
Am 19.06.2025
Allgemeine BerichteNeubau der Weinbaubrücke in Dernau erfolgreich abgeschlossen
Brückenschlag mit Bedeutung
Dernau. 39,09 Meter Länge bei einer Fahrbahnbreite von sechs Metern, zwei Meter breitem Gehweg, vollintegraler Konstruktion und 1.000 Kubikmeter eingebautem Beton. Eine Brückengründung aus elf Bohrpfählen mit einer Länge von bis zu 13,20 Metern ab Gründungssohle und eine Gründung der mit Bruchstein verkleideten Stützwände aus 38 Bohrpfählen mit bis zu 7,45 Metern Länge ab Gründungssohle. Dies sind einige der Rahmendaten der am Tag vor Fronleichnam offiziell wiedereröffneten Dernauer Weinbaubrücke.
Eine Brücke, die für die Menschen in Dernau, aber auch darüber hinaus viel mehr ist, als „nur“ Zahlen und Fakten: sie ist ein wichtiges Symbol im Wiederaufbau nach der Flut, ein ortsbildprägendes, mit viel Emotionalität belegtes Bauwerk und eine Verbindung der beiden Ahr-Seiten. Dort stehend, wo auch die bei der Flutkatastrophe 2021 zerstörte, alte Weinbaubrücke stand, geht die neue Weinbaubrücke als erste wiedererrichtete, kommunale Brücke des Ahrtals in die Geschichte ein.
Bei einem Gesamtkostenvolumen von sieben Millionen Euro wurde die Finanzierung aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern getragen. Als Besonderheit weist die mit dem Wappen der Ortsgemeinde Dernau verzierte Brücke eine strömungsgünstige Pfeilerform, die sich an zwei Bootsrumpfhälften orientiert, aus. Die Verbundträger aus wetterfestem Stahl bringen 121,39 Tonnen auf die Waage, der verbaute Bewehrungsstahl wiegt gar 134,12 Tonnen.
Das glückliche Ende eines Baus, der im September 2022 mit der europaweiten Ausschreibung und Vergabe von Planungsleistungen an den Start ging und mit dem Beginn der Bauarbeiten am 22. Mai 2024 Fahrt aufnahm.
„Ein großes Bauwerk mit großer Symbolik“
„Die Brücke steht für das, was uns als Gemeinschaft ausmacht: die Verbindung, die Zusammenarbeit und der Wille, gemeinsam etwas Starkes zu erschaffen“, so Ortsbürgermeister David Fuhrmann, der neben Bund und Land ganz besonders Altbürgermeister Alfred Sebastian, dem Team der Deutschen Bahn, dem Planungsbüro Planning GmbH, der Projektsteuerung „Zukunft Mittelahr“ sowie dem ausführenden Bauunternehmen Leonhard Weiss ausdrücklich dankte. Als greifbares Dankeschön gab es für alle Beteiligten den eigens von der Dagernova Weinmanufaktur aufgelegten Weinbaubrücken-Wein.
„Es ist ein großes Bauwerk, weil es mit einer großen Symbolik verbunden und das Ahrtal ohne die Brücken nicht vorstellbar ist. Es beschreibt aber auch die Tragik dieser Naturkatastrophe, die auch mit Brücken, Aufstauungen und dem Ausmaß der Zerstörung in Verbindung steht. Es ist stark, was hier zusammengeführt wird. Wir haben noch vieles vor und wir stehen an ihrer Seite“, fügte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling hinzu, der gleich einen Förderbescheid für das neue Dernauer Gemeindehaus mitgebracht hatte.
„Zeichen der Hoffnung und des Aufbaus“
Landrätin Cornelia Weigand bezeichnete die Weinbaubrücke als „zentrale Lebensader für den Ort, die die Menschen, das dörfliche Leben und auch den Weinbau miteinander verbindet. Ein Symbol von Resilienz und Zusammenhalt und für uns alle ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbaus.“ Dem schloss sich Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr an: „Ich bin davon überzeugt, dass diese Brücke hier das bestmögliche Ergebnis ist, auch wenn es im Vorfeld einige Diskussionen gab. Und ich bin auch davon überzeugt, dass wir in Zukunft noch viele weitere gute Projekte umsetzen werden.“ Dafür, dass die Brücke auch unter geistlichem Schutz steht, sorgte Pastor Wilfried Schumacher, der die feierliche Einsegnung vornahm. -DU-

Landrätin Cornelia Weigand (vorne links) war einer der ersten Passantinnen der neuen Weinbaubrücke. Foto: DU

Es ist geschafft – Dernau hat wieder eine Weinbaubrücke. Foto: DU

Pastor Wilfried Schumacher übergab Ortsbürgermeister David Fuhrmann eine Plakette mit dem Brücken-Schutzheiligen St. Nepomuk. Foto: DU

Die Einweihung der neuen Weinbaubrücke begleiteten zahlreiche regionale- und überregionale Medien. Foto: DU