
Am 16.06.2025
Allgemeine BerichteDrei Tage die traditionelle Antoniuskirmes in Kottenheim gefeiert
Peter Otto als Mann für alle Fälle
Kottenheim. Der Gedenktag des Heiligen Antonius wird in der katholischen Kirche am 13. Juni gefeiert. Jedes Jahr rund um dieses Datum steht aus diesem Grund in Kottenheim die traditionelle Kirmes auf dem Programm. Sie erstreckt sich in der 2800-Einwohner-Gemeinde zumeist über drei Tage, diesmal vom 14. bis zum 16. Juni. Die Figur des Heiligen Antonius hatte Küster Guido Walter zu dessen Gedenktag nach Jahrzehnten in der „Dunkelhaft“ mal eben aus dem Heizungskeller in den Altarraum gebracht. Beste Voraussetzungen für die Feierlichkeiten, die mit einem einstündigen Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus begannen.
Nach dem einstündigen Festhochamt in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus, gehalten von Pfarrer Dr. Artur Schmitt und musikalisch gestaltet von der Probengemeinschaft der Kirchenchöre Kottenheim und Thür, zogen die Kirmesfreunde um den im vergangenen Jahr gewählten Kirmespräsidenten Peter Otto in Begleitung des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr Mertloch auf den von vielen Menschen gesäumten Mehrgenerationenplatz ein. Otto brachte unter gütiger Mithilfe seiner Kirmesfreunde die Kirmesglocke am Eingang des Schulhofs an.
Danach verbreitete die Probengemeinschaft der Kirchenchöre Kottenheim und Thür unter der Leitung von Stephan Ring mit einigen Stücken Frohsinn. Wie in der Vergangenheit gab es auch einige negative Begleiterscheinungen. 2024 wurden die Besucher Augenzeuge eines denkwürdigen Fassanstichs. Der damalige Kirmespräsident Werner Bergweiler benötigte im ersten Anlauf zwar nur einen einzigen Schlag, meinte dann aber, mit weiteren Schlägen nachlegen und die ersten paar Liter Bier auf dem Kirmesplatz verschütten zu müssen. Als die neue Ortsbürgermeisterin Corinna Behrendt die Gäste begrüßen wollte, fehlte ein Mikrofon. Dieses Utensil hatte ein Mitglied des Chaos-Orchesters Weibern im Vorfeld mit nach Hause genommen. Otto zögerte nicht lange, schwang sich auf einen Tisch und bat alle um die nötige Ruhe.
„Nach einer langen Vorbereitung, großem Engagement und mit ganz viel Herzblut dürfen wir nun endlich gemeinsam feiern. Unsere Gemeinde verwandelt sich für drei Tage in einen Ort voller Lichter, Musik, Kinderlachen und guter Laune“, erklärte Behrendt. „Die Kirmes ist für viele von uns mehr als nur ein Volksfest. Sie ist ein Stück Heimat, ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Junge und alte Menschen treffen sich, mit der Familie, mit Freunden und Vereinen. Neuigkeiten werden ausgetauscht, wir erinnern uns an alte Zeiten und schaffen neue Erinnerungen.“ Ein besonderes Lob sprach sie den Feuerwehrleuten aus, die eine Woche zuvor zum Großbrand im Kottenheimer Gewerbegebiet ausrücken mussten. „Es war sicherlich sehr anstrengend für euch, ihr habt Großartiges geleistet. Und nun steht ihr schon wieder frisch parat.“ Beim anschließenden Fassanstich blieb die Premiere der Ortsbürgermeisterin aus: „Das habe ich noch nie gemacht in meinem Leben und gebe es in bessere Hände.“ Otto übernahm, nach einem einzigen Schlag war der Spuk vorbei, das Bier konnte fließen und verteilt werden.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr sorgte der Junggesellenverein für die Bewirtung. Das Chaos-Orchester Weibern spielte bis spät in der Nacht, am Sonntag beim Frühschoppen übernahm die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Spay die Untermalung. Am Nachmittag gab es auf dem Kirmesplatz Kaffee und Kuchen, den die Fördervereine des Kindergartens und der Grundschule zur Verfügung gestellt hatten. Das Team um Annika Oehms hatte ein Kinderprogramm rund ums Pferd vorbereitet.
Das Kinderkarussell als einziges Fahrgeschäft war erfahrungsgemäß stark frequentiert. Eine Schießbude versprach viel Spaß und spornte Jung und Alt an, einmal die eigene Treffsicherheit zu testen. Natürlich gab es nicht nur Süßigkeiten wie gebrannte Mandeln oder Zuckerwatte, sondern auch einen deftigen Imbiss mit leckeren Gerichten. Zum Schluss der Kirmes am Montag wurde bei einem zünftigen Frühschoppen im Bäcke bus der neue Kirmespräsident 2025 bestimmt. Was ihn 2026 wohl erwarten wird?

Beim Fassanstich benötigte Peter Otto nur einen einzigen Schlag.

Die Kirmesglocke ist am Ziel auf dem Schulhof angekommen.

Die Kirmesjungen hatten sich wieder mal mächtig ins Zeug gelegt.

Für die musikalische Untermalung sorgte die Probengemeinschaft der Kirchenchöre Kottenheim und Thür unter der Leitung von Stephan Ring.