Stelldichein der Unterstützer im stationären Hospiz in Bad Neuenahr

„Anders, als man es sich vorstellt“

„Anders, als man es sich vorstellt“

Zahlreich Unterstützer des Hospizes konnte Monika Lessenich (vorne, Zweite von rechts) im Namen des Hospizvereins begrüßen. privat

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Einige waren schon ein paar Mal da. Für andere ist es das erste Mal gewesen. Alle einte die Unterstützung für die Hospizarbeit im Kreis Ahrweiler: Zu einem Stelldichein sind Freunde und Unterstützer des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr im stationären Hospiz in Bad Neuenahr zusammengekommen. Anlass war der Abschluss der mehrmonatigen Fotoausstellung im Hospiz, die Schwarz-Weiß-Fotografien der späten 60er- und frühen 70er-Jahre vom Nürburgring, die Willi Weber aufgenommen hatte. Digitalisiert und zusammengestellt hatte das Material dessen Stiefsohn Werner Ring, ehrenamtlicher Hospizbegleiter und treuer Unterstützer des Hospiz-Vereins, der den Reinerlös aus dem Verkauf der Fotografien ebenfalls dem Hospiz-Verein zukommen lässt. Er verwies auch auf seine Webseite (www.race-photos-online.de), auf der die Fotos auch nach Ende der Ausstellung im stationären Hospiz und einer ähnlichen Ausstellung im Lindner Hotel am Nürburgring zu sehen und erstehen sind.

Besonderen Anklang fanden Fotografien von Formel-Eins-Piloten, Boxenludern und Reifenwechseln auch bei den zahlreichen Mitgliedern des Ahr-Automobil-Clubs (AAC). Sie fanden viel Anlass zum Fachsimpeln angesichts der Motive, die Willi Weber hautnah in der Boxengasse und im Fahrerlager der zum Mythos gewordenen Rennstrecke in der Eifel verewigt hatte. Schließlich sollte das Treffen aber auch ein besonderes Dankeschön an den AAC sein, „weil diese Ihr Thema sind“, wie Monika Lessenich vom Vorstand des Hospiz-Vereins erklärte. Damit dankte sie für die mehrfache Unterstützung des AAC, der mit seiner Veranstaltung „Oldtimer im Park“ in diesem Jahr zum vierten Mal die Hospizarbeit im Kreis Ahrweiler unterstützen wird. Der Vize-Vorsitzende des AAC, Hermann-Josef Doll, nutzte die Gelegenheit, um auf die Neuauflage von „Oldtimer im Park“ am Sonntag, 17. Juni, im Bad Neuenahrer Kurpark aufmerksam zu machen, bei der wieder rund 300 Boliden zu bestaunen sind.

Spenden statt Geschenke

Gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen Josefine Schwipper und Berta-Anna Bauer hieß Monika Lessenich auch die älteste Unterstützerin des Hospiz-Vereins willkommen: Ingrid Hübner hatte zu ihrem 90. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für die Hospizarbeit im Kreis Ahrweiler gebeten. Dabei sind 1470 Euro für den Hospiz-Verein Rhein-Ahr zusammengekommen. Für Hübner, die mehr als 40 Titel bei den Deutschen Tennismeisterschaften der Senioren in Bad Neuenahr gewonnen hat, ist es eine weitere einer Reihe von Aktionen, mit denen sie bisher für das stationäre Hospiz im Ahrtal gesammelt hat.

Erstmals als Unterstützer dabei und zugleich erstmals Besucher im stationären Hospiz waren Marc Lessenich von der Asset Concepts Vermögensverwaltung sowie Dennis Clemens, Matthias Grunert und Tino Schulz von der dmt-Physiotherapie in Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Es ist anders, als man es sich vorstellt“, erklärten die vier jungen Männer. So licht, modern und freundlich hatten sie es nicht erwartet und waren froh, gekommen zu sein: „Da kann man ganz anders mit dem Thema umgehen.“

Besonders berührten alle Anwesenden die Worte einer Frau, deren Mann wenige Tage zuvor im stationären Hospiz aufgenommen wurde. Nach Hause hätte ihr Mann nicht mehr gekonnt, aber sie habe erst gezögert, das Hospiz in Betracht zu ziehen, bis sie es besucht habe. Ausstattung, Personal und Betreuung hätten sie überzeugt. „Ich bin von diesem Haus total begeistert“, sagte sie, und ihrem Mann und ihr gehe es gut mit dieser Entscheidung.