Allgemeine Berichte | 23.06.2020

Wandern mit „Profirouten“ durch die Sagenhafte Vulkanregion Laacher See

Auf den Spuren des Tuffsteins durch das Obere Brohltal rund um Weibern

Der Tuffsteinweg. Quelle: Profirouten

Mit dem Vulkanismus der Region, den daraus entstandenen Gesteinsformationen und ihrer industriellen Verwertung befasst sich die Themenrundwanderung Geopfad-Route-O - Tuffsteinweg im oberen Brohltal bei Weibern. Eine Reihe von Schautafeln entlang der Wegstrecke informieren den Wanderer über die Lagerstätten, die Gewinnung und die Verarbeitung der feinkörnigen Weiberner Phonolittuffe, die noch heute bei der Restaurierung des Kölner Doms Verwendung finden. Die 20 Kilometer lange Runde führt auf breiten Wald- und Wiesenwegen in die aufgegebenen Steinbrüche hinein, zeigt geologische Aufschlüsse, die beim Brechen des Tuffs zutage getreten sind und präsentiert im „Weiberner Tuffsteinfenster“ die unzähligen Verwendungsmöglichkeiten dieses vulkanischen Gesteins.

Der Tuffsteinweg beginnt am Engelner Bahnhof der Brohltal-Schmalspureisenbahn. Der stilisierte Nachbau eines Vulkans kann hier im Geo-Spielgarten „bestiegen“ werden und eine erste Schautafel informiert über die Erdzeitalter und den Vulkanismus in der Region. Auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg führt die Geopfad-Route sodann in Richtung Weibern. Am Ortseingang steigen die Wanderer, jenseits der Landstraße, in den bewaldeten Hang hinein. Kurz darauf wird der aufgelassene Tuffsteinbruch am Alten Berg erreicht. Die lotrecht aufragenden, nächtens angestrahlten Bruchwände beeindrucken jeden Betrachter. Durch Niederwald geht es dann hinüber zur Lärchenley. Auch hier kann man die gewaltigen Tuffwände in Augenschein nehmen.

Hinter der Lärchenley verjüngt sich der Tuffsteinweg zu einem schmalen Pfad, der geländerbewehrt in eine Senke hinab fällt und dann wieder auf breiten Wald- und Wiesenwegen in die Flanke des Riedener Berges hinein steigt. Auf der Höhe geht es an der Grube Hatzenfeld vorbei. Überaus bemerkenswert sind hier die schönen Aussichten in die vulkanische Osteifel. Über die Ortschaft Morswiesen hinweg fällt der Blick am Horizont auf Langenfeld mit seinem Ortsbild prägenden „Eifeldom“. Auf asphaltiertem Grund läuft der Tuffsteinweg dann in die Ortsmitte von Weibern hinein. Hier fällt auf, dass fast alle Häuser aus Tuffstein errichtet wurden. Kleine Erker, schön behauene Fensternischen und Balkongeländer aus Vulkangesteinen zeugen von den fantastischen Fähigkeiten der Weiberner Steinmetze. Um das alles zu dokumentieren und für die Nachwelt festzuhalten, hat man im Steinmetzbahnhof ein kleines Museum eingerichtet.

Von dort folgt der Geopfad der ehemaligen Trasse der Brohltal-Schmalspureisenbahn, um dann scharf rechts schwenkend in den Humersberg hinein zu steigen. In mehreren Windungen geht es bis zum ehemaligen Schlot des basaltischen Schlackenkegelvulkans hinauf. Über Weideland und durch Waldparzellen wandern wir sodann in Richtung Kempenich. Auf dem Kempenicher Burgberg treffen die Wanderer auf die Bernharduskapelle. Sie soll daran erinnern, dass Bernhard von Clerveaux im Jahre 1147 die Bürger des Kempenicher Ländchens an dieser Stelle zur Teilnahme am 2. Kreuzzug aufforderte. Heute eignet sich der Platz neben dem schmucken Kirchlein hervorragend für eine Wanderrast.

Vom Burgberg führt der Geopfad nach Kempenich hinab. Gleich zu Beginn der Bebauung steigt der Tuffsteinweg mit einem scharfen Rechtsschwenk über Wiesengelände recht steil in den Hang hinein. Nach Querung der B 412 führt die Route zur Löchs Nück hinüber. Hierbei handelt es sich um Erosionsreste eines basaltischen Tuffrings. Auch der aufgegebene Bruch der Spessarter Ley wird angelaufen, bevor man im Bereich der Buchhöfe wieder in die Gemarkung Engeln zurückkehrt. Der freistehende Schlackenkegel des Engelner Kopfes ist zum Schluss noch zu umrunden. Dann erreichen die Wanderer wieder den Start- und Zielpunkt dieser erlebnisreichen Tour, den Geo-Spiel-Garten am Engelner Bahnhof.

