Kochbuch aus Andernach auf Sendung
SWR4-Reporterin Martina Gonser im Vier-Generationenhaus in Andernach

Andernach. Das Kochbuch aus dem Vier-Generationenhaus in der Karolingerstraße nimmt Fahrt auf. Aufgrund der guten Nachfrage wurde es bereits nachgedruckt. Jetzt hat der SWR4 fünf Gerichte ausgesucht und bringt in Kürze die Rezepte in seiner Sendung „Kochclub“.
Bei Martina Gonser, Reporterin der SWR4 Hörfunk-Sendung „Kochclub“, stieß das Kochbuch „Rezepte aus dem Vier-Generationenhaus“ auf großes Interesse: „Es sind nicht nur leicht zu kochende Gerichte, sie kommen auch aus verschiedenen deutschen Regionen und sogar aus dem Ausland. Interessant ist auch, dass jeder Rezeptgeber dazu eine persönliche Geschichte geschrieben hat.“ Deshalb wählte sie ein ganzes Menu aus und kam in die Karolingerstraße zu einer Kochstunde.
Im Mittelpunkt standen die Weißrussischen Koldyni von Katsiaryna Frank. Es ist ein Gericht aus ihrer Heimat Minsk und erinnert sie immer an ihre Oma.
Es besteht aus vielseitig gewürztem Hackfleisch, das in ovale Klöße geformt und mit einer Kartoffelmasse umgeben wird. Diese gebratenen Koldyni werden dann mit saurer Sahne verfeinert mit Petersilie heiß serviert.
Während Katsiaryna Frank ihr Gericht frisch zubereitete und die einzelnen Zutaten und Arbeitsschritte für die Sendung erläuterte, wurden die anderen bereits fertigen Speisen verkostet. Zuerst gab es den pikanten Melonensalat von Martin Quandt, den er von einem Besuch bei seinem Schulfreund am Gardasee mitbrachte. Der herzhafte Olivenkuchen von Betty Arndt, den sie aus Frankreich kennt, war dann eine gute herzhafte Beigabe zum Hauptgericht.
Zuletzt gab es den Himbeer-Nachtisch von Katharina Neideck, bei dem ihre damals fünfjährige Enkelin Paula immer um einen Nachschlag bat. Die Powersuppe - eine rote Linsensuppe - war das fünfte Rezept.
Zum Abschluss berichtete Sigrid Schug, die Initiatorin des Kochbuchs, die Entstehungsgeschichte: Zu den vielfältigen Aktivitäten der Hausgemeinschaft - Geburtstage, Sommerfeste, Wanderungen - brachten die Mitbewohner unterschiedliche Gerichte mit, deren Rezepte ausgetauscht wurden. Um sie zu sammeln und auch anderen Interessierten geben zu können, lag es nahe, daraus ein Kochbuch zu machen. Durch eine professionelle Gestaltung und auch Berichte über die Hausgemeinschaft konnten Sponsoren zur Mitfinanzierung gewonnen werden. Das Kochbuch gibt es bei AnkerBuch in Andernach.
Natürlich interessierte sich die Reporterin auch über die Motive, in die Wohnanlage des Andernacher Bauvereins mit seinen 65 Bewohnern und dem breiten Altersspektrum von ein bis 92 Jahren zu ziehen und die bisher gemachten Erfahrungen.
Das Echo war einstimmig und positiv: Wohnlage in Innenstadtnähe, altersgerechte Wohnungen mit guter Ausstattung, viele selbst organisierte Aktivitäten, gegenseitige Hilfestellung bei Bedarf und auch die Unterstützung durch den Bauverein, zum Beispiel bei dem Kochbuch. Aber das Miteinander sei auch ein Prozess, in den jeder seine Erwartungen, Lebensgewohnheiten und Interessen einbringe. Wichtig sei auch, dass die persönliche Sphäre eines jeden absolut respektiert werde, was ebenfalls keine Probleme darstellen würde.