
Am 18.02.2013
Allgemeine BerichteKÖB St. Viktor mit neuem Leben erfüllt
Ein Gemeinschaft Oberbreisiger Bürger führt jetzt die Bücherei
Bad Breisig/Oberbreisig. Angeblich war die Schließung der KÖB, der Öffentlichen Bücherei der Pfarrei St. Viktor, beschlossene Sache. Der Buchbestand war geschrumpft und Sigrid Piel, die langjährige Leiterin des KÖB-Teams, hatte ihren Abschied genommen. Nach 100 Jahren sollte die wichtigste Bildungsquelle des „Oberdorfs“ versiegen. Da aber hatte man die Rechnung ohne die dynamischen Damen der Pfarrei gemacht. Bald hatte Karin Hoss einige Gleichgesinnte wie Dorothea Maurenbrecher, Erika Karst und Gabriela Briel mobilisiert und männliche Verstärkung in dem im Vorruhestand lebenden Ex-Grundschullehrer Karl Michael Thernes gefunden. Gemeinsam konnten sie den Pfarrgemeinderat für eine finanzielle Frischzellenzufuhr interessieren. So konnte den Buchbestand aufgefrischt und frischen Wind in die Organisation blasen. Abwechselnd betreuen die Damen ab sofort die dienstags und donnerstags jeweils von 16 bis 18 Uhr geöffnete Bücherei. Der männliche Partner ist zudem für ein besonderes Bonbon zuständig: Er hält Vorlesestunden, zunächst für Erst- und Zweitklässler. Er versteht es, auf die Kinderwünsche einzugehen und kindgerechte Bücher für die „Pänz“ faszinierend vorzulesen. Wer Karl Michael Thernes erlebt, wie er zum Beispiel Janosch: „Traumstunde für Siebenschläfer“mit den Kindern zusammen „erlebt“, der kann sich gut vorstellen, dass das Vorhaben einer regelmäßigen Vorlesestunde ein Erfolg wird. „Wir wollen der KÖB auch auf diese Weise neues Leben einhauchen“ sagt er, und greift zu seiner Gitarre, um mit den Kindern gemeinsam zu singen. Er verspricht ihnen: „Demnächst gehen wir in die Katakomben des alten Pfarrhauses und lesen dort in geheimnisvollem Licht gemeinsam Gespenster-Geschichten“. Mit diesem Versprechen trifft er genau den Nerv der „Pänz“, und sie möchten am liebsten gleich die Idee verwirklichen. Der gut gelaunte Kreis des neuen KÖB -Teams hat es in der Hand, die traditionsreiche Einrichtung neu zu beleben. Ein verdienstvolles Unterfangen, denn: Lesen ist wichtig, Bildung tut not - für alle Altersklassen!