Ein ausführlicher bebilderter Wanderbericht kann auf dem Wanderportal www.profirouten.de eingesehen werden. Hier der entsprechende Link: https://profirouten.de/eifel/geopfad-route-o-tuffsteinweg

Fazit: Diese schöne Themenrunde im Oberen Brohltal erklärt dem Geopfad-Wanderer die Entstehung, die Gewinnung und Verwertung des Weiberner Tuffs. Nicht nur passionierte Geologen werden daher vom Tuffsteinweg neue Erkenntnisse über die vulkanischen Tätigkeiten in der Osteifel mit nach Hause nehmen. Der Tuffsteinweg läuft in der großen Mehrzahl über breite Wald- und Wiesenwege und ist durchgängig mit Wegezeichen versehen. Erst kürzlich wurde die Route in Teilbereichen neu konzipiert und die Beschilderung ergänzt. Für diesen schönen Themenrundwanderweg vergibt das Wanderportal ProfiRouten.de in den Kategorien Landschaft und Erlebnis je vier von fünf möglichen Bewertungssternen.

Wanderkilometer: 20

Höhenmeter im Auf- und Abstieg: 446

Wanderzeit: 5 - 6 Std. (es gibt eine ausgeschilderte Abkürzung)

Auf den Spuren des Tuffsteins durch das Obere Brohltal rund um Weibern

Foto: Picasa

Auf den Spuren des Tuffsteins durch das Obere Brohltal rund um Weibern
Auf den Spuren des Tuffsteins durch das Obere Brohltal rund um Weibern

Der Tuffsteinweg. Quelle: Profirouten

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Thomas Napp: Die derzeitige Containeranlage war als Übergangslösung gedacht und ist baulich nicht für eine langfristige Nutzung ausgelegt. Ich selbst arbeite in solchen Containern und mit der Zeit tauchen dort massive...
  • H. Schüller: Nein, genau die Frage "wie viel" ist hier die richtige. Denken Sie einmal an die über Jahrhunderte verheerende Dominanz der christlichen Kirche in unserem Land, an Hexenverbrennung, Waffensegung, Judenverfolgung,...
  • Boomerang : Die Frage sollte sein - welche Religion verträgt unsere Stadt.
Dauerauftrag 2025
Wir helfen im Trauerfall
Wir helfen im Trauerfall
Wir helfen im Trauerfall
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Nikolausmarkt in Oberbreisig
quartalsweise Abrechnung
Late Night Shopping 2025
Imagewerbung
Empfohlene Artikel

Grafschaft-Nierendorf. Keine Frage: die närrische Herrschaft des Nierendorfer Dreigestirns Prinz Christoph I. (Weber), Bauer Peter I. (Eberle) und Jungfrau Marcela I. (Marcel Werner) samt Adjutant Maik Hintze schrieb im traditionsreichen Niederndorfer Fastelovend in der Session 2024/25 Geschichte.

Weiterlesen

Neuwied. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) haben ihren Sponsoringvertrag mit dem Neuwieder Zoo um weitere drei Jahre verlängert. Damit bleibt der Energieversorger Hauptsponsor einer der wichtigsten Attraktionen der Stadt.

Weiterlesen

Remagen. Über eine Kooperation von Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten, dem Caritasverband Ahrweiler und dem Caritasverband Rhein-Erft-Kreis besteht die Möglichkeit, an Seniorenfahrten innerhalb Deutschlands teilzunehmen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

+++ Aktuelle Verkehrsinfo +++

A61: Gefahr durch defektes Fahrzeug

Koblenz/Boppard. Auf der A61 in Fahrtrichtung Ludwigshafen besteht Gefahr durch ein defektes Fahrzeug. Dies meldet der ADAC. Die Gefahrenstelle befindet sich zwischen Koblenz/Waldesch und Boppard. BA

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Baumfällung & Brennholz
Gesucht wird eine ZMF
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Katharinenmarkt Polch
Weihnachtsmarkt Nickenich
Kennziffer 139/2025
Black im Blick
Sonderpreis wie vereinbart
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Black im Blick
Themenseite Late night shopping KW 47
Kaufmännischer Leiter / Assistenz Geschäftsführung
Black im Blick