Allgemeine Berichte | 23.09.2021

NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald

Der Igel ist wieder unterwegs

Igel sind Zeiger für einen naturnahen Garten mit einer hohen Artenvielfalt. Foto/Copyright: Andreas Bobanac/NABU

Region. Herbstzeit ist Igelzeit. Zu Beginn der kälter werdenden Tage fangen Igel an, sich einen Vorrat für den Winterschlaf aufzubauen. Die Wintermonate sind zehrend und benötigen eine Menge an Energie. Allerdings wird der Aufbau der Reserven immer mehr zum Problem. Aufgeräumte Gärten, Pestizide, Lebensraumzerstörung oder der Rückgang der Nahrungsquelle sind große Hindernisse, die dem Igel gerade im Herbst zusetzen.

Die Gärten in Deutschland stellen einen riesigen Anteil an potenziellem Lebensraum. Oftmals sind diese allerdings steril gehalten und aufgeräumt. Pestizide werden verwendet, um unerwünschte Pflanzen und Tiere zu vertreiben oder abzutöten. Dadurch schwinden auch der Lebensraum und die Nahrungsquellen. Besser wären Gärten mit heimischen Pflanzen, in denen auch Wildkräuter Platz haben. Jetzt im Herbst ist es auch besonders wichtig, die Laubhaufen nicht sofort zu entfernen. In ihnen können Igel ihren Winterschlaf verbringen oder sich tagsüber aufhalten. Auch unter Hecken oder anderen versteckten Stellen halten sich Igel gerne am Tag auf. Es ist also ratsam, behutsam zu arbeiten und keine Laubsauger zu verwenden. Diese verschlingen nicht nur das Laub, sondern auch Kleinstlebewesen, die dem Igel als Nahrung dienen oder können sogar kleine Igel mit einsaugen.

Wer einen Igel findet, der eindeutig keine Hilfe benötigt, soll man ihn bitte in Ruhe lassen. Igel sind Wildtiere, bei denen der Kontakt mit Menschen nur zu Stress führt. Erst wenn ein Igel augenscheinlich Hilfe benötigt, darf man ihn in seine Obhut nehmen. Dazu sollte man auf alle Fälle fachkundige Unterstützung kontaktieren, zum Beispiel eine Igelauffangstation oder einen igelkundigen Tierarzt. Ziel der Rettung sollte die schnellstmögliche Auswilderung sein. Igel sind keine Haustiere und der längere Kontakt mit Kindern oder tatsächlichen Haustieren kann zu weiterem vermeidbarem Stress führen. Der vorübergehende Unterschlupf sollte dabei zwei Quadratmeter pro Igel entsprechen. Die Behausung kann man mit Zeitungspapierschnipseln ausfüllen. Weitere Infos für den Umgang mit kranken oder verletzten Igeln finden Sie in der Broschüre „Der Igel - Artenschutz vor der Haustür“ des NABU oder bei einer Igelauffangstation.

Wenn man sonst dem Igel helfen möchte, kann ein Igelhaus gebaut werden, in dem er einen Unterschlupf findet. Entsprechende Anleitungen findet man unter www.nabu.de. Lebendige Blumenwiesen mit heimischen Blütenpflanzen bieten auch eine Gelegenheit, Igel mit Nahrung zu versorgen und auch weiteren Tieren wie Insekten Nahrung und Unterschlupf zu bieten. Eine weitere Möglichkeit ist eine Trockenmauer, die eine reiche Artenvielfalt heranlockt und Schutz und Nahrung bietet. Sie kann ebenfalls sehr gut zur Abgrenzung von Grundstücken oder Gliederung im Garten genutzt werden. Die Anleitungen findet man ebenfalls unter www.nabu.de. Reisighaufen sind darüber hinaus ideale Lebensräume, die schnell und einfach angelegt werden können.

Um Igel im Herbst auch noch weiter zu unterstützen, kann geeignetes Futter in der Nacht nach draußen gestellt werden. Katzendosenfutter, kurz gebratenes Rinderhackfleisch vermischt mit Igeltrockenfutter oder Haferflocken sind eine gute Wahl. Auch ungewürztes Rührei, in der Pfanne mit etwas Öl gegart mit Haferflocken vermischt oder Geflügelfleisch bieten eine nahrhafte Speise. Niemals sollte man Speisereste, Obst oder Milch verfüttern.

Igel sind Zeiger für einen naturnahen Garten mit einer hohen Artenvielfalt. Dieser sympathische Besucher sollte geschützt und aus der Ferne mit Interesse beobachtet werden. Wer weitere Fragen oder Interesse zum Thema Igel hat, kann gerne bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald nach (Tel. 0 26 02/97 01 33 oder info@nabu-westerwald.de). Pressemitteilung NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald

Igel sind Zeiger für einen naturnahen Garten mit einer hohen Artenvielfalt. Foto/Copyright: Andreas Bobanac/NABU

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