus, um die Wartezeit im Asylverfahren zu nutzen. Aktuell unterstützt er den Winterdienst des kommunalen Bauhofs. Ein Jahr nach der Einreise ist es möglich, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Eine Ausbildung kann schon früher begonnen werden.
Pressemitteilung
der Gemeinde Wachtberg
