Chortag im Dekanat Koblenz

Ein Tag mitHändel und Königin Caroline

Ein Tag mit
Händel und Königin Caroline

Die Sängerinnen und Sänger absolvierten ein anspruchsvolles Programm. privat

Koblenz. Kürzlich fand erneut der Chortag des Dekanats Koblenz in den Räumen der Pfarrei Herz Jesu statt. Für den diesjährigen Chortag hatte Dekanatskantor Joachim Aßmann ein festliches „Te Deum“ von Georg Friedrich Händel ausgesucht, das im Mittelpunkt der chorischen Aktivitäten stand. Nicht am „Utrecher“ und auch nicht am „Dettinger“, sondern am sogenannten „Kleinen Te Deum“ mit dem Beinamen „Königin Caroline“ (HWV 280) wurde an diesem Tag gearbeitet. Händel hatte dieses „Te Deum“ aus Anlass der glücklichen Ankunft von Caroline von Ansbach, der späteren Königin Caroline von Großbritannien, nach ihrer Reise von Hannover nach London komponiert.

Kurz vor 10 Uhr am Samstagmorgen fanden sich 35 Frauen und Männer ein, um bis in den Nachmittag hinein gemeinsam zu singen und zu musizieren. So ein Chortag ist für alle Beteiligten immer eine spannende Angelegenheit. Sowohl der Chorleiter als auch die Sängerinnen und Sänger aus den verschiedenen Chören des Dekanats wissen am Morgen noch nicht, zu welchem Ergebnis man am Nachmittag kommen wird. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass es eine gute Ausgewogenheit zwischen Frauen- und Männerstimmen gab. Die Kunst für Joachim Aßmann bestand nun darin, mittels Einsingübungen ein gegenseitiges „Kennenlernen“ und eine gewisse Homogenität herzustellen. Er wies die Sängerinnen und Sänger an, „locker und ohne Druck“ bestimmte Tonabfolgen zu singen. Vor allem das „aufeinander Hören“ war ihm ganz wichtig. Wie setzt der Nachbar die Nebenstimmen ein, und wie klingen sie? Mit stetig wiederholten Hilfestellungen in Bezug auf Vokalbildung, Artikulation, Atmung und Rhythmik wurde in den nächsten Stunden ein erstaunlich schöner und flexibler Chorklang entwickelt. Der Spaß und das Lachen kamen nicht zu kurz, und trotzdem waren alle sehr konzentriert bei der Sache.

Als kleines „Schmankerl“ und weil es so gut klappte, ließ Joachim Aßmann „schnell“ noch die Noten von Vivaldis „Gloria“ verteilen und wiederholte einige Stücke vom letzten Chortag. Zum Abschluss des Chortags gab es eine konzertante Aufführung aller erarbeiteten Chöre und Arien in der Herz-Jesu-Kirche, zusammen mit einem kleinen Kammerorchester und der Altistin Franziska Schacht.

Ein kleines Resümee: Ein Chortag bietet die Gelegenheit und Herausforderung, im Kreis anderer Sänger zu musizieren. Ein Chortag bietet jedem Sänger neue Impulse und Anregungen. Und um es mit Martin Luther zu sagen: „Singen ist eine edle Kunst und Übung.“