Allgemeine Berichte | 07.04.2021

Holger Mauer, Inhaber der Mosel Chalets, im Gespräch mit BLICK aktuell über die aktuellen Herausforderungen für Beherbergungsbetriebe

„Der Tourismus an der Mosel wird wieder boomen“

Für Holger Mauer (r.) und Jessica Richard (Mitte) sind die „Mosel Chalets“ keine Firma, sondern ein Herzensprojekt. Foto:privat

Pommern. Die Corona-Pandemie ist in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung für alle Berufsgruppen. Doch gerade in der Tourismus-Branche, die unter dem Beherbergungsbranche zu leiden hat, hängt die Kassenlage schief. Besonders in Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, sind die Auswirkungen teilweise katastrophal. So auch an der Mosel. BLICK aktuell sprach mit Jessica Richard und Holger Maurer, Inhaber der „Mosel Chalets“, einer Reihe von Ferienhäusern in Pommern.

BLICK aktuell: Wie hoch war in der Hauptsaison 2020 der prozentuale Rückgang im Vergleich zu 2019?

Holger Maurer: Das lässt sich so nicht sagen, da wir im Mai 2019 erst eröffnet haben. Aber, sowohl im vergangenen Jahr im Frühjahr bei ersten Lockdown, als auch im März und April 2021 hatten wir jeweils eine Buchungsauslastung von 70 bis 80 Prozent. Und diese mussten wir vollständig stornieren. Problematisch war vor allem für uns, dass das Beherbergungsverbot jeweils nur für Wochen verlängert wurde.

Es wäre zumindest besser planbar gewesen, wenn man gleich im Dezember für zwei bis drei Monate komplett geschlossen hätte, statt Buchungen wieder und wieder verschieben oder letztlich dann doch stornieren zu müssen. Außerdem können wir natürlich keine „Übernachtung

to go“ anbieten oder mal eben schnell unser Geschäftsmodell anpassen, wie andere betroffene Branchen, z.B. die Gastronomie.

BLICK aktuell: Ist die Unterstützung durch die Politik angemessen?

Jessica Richard In Bezug auf mangelnde Unterstützung geht es uns nicht anders, als allen anderen in den jeweils betroffenen Branchen. Also: Nein. Aber darum soll nicht vordergründig gehen. Nur so viel – die Hilfen, die es gab, sind aus Gastgebersicht unlogisch aufgelegt und lediglich ein sehr, sehr kleiner Tropfen auf den heißen Stein.

BLICK aktuell: Mit welchen Ideen und Projekten versuchen Sie gegen die Krise anzukämpfen?

Holger Maurer: Unsere Gedanken und Aktivitäten gehen in verschiedene Richtungen. Wir haben im Januar und Februar 2021 Anreize für frühe Buchungen für den Sommer geschaffen. Außerdem bieten wir an, dass man in den Mosel-Chalets arbeiten kann. Dies bieten wir Unternehmern an, die zu Ihrem Home-Office einen Tapetenwechsel brauchen. Frischer Wind für die Home-Office Zellen sozusagen. Desweiteren haben wir die Mindestbuchungs-Anzahl reduziert. Sind die Mosel-Chalets in einem „normalen Jahr“ nur ab fünf Nächte buchbar, hatten wir für das Frühjahr sogar auf drei Nächte reduziert. Leider wurde uns aber auch da ein Strich durch die Rechnung gemacht. In der Hauptsache aber blicken wir nach vorn.

Wir sind davon überzeugt, dass der Tourismus an der Mosel boomen wird. Genau wie im Sommer 2020, in dem Menschen an der Mosel waren, die sich dafür noch nie interessiert haben, wird es in den nächsten Jahren noch mehr Menschen an die Mosel treiben. Die Schönheit der Region ist einfach bemerkenswert.

Wir möchten ein zweites Projekt starten und damit der Krise trotzen. Für dieses Projekt suchen wir ein geeignetes schönes Fleckchen Erde. Ein schönes Grundstück mit schönem Blick, gerne über die Mosel oder in die Weinberge, ein schönes charmantes altes Haus, welches wir wieder aus dem Dornröschenschlaf erwecken können oder eine nicht genutzte Winzerscheune, die wir zu einem modernen außergewöhnlichen Ort umbauen können. Dieses schöne Fleckchen Erde sollte irgendwo an der Mosel zwischen Treis Karden und Zell oder auf den angrenzenden Höhenlagen liegen. Bei der Umsetzung werden wir größten Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität legen, das hat sich schon bei den Mosel Chalets bewährt. Im Hinterkopf haben wir außerdem ein weiteres Modell, bei dem wir mit Immobilieneigentümern gemeinsam ein Projekt machen könnten, die nicht verkaufen wollen, und schon lange davon träumen selbst Vermieter zu werden. Wenn diese Menschen ein interessantes Objekt haben (z.B. eine Scheune auf einer großen Wiese oder in den Weinbergen) kann so etwas zum Gemeinschaftsprojekt werden.

