Allgemeine Berichte | 31.01.2022

Ki & Ka Kärlich freut sich über zukünftigen Schlossplatz

Ein Platz mit historischen Besonderheiten

300 Jahre nach der Errichtung hat das „Ihrlichs Kreuz“ einen neuen Standort erhalten

Eine Abordnung des Vorstandes der Kirmes- und Karnevalsgesellschaft „Vergnügt 1920“ besichtigte am Wochenende den neuen „Schlossplatz“ und freute sich über dessen Fertigstellung. Fotos: KH

Mülheim-Kärlich. Parkplätze sind immer rar und gefragt. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass seit wenigen Tagen der neue Parkplatz in der Burgstraße nun auch offiziell genutzt wird. Die Freigabe hatte sich verzögert, da die Beleuchtung erst vor kurzer Zeit installiert wurde. Der neue Platz wird nach dem Willen der Stadt die Bezeichnung „Schlossplatz“ erhalten. Hiermit soll an das 1794 zerstörte kurfürstliche Schloss erinnert werden, dass sich in diesem Bereich befand.

Nicht nur die Lage des „Schlossplatzes“ ist historisch interessant: Vor Ort sind einige Besonderheiten zu besichtigen, die interessante Einblicke in die Geschichte des Stadtteils Kärlich und der gesamten Stadt Mülheim-Kärlich geben. Ein steinernes Monument ist besonders zu erwähnen: Das sogenannte „Ihrlichs Kreuz“. Eine Jahreszahl verrät, dass es 1722 errichtet wurde – und damit in diesem Jahr genau 300 Jahre alt ist.

Die Verantwortlichen der Stadt sind mit der Gesamtgestaltung des neuen Platzes, der unmittelbar an die Grundschule sowie die Kurfürstenhalle angrenzt, sehr zufrieden. Neben Parkflächen enthält der Bereich auch einen Aufenthaltsbereich, in dem die erwähnten, historischen Besonderheiten anzufinden sind. Stadtbürgermeister Gerd Harner betonte zwar beim Ortstermin mit „BLICK aktuell“, dass er hinsichtlich der Optik der neuen Lampen zunächst etwas kritisch war. Doch in den Abendstunden zeigt die Beleuchtung eine optimale Ausleuchtung und ist zudem noch wesentlich energiesparender, als die Lampen auf den benachbarten Bereich vor der Grundschule.

Auch wenn der „Schlossplatz“ nun bereits nutzbar ist, so ganz fertig ist er noch nicht. „Es fehlt natürlich noch das Grün. Doch die Vorarbeiten sind hierfür erfüllt, jetzt muss noch die Natur ihren Anteil beitragen“, betonte Gerd Harner. Der Leiter des städtischen Betriebshofes Andreas Anheier hat gemeinsam mit seinem Team bereits die Anpflanzungen durchgeführt. Bei der Auswahl der Bäume und Pflanzen hat er sich gemeinsam mit dem Planer viele Gedanken gemacht.

An den Parkflächen wurden Hainbuchen gepflanzt. Diese erreichen eine Höhe zwischen sechs und acht Metern, werden aber nur ca. zwei Meter breit. Rote Ahornbäume und Amberbäume im hinteren Bereich werden für farbliche Akzente sorgen. „Wir mussten das Lichtraumprofil und eventuelle Leitungen im Untergrund berücksichtigen“, betont Andreas Anheier. Ergänzend zu den Bäumen wurden Stauden, Gräser, Blumenzwiebel und Bodendecker angepflanzt. Der Bereich um die Historien-Säule sieht derzeit noch kahl aus. „Wenn die Pflanzen so gedeihen, wie wir uns das wünschen, wird der Basalt durch blau-weiß-lila Pflanzen wunderschön umrahmt“, so der Leiter des Betriebshofes.

Die Historien-Säule, die einst am Raiffeisenplatz stand, ist eine der drei Besonderheiten des Schlossplatzes. Dieser enthält auch einen Boule-Bereich. Ein Blickfang ist die eine Säule, die einst im Erdgeschoss des ehemaligen Grundschulgebäudes stand. Bei der Neuplanung der Schule wurde sie nicht berücksichtigt. Nun hat sie am Schlossplatz einen würdigen Platz gefunden. Ob die Basaltsäule tatsächlich Bestandteil des kurfürstlichen Schlosses oder der Außenanalgen war, ist nicht erwiesen. Dennoch verbinden viele Kärlicher wertvolle Erinnerungen mit ihr. Im oberen Bereich ziert sie u.a. die Jahreszahl 1794. Also das Jahr, in dem das Schloss durch als französische Revolutionstruppen in Brand gesteckt wurde.

