Allgemeine Berichte | 05.02.2021

Zweite Impfstraße in Gelsdorf fertiggestellt

15.000 Impfungen pro Monat sind jetzt möglich – wenn genügend Impfstoff da ist

Bund und Land teilen sich die Kosten von 160.000 Euro – 22 Räume stehen auf 600 Quadratmetern zur Verfügung – Offizielle Inbetriebnahme ist für den 14. Februar vorgesehen

Landrat Dr. Jürgen Pföhler und Impfzentrumskoordinator Fabian Schneider stellten die zweite Impfstraße im Impfzentrum Gelsdorf vor. Fotos: JOST

Gelsdorf. Impfzentrumskoordinator Fabian Schneider ist regelrecht begeistert: „Was hier in Gelsdorf entstanden ist, hätte sich keiner zu träumen gewagt.“ Rund um die Mehrzweckhalle ist innerhalb von wenigen Monaten ein veritables Corona-Zentrum entstanden mit einer Corona-Ambulanz, einem Abstrichzentrum, Teststationen und jetzt auch zwei Impfstraßen. Gemeinsam mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler (CDU), den Vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Fraktionen und den wichtigsten Partnern des Zentrums stellte er die zweite Impfstraße jetzt offiziell vor. 160.000 Euro habe dieses aus elf Metallcontainern zusammengesetzte Bauwerk gekostet, wovon der Bund und das Land jeweils die Hälfte tragen. „Mit der Fertigstellung der zweiten Impfstraße sind wir für die größte Impfaktion im Kreis Ahrweiler bestens ausgestattet“, erklärte Pföhler. Der Kreis Ahrweiler haben jetzt die Räumlichkeiten und den Personalpool, um alle Impfstoffmengen, die er vom Land erhalte, schnell und zuverlässig zu verimpfen. „Jetzt hoffen wir, dass in den kommenden Monaten endlich größere Mengen an Impfstoffen zur Verfügung stehen, damit in beiden Impfstraßen im Volllastbetrieb geimpft werden kann.“ Daran herrsche nach wie vor ein Mangel.

Acht Impfkabinen stehen bereit

Auf der erweiterten Fläche von 600 Quadratmetern stehen laut Schneider jetzt zusätzlich 22 Räume zur Verfügung – darunter eine Anmeldung, ein Aufklärungsraum, acht Impfkabinen, ein Beobachtungsbereich sowie Sanitär- und Personalräume. „Mit dieser Erweiterung sind wir in der Lage, bei entsprechender Lieferung des Impfstoffs und soweit es die Regelungen des Landes zulassen, mehr als 15.000 Impfungen pro Monat vorzunehmen“, erklären Schneider und sein Stellvertreter Daniel Blumenberg.

Rund um das Gelände der Mehrzweckhalle in Gelsdorf wurden die bereits vorhandenen Parkmöglichkeiten deutlich erhöht, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Mit Hilfe der Gemeinde Grafschaft wurde zudem ein Parkleitsystem eingeführt. Hierzu habe die Gemeindeverwaltung die verkehrsrechtlichen Grundlagen geschaffen und auf der Altenahrer Straße ein Einbahnstraßen-System eingeführt, lobte Pföhler den Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem (CDU). Damit würden die Zu- und Abfahrten der ohnehin sehr gut erreichbaren Liegenschaft noch besser reguliert. Darüber hinaus bleibe die Erreichbarkeit mittels ÖPNV durch die eigens eingerichtete Haltestelle erhalten.

Auch die zweite Impfstraße ist vollständig barrierefrei, davon konnten sich die Kommunalpolitiker beim ersten Rundgang überzeugen. Die zuständigen Stellen des Landes hatten dem Konzept im Vorfeld zugestimmt.

Bis zu 140 Impfungen pro Tag möglich

Eigentlich hätte die zweite Straße schon früher fertiggestellt werden sollen, doch Mitarbeiter der Firma, die die Container herstellt, hatten sich mit dem Virus infiziert und das Unternehmen in die Quarantäne gezwungen. Mit einer mehrwöchigen Verspätung in Gelsdorf angeliefert, worauf hin die zweite Straße nun fertiggestellt. Geimpft werden kann in ihr aber noch nicht, denn die eigentliche Inbetriebnahme der zweiten Impfstraße ist ab dem 15. Februar vorgesehen. Bis zu 140 Impfungen pro Tag sind dort möglich.

Das Land habe für diesen Zeitpunkt rund 28.000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca angekündigt, so der Landrat. Damit könnten jetzt auch Menschen geimpft werden, die der höchsten Priorisierung angehörten und unter 65 Jahre seien – etwa Mitarbeiter von stationären Senioreneinrichtungen beziehungsweise ambulanten Pflegediensten oder Personen in medizinischen Einrichtungen mit sehr hohem Expositionsrisiko. Bei der zentralen Terminvergabestelle des Landes werde darüber hinaus festgelegt, welcher Impfstoff verimpft werde. Ein Impfvorgang dauert übrigens zwischen 20 und 45 Minuten von der Anmeldung bis zum Verlassen des Gebäudes, er ist bei den jüngeren Patienten tendenziell deutlich kürzer, als bei den Senioren.

5500 Bürger aus dem Kreis Ahrweiler sind bereits geimpft

Seit der Inbetriebnahme des Zentrums mit der ersten Straße im vergangenen Dezember seien bereits 5500 Bürger geimpft worden, die Hälfte davon allerdings durch mobile Teams in den Seniorenheimen im Kreis, die mittlerweile allesamt die erste Impfung hinter sich hätten. Der Februar sei für die notwendige Zweitimpfung in den Seniorenheimen vorgesehen, so Schneider. Dort sei mittlerweile die Tendenz festzustellen, dass viele Bewohner und Mitarbeiter, die sich beim ersten Impftermin noch gegen einen Piks entschieden hätten, sich mittlerweile doch impfen lassen wollten. Sie seien an der Reihe, wenn die vom Land wegen fehlenden Impfstoffes verschobenen Erstimpfungen der über 80-Jährigen ab dem 17. Februar mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer fortgesetzt werden. Und wenn erst einmal die Hausärzte die Möglichkeit erhielten, die Impfungen in ihren Praxen bei ihren Patienten vorzunehmen, komme so richtig Schub in die Sache hinein, hofft Pföhler.

JOST

Im Wartebereich warten die Impfwilligen auf ihren Aufruf.

Im Wartebereich warten die Impfwilligen auf ihren Aufruf. Foto: Volker Jost

„Herzlich Willkommen im Landesimpfzentrum“, heißt es bei der Begrüßung.

„Herzlich Willkommen im Landesimpfzentrum“, heißt es bei der Begrüßung. Foto: Volker Jost

Landrat Dr. Jürgen Pföhler und Impfzentrumskoordinator Fabian Schneider stellten die zweite Impfstraße im Impfzentrum Gelsdorf vor. Fotos: JOST

Leser-Kommentar
08.02.202112:56 Uhr
K. Schmitt

Wenn man dort die Kreistagsmitglieder zusammentrommelt, um ihnen mal zu zeigen wie die Stühle aufgestellt wurden, gilt die Pandemie dann damit offiziell als beendet? Oder gibt es einen tieferen Sinn hinter dieser "Vorstellung", dessen Systemrelevanz sich mir noch nicht ganz erschließt?
Ich würde eine Pandemiebekämpfung jedenfalls lieber im Sinne von Gefahrenabwehrmaßnahmen sehen, und nicht im Sinne von Wahlkampfgeblubber und Selbstdarstellung von Kreisamtsinhabern.

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