Weihbischof Robert Brahm besuchte die Kirchliche Hospizarbeit in Andernach
Die Zuwendung zu Leidenden und Sterbenden war und bleibt eine zentrale Aufgabe der Kirche
Andernach. Geleitet von dem wichtigen Anliegen der Katholischen Kirche, kranke, leidende und sterbende Menschen mit Würde zu begleiten, besuchte Weihbischof Robert Brahm die ambulante Hospizarbeit der kirchlichen Sozialstation in Andernach. Diese ist angesiedelt beim Altenzentrum Sankt Stephan. Neben den üblichen Aufgaben einer Sozialstation, pflegebedürftige Menschen in ihrer Häuslichkeit zu versorgen, bietet die Kirchliche Sozialstation in Andernach auch und bewusst seit vielen Jahren ambulante Hospizarbeit an. Im Mittelpunkt der Hospizarbeit stehen sterbende Menschen und deren Angehörige mit ihren Bedürfnissen und Rechten. Die Hilfe in Form fachlicher Beratung und Begleitung ist kostenfrei und wird unabhängig von Herkunft, Religion, Status oder Nationalität jedem gewährt der darum bittet. Einen Überblick über die Arbeit gab in Vertretung der langjährigen Leiterin Brigitte Protzmann die 2. Palliative Care Fachkraft Yvonne Geil. Mit drei hauptamtlichen Fachkräften und aktuell 42 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern schenken sie sterbenden Menschen Rat, Zeit und Beistand. Besonders bei der persönlichen Begleitung stehen der Respekt und die Würde jedes einzelnen Menschen im Mittelpunkt. Der Mensch bleibt bis zuletzt „Herr seines Lebens“, seines Willens und seiner Entscheidungen. Finanziell wird die Arbeit vom Förderverein Hospizbewegung Andernach-Pellenz e. V. unterstützt.
Dem Weihbischof, der vom Dekan des Pastoralen Raums Andernach Eric Condé und dem Kooperator Pastor Andreas Lenz begleitet wurde, war es wichtig, vor allem mit den ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen ins Gespräch zu kommen, von ihrer Motivation aber auch ihren Erlebnissen zu erfahren. Alle hospizlichen Begleiter und Begleiterinnen nehmen zunächst an einem theoretischen und praktischen Befähigungskurs teil, um für diese besondere Aufgabe gut vorbereitet zu sein. Fünf Damen berichteten von ihren Erfahrungen: Gertrud Hüttges begleitet sterbende Menschen in ihrer Häuslichkeit, Ingrid Ickenroth im Marienstift, Hannelore Bermel in Sankt Stephan und Christa Berger im Krankenhaus.
Ein besonderes Angebot, das dem Bischof bis dahin so nicht bekannt war, ist das Projekt „Hospiz macht Schule“, von dem Margret Schmitz, Christa Berger und Hannelore Bermel berichteten. Einige Hospizbegleiterinnen haben hierfür eine extra Schulung erhalten. Das bundesweit nach pädagogischen Grundsätzen erarbeitete Konzept richtet sich an Kinder der 4. Schuljahre. In einer ganzen Woche werden in kleinen Gruppen aufeinander aufbauende Themen altersgerecht mit den Kindern erarbeitet. Es beginnt am 1. Tag mit dem Thema ‚Werden und Vergehen‘ und es folgen ‚Krankheit und Leid‘, ‚Sterben und Tod‘, ‚vom traurig sein‘ bis zum Thema des Freitags ‚Trost und trösten‘. Es werden Bücher gelesen, Videos und Bilder geschaut und eine Bohne gepflanzt. Ein Arzt oder eine Ärztin und ein Bestatter oder eine Bestatterin informieren die Kinder und beantworten mit viel Geduld die zahlreichen Fragen. Freitags ab 12 Uhr wird alles, was in dieser Woche gemacht wurde, den Eltern präsentiert mit Texten, Gemälden und auch pantomimisch. Die Rückmeldungen sind überwiegend sehr positiv, von den Klassenlehrerinnen bis zu den Eltern. Es wird ein Weg eröffnet, mit den Kindern leichter über den Tod, auch in der eigenen Familie, zu sprechen. Auch diese Enttabuisierung ist eine wichtige Aufgabe der Hospizarbeit, die auch durch den Förderverein finanziell unterstützt wird.
„Diese wunderbare Arbeit, die hier von den Fachkräften und den Ehrenamtlichen mit den Beratungen, Begleitungen und dem Schulprojekt geleistet wird, ist beeindruckende christliche Lebenshilfe. Wir wollen den Menschen in den schwersten Stunden beistehen aber auch die Angst vor dem letzten Weg nehmen.“ So Weihbischof Brahm in seinem Resümee.
Zum Abschied erhielt er von dem Kartenteam, das Karten mit wunderbaren Fotos und passenden Texten für alle Gelegenheiten selbst erarbeitet und verkauft, eine besondere Auswahl als Geschenk. Der Erlös der Karten kommt dem Förderverein und damit der Hospizarbeit zugute.
Pressemitteilung
Förderverein
Hospizbewegun
Andernach-Pellenz
V.l.: Regina Rumpf, Leiterin der Stiftung Kirchliche Sozialstation, Margret Schmitz, Yvonne Geil, Jürgen Gundalin, Förderverein Hospizbewegung Andernach-Pellenz, stellvertretender Vorsitzender, Christa Berger, Pastor Andreas Lenz, Dekan Eric Condé, Ingrid Ickenroth, Hannelore Bermel, Gertrud Hüttges, Diana Petrek, Mitglied der Einrichtungsleitung der Altenzentrum Sankt Stephan Stiftung, Hedi Thelen, Moderatorin und Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Foto: Katja Neff, Bistum Trier
