Der Einzelhandel in Remagen ist gut aufgestellt, aber leider zu wenig sichtbar
„Die Innenstadt von Remagen ist ein Vollsortimenter“
Remagen. Nach längerer Zeit trafen sich die in der Werbegemeinschaft „Remagen mag ich“ engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer zum gemeinsamen Stammtisch. Schnell stand fest: Die Herausforderungen, die die Einzelhändler der Stadt am Rhein derzeit zu stemmen haben, sind gigantisch. Die 1. Vorsitzende, Petra Pellenz, bringt es auf den Punkt: „Nachdem die Corona-Krise und daraus resultierten Einschränkungen überwunden waren, sah es für das Gewerbe in der Stadt eigentlich ganz okay aus“, resümiert die Besitzerin des Geschäftes „Schöne Dinge“ mitten in der Innenstadt. „Aber dann kam der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die Inflation“, sagt sie. Und all diese Ereignisse machten die Lebensumstände von vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schwerer und in diese Kategorie fallen auch Einzelhändler und Gewerbetreibende. Remagen ist da beileibe kein Einzelfall, allerorts stöhnen Unternehmer unter hohen Strom- und Heizkosten, fehlenden Fachkräften, teuren Rohstoffen und - natürlich - fehlender Kundschaft. Dabei sei laut Pellenz nicht das Problem, dass die Menschen nicht mehr einkaufen gehen, sondern wo. „Wer sich in Remagen umhört und fragt, wo die Einwohnerinnen und Einwohner shoppen gehen, bekommt Antworten wie Bonn, Wachtberg-Berkum oder Mülheim-Kärlich“, weiß Pellenz. Als Grund für die Reise nach NRW oder die B9 entlang Richtung Süden wird oft die große Auswahl genannt. „Aber eigentlich“, sagt Pellenz, „gibt es auch in Remagen alles.“ Der Einzelhandel dort leide aber unter mangelnder Sichtbarkeit und Bekanntheit. Daran möchten Pellenz und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter auch künftig weiter arbeiten. Der Besuch lohne sich aber schon heute. „Remagen ist eine historisch interessante Stadt mit echter Spitzengastronomie“, sagt die 1. Vorsitzende. Ein Einkaufsbummel lasse sich also super mit einem Ausflug kombinieren. „Und wer zu Hause einkauft, schon dank kurzer Wege die Umwelt und unterstützt die Stadtkasse“, so Pellenz. Denn die Unternehmer der Stadt entrichten Gewerbesteuer, die im Umkehrschluss auch für die Infrastruktur oder die Ausrüstung der Feuerwehr eingesetzt wird. Zuhause einkaufen lohnt sich also in vielerlei Hinsicht. ROB
