„Wir gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm“ erwartet Geschwindigkeitsbegrenzungen und Planung einer Güterzug-Neubautrasse
Bürgerinitiative ist in Sorge um die Zukunft des Rheintals
Weißenthurm. Zu Beginn dieses Jahres erklärte Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, dass bis zum Jahre 2051 deutschlandweit ein Plus von 46 Prozent des Güterverkehrsaufkommens und auf der Schiene ein Zuwachs von 33 Prozent erwartet wird. Insofern stellen die betroffenen Menschen entlang des Rheintals die Frage, wie der Verkehr über die vorhandenen Infrastrukturen wie sie derzeit im Mittelrheintal bestehen ohne weitergehende Investitionen überhaupt weitergeführt werden kann?
Insofern fragen sich natürlich auch die Bewohner von Weißenthurm und Umgebung sowie die weiteren Mitglieder der Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V“ zu Recht wie der Bahnverkehr unter den zu erwarteten negativen Voraussetzungen künftig abgewickelt werden soll ? Insofern fragt auch der Vorsitzende der Initiative, Rolf Papen, in Weißenthurm, gemeinsam mit dem ehemaligen und dem neuen Stadtbürgermeister Gerd Heim und Johannes Juchem wie die Situation positiv verändert werden kann? Denn, wenn künftig bei ins Auge gefassten noch mehr als die bisher schon 400 gezählten Zügen künftig beiderseits des Rheines fahren sollen, wie denn unter solchen Umständen eine Verbesserung der Situation überhaupt zustande kommen kann?
Wie Rolf Papen und seine Mitstreiter-innen in Weißenthurm bzw. im gesamten Mittelrheintal verlauten lassen, ist zu fragen, wie denn das Mittelrheintal und seine Bewohner entlang des Rheines mittels einer sogenannten „Generalsanierung“ 2026 sowohl rechtsrheinisch als auch 2028 linksrheinisch die jeweiligen Bahntrassen mittels eines grundlegenden Umbaus zum Hochleistungskorridor tatsächlich im besten Sinne (für die Menschen dort) fit gemacht werden kann?
„Immer wieder ist von Vertretern von Bund und Bahn zu vernehmen, dass der Schienengüterverkehr im Mittelrheintal nur unwesentlich zunehmen wird. „Dies entspricht aufgrund der diversen Auswertungen aber in keinem Fall der Realität“, erläutert Papen und ergänzt, dass trotz gegenteiliger Behauptungen bereits aktuell erheblich mehr Züge im Mittelrheintal verkehren, als dies ursprünglich diagnostiziert wurde.
„Es ist nicht unwahrscheinlich, dass künftig anstatt der aktuellen 400 Züge möglicherweise bis zu 700 (und mehr) Züge täglich im Mittelrheintal verkehren und Zugdurchfahrten im Minutentakt dann bittere Realität sein werden. Somit stehen den hier lebenden Menschen mit Wissen und Wollen von Bund und Bahn und entgegen deren Beschwichtigungen und Beteuerungen der entsprechenden Ministerien sowie der Bundesbahn sehr schwere Zeiten für die Bewohner links und rechts des Rheinstromes bevor. Wenn auch Züge der unterschiedlichsten Art oftmals dicht an Neuwieder Wohngebieten vorbeifahren (z.B. Augustastraße, Langendorferstraße bzw. in Leutesdorf bzw. in Irlich, Leutesdorf, etc), so sind diese Bereiche offenkundig nicht so sehr lärmgefährdet wie die auf der linksrheinischen Seite, wo auf der Strecke entlang (bzw. durch) die Stadt Weißenthurm.
Bei einer Zusammenkunft mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn übergaben Rolf Papen und Willi Pusch in Kamp-Bornhofen eine Liste der Weißenthurmer Bürgerinitiative mit fünf , für die Zukunft des Mittelrheintales entscheidenden, Forderungen an Bund und Bahn:
1. Sofortige Gleichbehandlung des ganzen Unteren Mittelrheintales von Koblenz bis Bonn beim Schutz vor Bahnemissionen.
2. Aufhebung des Bestandschutzes vom Mittelrheintal infolge des Umbaus zum Hochleistungs-Leistungsnetz ab 2028.
3. Deckelung der Zugzahlen im Mittelrheintal auf maximal 500 Zugdurchfahren innerhalb von 24 Stunden.
4. Sofortige Geschwindigkeitsbegrenzungen der Züge bei Ortsdurchfahrten, insbesondere von Güterzügen mit Gefahrengut und schließlich
5. eine zeitnahe Planung und Bau einer Güterzug-Neubautrasse zur Entlastung des Mittelrheintal, insbesondere zur Entlastung vom europäischen Güterzug-Transitverkehr.
Schließlich stellte Rolf Papen, der Weißenthurmer Lärmschutzbeauftragte unmissverständlich fest: „Sollten sich der Bundesverkehrsminister und die Deutsche Bahn den berechtigten Forderungen weiterhin verschleißen werden wir unsere Region bald nicht mehr wiedererkennen“. Papen weist ausdrücklich drauf hin, dass es nun auf kommunaler- sowie auf Landes und Bundesebene gilt, alles daran zu setzen das Schlimmste zu verhindern und längst überfällige Maßnahmen endlich auf den Weg zu bringen.