Wirtschaft | 30.11.2020

- Anzeige - Rhein-Mosel-Fachklinik

Elektrokonvulsionstherapie jetzt in den eigenen Räumen

Angebot für Patienten mit wahnhaften Depressionen durch Kooperation mit dem Stiftshospital Andernach möglich

Arbeiten eng zusammen (v. l.): Florian Dewinklo (Anästhesiepfleger, Stiftshospital), Mona Scheidemann (Fachärztin Anästhesie, Stiftshospital), Chefärztin Dr. Marion Bauer-Hermani, Oberärztin Rosa Geiger und Oberärztin Petya Vidolova-Ruseva (alle Gerontopsychiatrie RMF).Foto: Landeskrankenhaus (AöR)/Pape

Andernach. Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (RMF) bietet in Kooperation mit dem St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach seit Oktober Elektrokonvulsionstherapie in den eigenen Räumen an. Zuvor wurden diese im Stiftshospital vorgenommen, was natürlich bedeutete, dass die RMF-Patienten, begleitet von Pflegepersonal und psychiatrischem Arzt, dort hingefahren werden mussten. Jetzt kommt das Anästhesieteam des Stiftshospitals in die RMF. Für Dr. Marion Bauer-Hermani, Chefärztin der Gerontopsychiatrie an der RMF, stellt sich dies als Gewinn für beide Krankenhäuser dar: „Keine langwierigen Patiententransporte, keine Störungen im OP-Ablauf und Aufwachraum. Mit den eigens angeschafften Gerätschaften in der RMF können die psychiatrischen Patienten im Klinischen Zentrum behandelt werden. Die RMF ist die einzige psychiatrische Klinik zwischen Bonn und Mainz, die solche sehr wirksame Behandlungen anbietet.“

Gab es vorher weniger als 100 EKT-Behandlungen pro Jahr, liegt man in der RMF aktuell bei rund 600 Behandlungen an 180 Patienten. Diese Zahlen kommen zustande, da bei einzelnen Patienten EKT-Serien durchgeführt werden. Die Intervalle der Behandlung werden nach und nach verlängert, um ein Ausschleichen zu erreichen. Abschließend erfolgen Erhaltungs-EKT. Vor der Behandlung erhält der Patient eine kurze Narkose sowie eine Muskelrelaxierung. Der schließlich ausgelöste Anfall dauert etwa 30 Sekunden. Der Patient erwacht und kann auf Station gebracht werden. Bauer-Hermani: „Auch Erhaltungs-EKT müssen meist stationär vorgenommen werden, da bei den oft multimorbiden, hochbetagten Patienten noch Voruntersuchungen, wie Labor, EKG und weiteres durchgeführt werden müssen.“

Ratsam ist eine EKT bei wahnhafter oder therapieresistenter Depression, bei akuter Suizidalität, bei schizoaffektiver Psychose und als Notfallmaßnahme bei akuter perniziöser Katatonie. „Es hat sich gezeigt, dass gerontopsychiatrische Patienten besonders gut auf EKT ansprechen und diese Therapieform bei den multimorbiden Patienten ungefährlicher ist als eine langandauernde hochdosierte medikamentöse Behandlung“, erklärt die Chefärztin.

Nebenwirkungen können kurzzeitige kognitive Störungen sein. Aber, so Dr. Bauer-Hermani: „Nach herrschender Literatur kommt es später sogar zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen. Auch wir haben das schon beobachtet.“ Bisher gab es noch keinen Zwischenfall oder schwerwiegende Nebenwirkungen. „Oft ist es schwierig, die schwerkranken Patienten zur Durchführung der EKT zu überzeugen. Wenn die Behandlungen erfolgreich durchgeführt wurden, sind die Patienten hochzufrieden, können ihre anfängliche Skepsis nicht verstehen und kommen gerne zur Erhaltungs-EKT.“ Bauer-Hermani und ihr Oberärztinnen sind Mitglieder eines Arbeitskreises der Universität Aachen um Prof. Dr. Michael Grözinger und stets auf dem neuesten Stand der Forschung zur EKT.

Die Rhein-Mosel-Fachklinik führt an drei Tagen in der Woche EKT-Behandlungen durch. Die Kapazitäten wurden so eingerichtet, dass je nach Patientenaufkommen behandelt werden kann. Dazu stehen die Anästhesisten des Stiftshospitals zur Verfügung. „Wir pflegen seit Jahren eine gute Kooperation mit dem St. Nikolaus-Stiftshospital“, sagt die Chefärztin. „Das ist uns sehr wichtig.“

Pressemitteilung der

Rhein-Mosel-Fachklinik

Arbeiten eng zusammen (v. l.): Florian Dewinklo (Anästhesiepfleger, Stiftshospital), Mona Scheidemann (Fachärztin Anästhesie, Stiftshospital), Chefärztin Dr. Marion Bauer-Hermani, Oberärztin Rosa Geiger und Oberärztin Petya Vidolova-Ruseva (alle Gerontopsychiatrie RMF).Foto: Landeskrankenhaus (AöR)/Pape

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