100 Jahre Kohlensäurewerk in Bad Bodendorf
Ein technisches Denkmal feiert einen runden Geburtstag
Jubiläum wurde am Tag des offenen Denkmals mit einem Kurgartenfest begangen
Bad Bodendorf. Der Star des Tages war auf Hochglanz gebracht worden und funkelte fast wie neu. Als Technikschätzchen wurde die Kohlensäureverflüssigungsanlage im ehemaligen Kurmittelhaus im ehemaligen Bad Bodendorfer Kurpark 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde am Sonntag mit einem kleinen Kurgartenfest gefeiert. Der große Dauerregen des Tages ließ übrigens zum Festbeginn etwas nach.
Dennoch waren bei den Besuchern festes Schuhwerk und regendichte Kleidung gefragt.
Zum historischen Hintergrund: 1919 gelang es dem Urvater des Heilbades, Josef Hardt, mit seinen Söhnen die Anlage trotz schlechter Nachkriegszeiten von der Augsburger Firma Riedinger zu erwerben und im ersten steinernen Gebäude rechts der Ahr zu installieren. Die Produktion des Flüssiggases verlief auf Anhieb sehr erfolgreich. Später jedoch beschränkte diese sich ausschließlich auf die Deckung des Bedarfs des expandierenden Abfüllbetriebs „Bodendorfer Thermal-Sprudel“. Leider wurde dieser blühende Betrieb mit einer Abfüllkapazität von zuletzt 14.000 Flaschen pro Stunde 1967 nach einem Eigentümerwechsel über Nacht geschlossen. Damit standen auch die Räder der Kohlensäureverflüssigungsanlage still, und die Anlage verfiel in einen 36 jährigen Dornröschenschlaf. 2001 trat die Stadt mit der Bitte an den Heimat-und Bürgerverein heran, sich um die erhaltenswerte Anlage zu kümmern. Eine Aufgabe, der sich dann Eckhard Hoffmann quasi in Eigenregie annahm und mit seinem Team die verwahrloste Maschinerie in kurzer Zeit mit beispiellosem Einsatz zu einer kulturellen Attraktion machte, die immer wieder zahlreiche Besucher anlockt. 2014 übergab Hoffmann das Projekt in die Obhut des Heimat-und Bürgervereins, der es bis heute betreut.
Natürlich musste der runde Geburtstag des Technikschätzchens gebührend gefeiert werden, und zwar mit einem zünftigen Kurgartenfest am Tag des offenen Denkmals rund um Technikmuseum und Trinkhalle.
Das Museum hatte bereits ab 11 Uhr geöffnet und Führungen und Informationen zur einstigen Kohlensäureverflüssigung, aber auch zum Heilwasser St. Josef Sprudel im Angebot. In der Trinkhalle waren einige Werke zum Thema „Wasser“ vom Kunstkreis Bad Bodendorf Kreativ zu sehen. Um 14 Uhr begann das Fest mit einem Platzkonzert des Blasorchesters Sankt Sebastianus, und anschließend servierte der bekannte Musiker Christian Knabe bis etwa 18 Uhr Schlager, Songs und Oldies zur angenehmen Unterhaltung. Die Ponys vom Schwanenteich waren am Nachmittag erschienen und lockten die kleinen Festgäste zu einem Ritt rund um den schönen grünen Kurgarten. Es gab ein reichhaltiges Kaffee- und Kuchenbüffet. BL
Nach dem Besuch des kleinen Technikmuseums konnten sich die Besucher bei Kaffee und Kuchen stärken.
