
Am 13.06.2018
Allgemeine BerichteJohannimarkt lockte traditionell nach Treis
Ein Warenhaus unter freiem Himmel
Treis-Karden. Die Doppelgemeinde Treis-Karden hat eine alte Markttradition. Auch in diesem Jahr war wieder Johannimarkt, der die Menschen in die Treiser Hauptstraße und rund um den „Heckedotz-Brunnen“ lockte. Zwar sorgte das schwül-warme Wetter nicht unbedingt für klingelnde Kassen, weil es deutlich weniger Besucher an die Mosel zog, dennoch konnte sich das Sortiment sehen lassen. Das Angebot reichte wieder von A wie Arbeitsgeräte über S wie Schallplatten bis hin zu Z wie Zuckerwatte. Textilien aller Art, aber auch Haushaltsgeräte, Schilder, Messer, Scheren, Kurzwaren, Karten, Socken, Gürtel lieferten eine breite Palette.
Das Warenhaus unter freiem Himmel bot neben Einkaufsmöglichkeiten aber auch kulinarische Genüsse, denn die ortsansässigen Gastronomiebetriebe hatten aufgeschlagen und boten moseltypische Speisen und zur Abkühlung Eisvariationen und kühle Getränke. „Heute ist hier eher wenig los“, äußerte sich ein Marktbeschicker enttäuscht. „Das Geld sitzt nicht mehr so locker und viele Gäste versuchen immer zu handeln, dass fast nichts mehr an Verdienst für uns bleibt“, so der Kaufmann.
Einige Marktstände blieben in diesem Jahr sogar gänzlich unbesetzt, weil die Verantwortlichen es vorzogen, anderswo ihre Zelte aufzuschlagen, so ein Insider. „Auch die Werbung für den Johannimarkt war sehr spärlich, oder sie fehlte in den Anzeigenblättern ganz“, erklärte ein weiterer Standbetreiber. „Die paar Plakate reichen einfach nicht aus, um auf so eine Veranstaltung hinzuweisen“, bemängelte er. Viele Besucher aus Eifel und Hunsrück waren dennoch mit dem Angebot zufrieden. „Ich kaufe hier immer Gewürze und ab und zu auch Unterwäsche“, berichtete eine schwer beladene Kundin aus Mörsdorf. Zusammen mit Freunden nutzt sie immer den Johannimarkt für einen Abstecher an die Mosel. „Wir werden auch nächstes Jahr im Juni wieder zum Markt kommen“, versprach sie abschließend.
MT