Chorverband Rheinland-Pfalz
55.000 Euro für die Chorkultur

Region. 35.000 Euro wurden an von der Regenflut im Juli betroffene Chorvereine an Ahr und Mosel übergeben. 20.000 Euro gehen an die Initiative des Landesmusikrats. Unter dem Hashtag ‚#KulturHilft‘ und der Initiative ‚Von Chor zu Chor‘ rief der Chorverband Rheinland-Pfalz - unmittelbar nach der Flutkatastrophe an Ahr, Kyll und Mosel Mitte Juli - die Chöre in Rheinland-Pfalz zur Hilfe auf.
Direkthilfe „Von Chor zu Chor“
Zunächst war der Aufruf des Chorverbands als allgemeine Hilfsaktion für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz gedacht. Gemeinsam mit dem Kreis-Chorverband Ahrweiler initiierte der Chorverband aber darüber hinaus wenig später die Direkthilfe ‚Von Chor zu Chor‘. Der Vorsitzende des KCV Ahrweiler, Günther Nerger, stellte zusammen, welche Schäden entstanden sind und was an Sach-, vor allem aber Geldspenden bei den betroffenen Chorvereinen im Ahrtal benötigt wird. „Die Sachspenden reichten von Notensätzen bis zum Flügel“, berichtete Nerger auf Anfrage des Redaktionsteams des Chormagazins Singendes Land. Seit Beginn der Aktion ‚Von Chor zu Chor‘ habe er täglich Anfragen von Chorvereinen erhalten, die helfen und unterstützen wollen. „Bisher sind es rund 120 Anfragen aus dem ganzen Bundesgebiet, denen ich eine Liste mit den Ansprechpartnern der geschädigten Chöre zugesendet habe“.
Sechs Chöre aus dem Ahrtal, ein Chor aus Trier-Ehrang
Der Spendenbetrag des Chorverbands Rheinland-Pfalz stamme aus Rücklagen und Fördergeldern, die vor allem wegen der Covid-Restriktionen nicht abgerufen wurden, erläuterte das Verbands-Präsidium. Je 5.000 Euro Direkthilfe vergab der Chorverband an sechs Chöre im Ahrtal sowie an einen Chorverein in Trier-Ehrang. Mit weiteren 20.000 Euro unterstützt der Chorverband die Amateurmusik im Allgemeinen. Der Betrag ging an die Initiative des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, ‚Musik hilft Musik‘, der Hilfsaktion für flutgeschädigte Musiktreibende im Land.
Mehr als 140 bis 150.000 Euro Spendenerlöse für die Flutopfer
„Alleine das Engagement in den Chorvereinen und -verbänden erzielte bisher weit über 100.000 Euro an Spendenerlösen“, überschlägt Karl Wolff, der Präsident des Chorverbands Rheinland-Pfalz, die durch Medienveröffentlichungen bekannte Summe der Spenden. „Für diese Hilfen und die großartige Unterstützung schon einmal unser herzlicher Dank an alle. Viele Chöre und Chorvereine haben ihre Spenden jedoch nicht in der Presse veröffentlicht. Die ‚Dunkelziffer‘ aus unbekannten Spenden und Aktionen eingeschätzt, rechnen wir alles in allem mit weit mehr als 140 bis 150.000 Euro an Spendenerlösen für die Flutopfer, alleine durch die Chormusik. Allerdings sind wir noch lange nicht am Ende. Es wird dringendst noch deutlich mehr finanzielle Hilfe für die Flutopfer im Land benötigt“, appelliert Wolff an die Chöre und Chorvereine, die Menschen im Land, jetzt weiterzumachen.
Hinten stehend: Verbands-Schatzmeister Franz-Jürgen Mörs (li.) übergab 30.000 Euro an den Vorsitzenden das KCV Ahrweiler, Günther Nerger (re.) für betroffene Chöre im Ahrtal. Je 5.000 Euro erhielten: (Vorne li.) die Cäcilienchöre Heimersheim, Vorsitzende Ruth Kantorek; der Liederkranz Ahrbrück, Vorsitzende Rita Löhndorf; stellvertretend für die Schulchöre der GS in Bad Neuenahr und Ahrweiler, Rektorin Ursula Bell. Dahinter stehend, v.l.: Vorsitzender des MGV Ahrweiler, Winfried Ley; für den MFC Bad Neuenahr die Vorstandsmitglieder Hans Creuzberg und Helga Sonntag. Ein weiterer Betrag – hier nicht im Bild – ging an den MGV 1880 Rheinland nach Trier-Ehrang an die Mosel. Foto: Klaus Geck.