ROB

Für Holger Mauer (r.) und Jessica Richard (Mitte) sind die „Mosel Chalets“ keine Firma, sondern ein Herzensprojekt. Foto:privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Michael Krah: Was nützt die Barrierefreiheit wenn der Zug ausfällt oder zu spät ist? Wie so oft bei den Grünen werden Probleme in den Vordergrund gezerrt die vom eigentlichen Thema ablenken.

Von Darts bis Entenrennen

  • Anne Ampel: Zwei Monate nach dem bestialischen Mord an einer jungen Frau feiert das Dorf Gimmigen in unmittelbarer Nachbarschaft wenige Meter zum Ort des Mordes am Sonntag den 28.09.2025 den neuen Hahnenkönig bzw.
Rund ums Haus
Essen auf Rädern
Rund um´s Haus
Dorffest in Bad Bodendorf
Dorffest in Bad Bodendorf
Sonderseite 3.Ettringer Vahrieté
PR Anzeige
Stellenanzeige "Baumkontrolleur"
Stellenanzeige
Dilledapp-Fest Ettringen
Empfohlene Artikel

Kreis Altenkirchen/Kreis Neuwied. Am Samstag, 30. August wurden im Rahmen eines in der VG-Asbach (Landkreis Neuwied) gemeldeten Schadensfalls mit einem toten Damwild DNA-Abstriche genommen und an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt. Bei der Untersuchung der Proben wurde als Ergebnis „Wolf“ mit dem Haplotyp HW01 - daher zugehörig zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation - nachgewiesen....

Weiterlesen

Dernau. Wie verläuft der Wiederaufbau der im Bereich oberhalb Walporzheim völlig zerstörten Ahrtalbahn? BLICK aktuell war mit Noah Wand, dem Landesvorsitzenden Rheinland-Pfalz / Saarland von PRO BAHN unterwegs. Hierbei bot sich auch die Möglichkeit, Strecke und Arbeitsfortschritte von den gegenüberliegenden Ahrhöhen zu verfolgen. Seine Eindrücke fasste Wand wie folgt zusammen: „Im Ahrtal geht der Wiederaufbau bemerkenswert schnell und strukturiert voran.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Bisheriger Amtsinhaber holte gleich im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit

OB-Wahl in Koblenz: David Langner bleibt im Amt

Koblenz. Koblenz hat gewählt: Der bisherige Oberbürgermeister David Langner (parteilos) bleibt weiterhin im Amt. Langner holte mit 67,1 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit. Hinter ihm folgen Ernst Knopp (CDU) mit 21,7 Prozent, Markus Meixner (AfD) mit 7,6 Prozent und David Dasbach (Die Partei) mit 3,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,5 Prozent. BA

Weiterlesen

Sinziger Stadtrat wählt Urgestein Heinrich Ax als Nachfolger von Alexander Albrecht zum Beigeordneten

Carsten Lohre ist Interimschef der neuen Stadtwerke Rhein-Ahr

Sinzig. Die Stadt Sinzig hat einen neuen Beigeordneten. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung Heinrich Ax (FWG) mit 25 Ja, acht Nein und zwei ungültigen Stimmen zum Nachfolger von Alexander Albrecht gewählt. Damit ist die Riege der Beigeordneten wieder komplett. Diese sind in der Reihenfolge der Vertretung des Bürgermeisters Hans-Werner Adams (CDU), Volker Thormann (FDP) und Heinrich Ax. Letzterer...

Weiterlesen

In Mayschoß machen Bürger ihrem Frust über das Vorgehen der ISB bei der Hilfe zum Wiederaufbau Luft

„Bürokratische Hürden treiben Betroffene in die Verzweiflung“

Mayschoß. Mehr als vier Jahre sind seit der Flut im Ahrtal vergangen. Und noch immer haben etliche Betroffene noch immer nicht die „schnelle und unbürokratische“ Hilfe bekommen, die seitens der Landesregierung und des Bundes kurze Zeit nach der Flut im Juli 2021 zugesagt wurde. Es ist eingetreten, was CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach schon vor zweieinhalb Jahren bei einer Veranstaltung in Marienthal...

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag
Dauerauftrag Imageanzeige
Dauerauftrag
rund ums Haus
Baumfällung & Brennholz
Imageanzeige
Weinfest in Dernau
Tag des Bades 2025
Auftragsnummer: 343358077AA vom 09.09.2025
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Neues Bestattungsgesetz
Anzeige Shop Eröffnung Tamaris
Walderlebnistage 2025
Herbstmarkt Mertloch
Ganze Seite Remagen