Reiter-Festival in Bannberscheid war ein großer Erfolg
Ein Tag „just for fun“
Westerwald-Kreis. Die Reit-Sport-Gemeinschaft (RSG) Bannberscheid führte wieder die beliebten Reitertage auf der Reitanlage Jung durch. Die Reitertage erfreuen sich großer Beliebtheit. Wenn man das Programm vom Pfingstmontag sieht- an dem Tag war „Blick aktuell“ vor Ort- kann man nur staunen: Für die verschiedenen Wettbewerbe erfolgten rund 130 Nennungen. Reiterinnen und Reiter aus vielen Reitvereinen nah und fern besuchten Bannberscheid- zum Beispiel: PSV Falkenhorst, RV Montabaur-Horressen, RFV Niederzeutzheim und der PSV Villmar/Lahn. Am Sonntag fand das Turnier im Rahmen der Westerwälder Jugend-Reitertour statt. Bei diesem Turnier werden in Montabaur-Horressen, Neuwied, Helferskirchen und in Bannberscheid die besten Reiter durch ein spezielles Punktesystem ermittelt, die sich am 29. September für das große Finale in Horressen qualifizieren, bei dem die Gesamtsieger der Tour ermittelt werden. Am Sonntag war das Motto des Tages eher „Just for fun.“ Ohne großen Leistungsdruck, das heißt, auch ohne Zeitmessung, wurden die Springen in den verschiedenen Alters- und Leistungsklassen absolviert. Dem Grunde nach diente der Tag dazu, den Reiterinnen und Reitern ab 22 Jahre, die Gelegenheit zu geben, sich auch mit ihren Pferden sportlich zu betätigen, da der Vortag der Jugend vorbehalten war. Auf dem Programm standen zwei Dressurwettbewerbe, mehrere Springwettbewerbe und ein Stilspringwettbewerb. Da keine Zeitnahme erfolgte, erhielten alle Reiterinnen und Reiter, die den Parcours ohne Abwurf meisterten, die begehrte Reiterschleife.
Wie ein Familientreffen
Die Ehrungen der Reiterinnen und Reiter wurden von der Turnierrichterin Bianca Helf, sowie dem 2. Vorsitzenden der RSG Sven Lubitz, vorgenommen. Obwohl der sportliche Teil an Pfingstmontag nicht so ausgeprägt war, wurde ansehnlicher Sport geboten. Da sehr viele Zuschauer sich mit Pferden und dem Turnierreiten auskannten, herrschte auf dem gesamten Gelände der Reitanlage Jung eine ausgesprochen lockere, fast familiäre Stimmung. Die Zuschauer geizten auch nicht mit lautem Beifall, wenn ein Pferd fehlerfrei über den Parcours geritten wurde. Aber auch die Teilnehmer wurden durch aufmunternden Applaus belohnt, bei denen ihr Pferd sich vor dem Hindernis verweigerte. Hartwig Jung, der 1. Vorsitzende der RSG Bannberscheid und Organisator der Reitertage, nahm sich die Zeit, den Verfasser dieses Artikels, trotz seines Stresses, ausgiebig auf dem Gelände herumzuführen, um die Abläufe im Verein zu beschreiben. Die RSG hat zurzeit rund 160 Mitglieder von den Kindern bis zu den Senioren. Der Schwerpunkt im Verein liegt ganz klar beim Springreiten, die Jugendförderung hat höchste Priorität. Aus diesem Grund werden auch in Bannberscheid regelmäßig Jugend-Reitturniere veranstaltet, oder man nimmt an auswärtigen Jugendturnieren teil. Hartwig Jung versucht immer, noch mehr Jugendliche für den Reitsport zu gewinnen und zu begeistern. Dem Reitsport ginge der Ruf voraus, das würde sehr viel Geld kosten, und wäre für „Otto Normalverbraucher“ nicht bezahlbar. Dem widersprach Hartwig Jung, denn in Bannberscheid können Kinder und Jugendliche jederzeit zur Reitanlage kommen, um einmal „reinzuschnuppern“. Dort kann man gerne seine Freizeit verbringen, um mit dem „Partner Pferd“ Spaß zu haben. Hartwig Jung: „Die Zeiten von früher sind vorbei, als fast jedes Mädchen sich als Kind ein Pony gewünscht hat. Heute haben die Interessen sich etwas verlagert, durch vielerlei Einflüsse, trotzdem ist der überwiegende Teil der Mitglieder bei der RSG weiblich. Uns geht es darum, den Mitgliedern und den Gästen, einige unterhaltsame Stunden zu bieten. Des Weiteren sind die Reitertage auch immer ein Beleg dafür, dass viele Einwohner aus „Berschend“ gerne zur Reitanlage pilgern, um der Geselligkeit zu frönen, mit Freunden und Bekannten, bei einem kühlen Getränk, oder Kaffee und Kuchen, ein bisschen zu plauschen und zu „tratschen“. Deshalb sieht die Reitsportgemeinschaft sich auch als Teil der Dorfgemeinschaft und will sein Bestes dazu beitragen.“ Der Vorsitzende erklärte weiter, dass ohne Sponsoring ein solches Turnier nicht zu stemmen sei, „dann würde hier nix laufen.“ Das finanzielle Engagement einiger regionaler Firmen könne man darum nicht hoch genug einschätzen. Sehr lobend äußerte sich Hartwig Jung über die Mitglieder des Vereins, denn ohne deren großen Einsatz wären die Reitertage nicht durchzuführen gewesen. Viel Beifall erhielt Ulrich Vinkelau, der aus Stadtlohn in NRW angereist war, um am Turnier teilzunehmen. Er hatte rund 250 Kilometer eine Strecke zu fahren, der Grund dafür klang plausibel: „Hier fühle ich mich wohl, hier kann man lachen und Spaß haben, alle mögen sich, es gibt keinen Streit und keine Eifersüchteleien. Darum komme ich immer wieder gerne nach Bannberscheid, und das Wetter ist auch immer gut.“ Diese Aussage passte zum gesamten Turnier wie die Faust auf‘s Auge.