Exkursion in das Kieswerk Rheinbach in Flerzheim
Kinder entdecken ein Kieswerk
Adendorfer Grundschüler erlebten interessante Ausflug in das Kieswerk Rheinbach in Flerzheim
Flerzheim. Auf ein besonderes Ereignis zum Schuljahresende konnten sich zwei Klassen der Schule am Wald in Adendorf freuen: Die Klassen 4 a und 3 unternahmen mit ihren Lehrerinnen Frau Linten und Frau Schmude eine Exkursion in den Quarzkies-Tagebau in Rheinbach-Flerzheim (KWR). Gut vorbereitet mit der „Kiesfibel“ des Bundesverbands der deutschen Kies- und Sandindustrie e.V. waren alle neugierig und gespannt. Dadurch wurde auch klar, welche Bedeutung dieser Rohstoff für viele Bereiche unseres täglichen Lebens hat. Normalerweise ist die KWR nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Schulen werden aber immer wieder die Türen für kleine Forschungsreisen geöffnet. Schwerpunkte der diesjährigen Aktion waren die Themen Materialien, Produktion und Nutzung.
Dabei lernten die Kinder, dass man als Kies gerundete Steine mit einem Durchmesser von ca. zwei Millimetern bis sechs Zentimetern bezeichnet. Kiese sind Mineral- und Gesteinsbruchstücke, die durch physikalische und chemische Verwitterung von Festgesteinen entstanden und über Jahrtausende vor allem durch die Transportkraft von Wasser geformt und abgelagert wurden. Als Mann vom Fach übernahm Johannes Granow, Geschäftsführer und zuständig für alle technischen Belange, die Führung. Bereits der Start an der Waage machte Eindruck, hier werden laufend die LKWs verwogen. Weiter ging es zum großen Verladeplatz, wo die Kinder verschiedene Körnungen sehen konnten. Von dort aus hatten die jungen Forscher auch einen Überblick über die großen Sieb- und Waschanlagen. „Eigentlich machen wir das hier genauso, wie die Kinder im Sandkasten“ erklärte Granow. „Man nimmt das Gestein und siebt mit verschieden großen Sieben die gewünschten Produkte ab. Nur ist hier bei uns alles viel größer, als bei Euch zu Hause im Sandkasten.“ Beim Rundgang wurde den Schülern dann unter anderem die Nassgewinnung per Schwimmbagger, die Funktionen der Bandstraßen sowie unterschiedliche Brecher erläutert. Überraschend war die Vielfalt an tierischen Bewohnern: Nilgänse, Uferschwalben, Graureiher und Haubentaucher und mehr. An einer nur einen Meter hohen Böschung konnten die Kinder selber Ablagerungsschichten erkennen und den Schichtungsprozess feiner und grober Körnungen entdecken. Auch die für Kinder „riesigen“ Kiesberge beeindruckten, zumal sie die Gelegenheit hatten, Steine aufzuschlagen und so doch die eine oder andere Entdeckung zu machen.
Dann gab es noch eine besondere Überraschung: Die Exkursion führte zu einem großen Haufen Ton, an dem die Kindern die Möglichkeit mit feinem Werkzeug einzelnen Schichten trennen konnten. Mit etwas Glück konnten Holzreste oder Millionen Jahre alte Abdrücke von Blättern, Nadelholzzweigen und Farnen gefunden werden. Voll beladen mit neuem Wissen aber auch vielen Steinen, endete so ein ungewöhnlicher Schultag.
Wunderbar ebenso eine kleine Szene am Rande: Auf dem Weg wies Frau Linten einen Schüler auf das Herannahen eines LKWs hin. Doch weit gefehlt. Der angesprochene Schüler seinerseits erklärte seiner Lehrerin, dass es sich hierbei um einen Muldenkipper und keinesfalls um einen gewöhnlichen LKW handele.