Auch die dritte historische Besonderheit ist aus Basalt: Das sogenannte „Ihrlichs Kreuz“. Viele Mitbürger erinnern sich noch daran, dass es einst am zwischenzeitlich aufgeschütteten Gartengelände stand. Doch dies war nicht immer sein Standort, wie Lothar Spurzem zu berichten weiß: Einst stand das Kreuz in der Verlängerung vom „Annenache Dall“ (Andernacher Tal)- und zwar an einer Einmündung oder der Kreuzung eines Wegs, der aus Richtung Kettig kam. Damals hing ein mit Goldbronze angemalter Korpus an dem Kreuz. Später wurde das Kreuz dann im Ortskern aufgestellt. Mit dem Neubau der Grundschule wurde es abgebaut und auf dem städtischen Betriebshof gesichert.

Das auffällige Kreuz trägt ergänzend zur Jahreszahl 1722 folgende Inschrift: „Georg Ehrlich Anna Gertruda Eheleut“. Es handelt sich nicht um ein Grabkreuz, wie oft falsch behauptet. Vermutlich wurde das Kreuz von den Eheleuten aus Dank für die Geburt eines Kindes errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus dem Familiennamen „Ehrlich“ die Bezeichnung „Ihrlich“. Dieser Nachname ist heute noch in Mülheim-Kärlich verbreitet. Beim Anblick des Basaltkreuzes am „Schlossplatz“ vermisst man jedoch etwas. „Wir hatten ein Kruzifix, welches gut gepasst hätte. Aber die zu beteiligende Denkmalschutzbehörde hat der Anbringung nicht zugestimmt“, so Gerd Harner. Da sich das Kreuz unter Denkmalschutz befindet, waren sämtliche Aktivitäten mit der zuständigen Behörde abzustimmen.

Auch wenn man sich hier ein Entgegenkommen der Denkmalschutzbehörde gewünscht hätte: Stadtbürgermeister Gerd Harner ist ebenso wie Gästebegleiter Horst Hohn sehr froh darüber, dass die historischen Besonderheiten am neuen Schlossplatz einen würdigen Standort gefunden haben. „Mülheim-Kärlich hat eine vielfältige und interessante Geschichte. Unsere Besucher sind insbesondere von der kurfürstlichen Zeit sehr begeistert“, so Horst Hohn. Die wichtigsten Informationen zum neuen Schlossplatz möchte dieser in einer kleinen Broschüre zusammenfassen.

Wird noch eine offizielle Einweihung des Schlossplatzes stattfinden? „Natürlich würden wir diese gerne durchführen. Aber die Pandemie lässt dies derzeit nicht zu. Wir müssen sehen, wie diese sich entwickelt“, so Harner. Der Stadtteil Kärlich hat nicht nur zusätzliche Parkmöglichkeiten, sondern auch einen Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität erhalten. Von Vorteil für die Bevölkerung ist auch die Tatsache, dass eine weitere Verbindung von der Burgstraße zur Straße „Am Schlossgraben“ geschaffen wurde.

Ganz besonders erfreut über die Fertigstellung des neuen Platzes zeigten sich die Mitglieder der Kirmes- und Karnevalsgesellschaft „Vergnügt 1920“. Der Traditionsverein ist Ausrichter der Kärlicher Kirmes, die natürlich am neuen Platz stattfinden wird. Die Vorstandsmitglieder trafen sich am Wochenende vor Ort bereits zu einer Besichtigung. Zwei Jahre konnte aufgrund der Corona-Pandemie leider keine Kirmes gefeiert werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass dies in September 2022 anders aussieht: Der neue Schlossplatz bietet beste Voraussetzungen für ein schönes Kirchweihfest.

Das sogenannte „Ihrlichs Kreuz“ wurde vor 300 Jahren außerhalb von Kärlich aufgestellt. Am neuen Schlossplatz hat es nun einen würdigen neuen Standort erhalten, wie Stadtbürgermeister Gerd Harner, Betriebshof-Leiter Andreas Anheier und Gästeführer Horst Hohn beim gemeinsamen Ortstermin betonten.

Das sogenannte „Ihrlichs Kreuz“ wurde vor 300 Jahren außerhalb von Kärlich aufgestellt. Am neuen Schlossplatz hat es nun einen würdigen neuen Standort erhalten, wie Stadtbürgermeister Gerd Harner, Betriebshof-Leiter Andreas Anheier und Gästeführer Horst Hohn beim gemeinsamen Ortstermin betonten.

Die große Basaltsäule, die einst im Erdgeschoss der Grundschule stand, ist eine der drei historischen Sehenswürdigkeiten am Schlossplatz.

Die große Basaltsäule, die einst im Erdgeschoss der Grundschule stand, ist eine der drei historischen Sehenswürdigkeiten am Schlossplatz.

Der neue Schlossplatz befindet sich zwischen der Burgstraße und der Kurfürstenhalle.

Der neue Schlossplatz befindet sich zwischen der Burgstraße und der Kurfürstenhalle.

Ein Platz mit historischen Besonderheiten

Eine Abordnung des Vorstandes der Kirmes- und Karnevalsgesellschaft „Vergnügt 1920“ besichtigte am Wochenende den neuen „Schlossplatz“ und freute sich über dessen Fertigstellung. Fotos: KH

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