Einige Landfrauen der Ü60-Generation fanden sich zusammen
Eifeler Platt stand im Mittelpunkt
Bad Neuenahr. Einige Landfrauen der Ü60-Generation hatten sich im Hotel Linde zusammen gefunden, um gemeinsam einen sprachlichen Ausflug in „alte Zeiten“ zu machen.
Die älteste Teilnehmerin war 92 Jahre. Gleich zu Beginn rief die Vorsitzende Ingrid Strohe, Dedenbach die Anwesenden zum interaktiven Mitwirken auf. Es entstand eine rege Diskussion über alte Begriffe, die viele der Kinder und Kindeskinder schon gar nicht mehr kennen. Zum Beispiel verbirgt sich hinter „Saumelke“ der geliebte Löwenzahn, früher nahm man ein Döppe und meinte einen Topf damit oder auch en „Schottel“ ist als Schüssel bekannt, „Hosse“ sind Strümpfe, „Deißem“ war Sauerteig und mit „Spruute“ meinte man Rosenkohl. Die Frauen trugen oftmals „Leiwje“, was man als Leibchen zu übersetzen versuchte und vielfach gab es auch „Gamaschen“ als Beinkleid anzuziehen. Ein „Schaaf“ war ein Schrank und ein „Stochiese“ wurde zum Befreuen des Ofens verwendet. In der armen Zeit sprach man vom „Moltere“, wenn beim Müller ein Einbehalt des Mahllohnes für Lebensmittel vorgenommen wurde. Mit lustigen Mundartbeiträgen ergänzte Udo Stratmann, Dümpelfeld den Nachmittag und erfreute die Landfrauen mit Geschichten aus der Heimat in Eifeler Platt und zwischendurch gab es „Witzchen“, die nicht immer frauenfreundlich waren, aber Anlass zu herzhaftem Lachen gaben. Mit Gesang und interessanten Tischgesprächen ging ein geselliger und interessanter Nachmittag zu Ende. Denn die gesammelten alten Begriffe sollten nicht verloren gehen und für die Nachkommen festgehalten werden.
