Feuerwehr Neuwied

Einsatz im Katastrophengebiet

Einsatz im Katastrophengebiet

Die Neuwieder Feuerwehr war im Einsatz im Katastrophengebiet des Kreises Ahrweiler.Foto: FFW

Neuwied. Am Mittwoch, den 14. Juli ereignete sich eine Flutkatastrophe entlang der Ahr. Gegen 17 Uhr kam die Anforderung für unser Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) zur Unterstützung mittels Sandsäcken nach Bad Neuenahr - Ahrweiler. Ebenso wurde zeitgleich der Einsatzleitwagen (ELW – 1) zur Koordination des Einsatzes als Führungskomponente mit entsandt. Durch Zuspitzung der Lage vor Ort übernahm unser ELW 1, besetzt durch Mitglieder der IuK-Einheit (Information- und Kommunikation), einen eigenen Einsatzabschnitt. Noch am selben Tag kam es zu weiteren Nachforderungen von Einheiten aus dem Stadtgebiet sowie dem Landkreis Neuwied. Im Verlauf des Mittwochabends wurden zwei Boote aus Neuwied und weitere Löschfahrzeuge alarmiert. Löschzugführer Tobias Nagel: „Schnell kamen Meldungen von ertrinkenden Personen. Spätestens da wusste jeder, dass es sich hier nicht um ein normales Hochwasser handelt. Unter anderem saßen viele Personen auf höher gelegenen Gebäuden oder Bäumen fest. In vielen Fällen war leider keine Chance mehr, diese zu erreichen. Die Wucht der Wassermasse sowie die reißende Strömung mit Treibgut waren einfach zu mächtig.“ Alle eingesetzten Kräfte arbeiteten unter einem enormen eigenen Risiko. So wurde beispielsweise das MZF 3 des Löschzugs (Gesamtgewicht ca. 16t) kurzzeitig bei der Rettung von Personen aufgetrieben und verlor den Kontakt zum Boden. Unter Todesangst wurden vier Menschen gerettet, die sonst vermutlich ertrunken wären. Bis zum Freitag waren die Einsatzkräfte überwiegend mit der Rettung, Evakuierung und Bergung von Personen beauftragt. Nagel: „Zusammenfassend kann man nur sagen, dass jede Einsatzkraft anschließend einfach nur funktionierte und ich froh darüber bin, dass jeder gesund nach Hause gekommen ist.“ Im weiteren Verlauf übernahm die Feuerwehr einen anderen Einsatzabschnitt. Vom Transport diverser Hilfsgüter (Nutz- und Trinkwasser, Medikamente oder auch Lebensmitteln), der Disposition unterschiedlichster Rettungsmitteln, die Unterbringung von pflegebedürftigen Personen in Pflegeeinrichtungen und weiteren Hilfsmaßnahmen dauerte der Einsatz bis Freitag, den 23. Juli. Der Löschzug 1 wurde durch Einheiten aus Schleswig-Holstein abgelöst und trat den Weg nach Hause an. Eine schöne Geschichte am Rande. T. Nagel: „Eine Frau wurde durch uns eingeklemmt im Geländer des Treppenhauses nach ca. 12 Stunden gefunden. Dort wurde sie betreut und schwer verletzt nach 45 Minuten dem eintreffenden Rettungsdienst übergeben. Diese Frau liegt mittlerweile auf Normalstation und hatte schon Kontakt mit mir.“

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