Allgemeine Berichte | 10.11.2020

Außensanierung der St. Laurentiuskirche in Ahrweiler

Die roten Linien stechen hervor

Erster Bauabschnitt der Außensanierung ist abgeschlossen

Paul Radermacher betrachtet den sanierten Nordteil mit den roten Quadermarkierungen. Rechts erkennt man noch unsanierte Flächen der Westseite.Foto: Weber

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Gerüst an der Nordseite der gut 750 Jahre alten Kirche St. Laurentius mitten in der Ahrweiler Altstadt ist abgebaut und an der Südseite neu errichtet. Am Sockel nach Norden hin finden noch letzte Malerarbeiten statt. Es wird ein Basaltgrau aufgetragen. So wie es vorher auch war. Der erste Bauabschnitt ist weitestgehend beendet, die Kirche zeigt an Ihrer weniger stark frequentierten Seite, wie sie einmal aussehen wird und wie sie vor dem großen Ahrweiler Stadtbrand von 1689 ausgesehen haben könnte. Bilder aus jener Zeit gibt es nicht. Aber bei Arbeiten am Kirchturm waren rote Farbtöne entdeckt worden, die wohl aus jener Zeit im 17. Jahrhundert stammen und die als „Kölner Rot“ tituliert wurden. Ein Rot, dass nun Einzug in die Außenfassade hielt. Maler und Restaurator Markus Simons und sein Team haben das Rot auf die ansonsten gelb-weiße Fassade aufgetragen. Linien im Kölner Rot deuten nun auf dem Außenputz die Fugen von Quadern an. „Aufgetragen wurden sie mit einem Zwölf-Millimeter-Pinsel“, sagt Markus Simons. Dafür wirken die Linien äußerst prägnant und stechen hervor. Die monumentale, dreischiffige gotische Kirche hat dank des kräftigen Farbtons weiter an Dominanz gewonnen.

Die Maler und Restauratoren haben schon viel Zeit in die Außensanierung investiert. Mit drei bis vier Mitarbeitern wurden Vorarbeiten getätigt, die Fassade gereinigt, der Putz ausgebessert und instandgesetzt, um die Wand dann mit einem rein mineralischen Anstrich versehen. Regelmäßig schaut der Trierer Bistumsarchitekt Thomas von der Stein in Ahrweiler vorbei, um den Fortgang der von Bauleiter Michael Unger koordinierten Sanierung unter die Lupe zu nehmen. Denn es standen nicht nur Malerarbeiten an. Es wurden Dachdeckerarbeiten erledigt, die Schiefereindeckung geprüft und ausgebessert. Die Regenwasserführung wurde überprüft, der Blitzschutz erneuert. Die großen Kirchenfenster wurden gereinigt, Schäden beseitigt. Die Maler waren auch auf dem Dach im Einsatz, hier erhielten die Holzgauben einen roten Anstrich. Die Wasserspeier wurden, wie auch der Sockel, in basaltgrau gestrichen. Regenwasser speien sie nach ihrer Trockenlegung schon lange nicht mehr, aber zum Bauwerk gehören sie dazu.

Jetzt gehen die Arbeiten auf der Südseite hin zum Marktplatz wieder von vorne los. „Mit viel Glück und gutem Wetter werden wir mit dieser Seite bis Jahresende fertig“ gibt sich Markus Simons optimistisch. Kälter, als acht Grad Celsius darf es allerdings nicht sein, das ist die Mindesttemperatur beim Aufbringen der Farbe. Paul Radermacher sieht daher das genannte Zeitfenster auch eher hochgesteckt, zumal es noch keinen Zeitdruck gibt. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Pfarrei St. Laurentius ist als Projektleiter auch um die Finanzierung der Sanierung bemüht, die mehr als eine Million Euro kosten wird. „Von den 350.000 Euro, die wir überwiegend mittels Spenden aus der Bevölkerung selbst aufbringen wollen, haben wir bislang 271.000 zusammen, es fehlen noch 79.000 Euro“ rechnet er vor. Möglicherweise hat man in St. Laurentius aber noch einige Finanzquellen gefunden, die zur Kostendeckung der Sanierung beitragen können. Entsprechende Anträge an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und an die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz sind gestellt. Und auch mit dem Bundesverwaltungsamt ist Radermacher derzeit in Gesprächen. Die Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundes-Innenministeriums fördert unbewegliche Kulturgüter. Da gehört St. Laurentius auf jeden Fall dazu.

Pressemitteilung

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Paul Radermacher betrachtet den sanierten Nordteil mit den roten Quadermarkierungen. Rechts erkennt man noch unsanierte Flächen der Westseite. Foto: Weber

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