Hochwasserschutzkonzept der Stadt Sinzig
Erster Workshop in Bad Bodendorf
Werksleiter Carsten Lohre begrüßte ein Dutzend interessierte Bürger mit zum Teil sehr profunder Ortskenntnis
Sinzig. Die Stadt Sinzig entwickelt zur Zeit ein Hochwasserschutzkonzept. Im Sinziger Schloss fand im April die entsprechende Auftaktveranstaltung statt. Nun geht es im Zuge der Bürgerbeteiligung in verschiedenen Workshops in den einzelnen Stadtteilen weiter. Premiere feierten diese Arbeitssitzungen vor Ort am vergangenen Mittwoch im Bad Bodendorfer Winzerverein. Werksleiter Carsten Lohre begrüßte rund ein Dutzend interessierte Bürger mit zum Teil sehr profunder Ortskenntnis. Stefan Porz, ebenfalls ein alter Bad Bodendorfer, dessen Ingenieurbüro in die Planungen mitentscheidend involviert ist, gab einen Überblick über die Gefahrenlage im Ortsbereich Bad Bodendorf. Zur Sprache kamen dabei natürlich die Heerstraße und auch der sogenannte Mühlenteich im südlichen Bereich der Schillerstraße mit seinem kanalisierten Verlauf unterhalb des Kreuzungsbereichs Schubertstraße/Goldguldenweg und dem weiteren Abfluss in Richtung Ehrenfriedhof und Schwanenteich. Porz erläuterte grundsätzlich, dass ja eher über ein Hochwasservorsorgekonzept als ein Hochwasserschutzkonzept gesprochen werden müsste. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand aber auch, was der einzelne Hausbesitzer gegen Hochwasserauswirkungen tun kann. Eine Abdichtung der Versorgungsleitungen ins Haus ebenso wie ein Rückschlagventil in Richtung Kanalisation hielt er dabei für grundsätzlich wichtige Maßnahmen.
Erläutert wurden auch die Möglichkeiten einer Elementarversicherung und weitere bauliche Vorsorgemaßnahmen. Gefragt waren vor allen Dingen dann die alten Bad Bodendorfer, die genau wussten, wie sich Starkregen oder Hochwasser in der Ortslage auswirken. Vor allen Dingen die Erinnerungen an das Ahr-Hochwasser im Juni 2016 sind noch sehr frisch. Bad Bodendorfs Feuerwehrchef René Schmidt erläuterte, dass der Hochwasserscheitel etwas über sechs Stunden auf seinem Weg von Altenahr die Ahr hinab bis Bad Bodendorf gebraucht habe. Immerhin eine gewisse Vorwarnzeit für die Hilfskräfte der Feuerwehr und die Bürger.
Für Schmitt war eine umfassende Information der Bevölkerung darüber wichtig, wo und wie etwa im Internet die aktuellen Informationen zur Hochwasserlage abgerufen werden können. Porz und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung verteilten reichlich Karteikärtchen, auf denen die Bad Bodendorfer ihre Anregungen und Beobachtungen niederschreiben konnten. Dies soll dann alles in das neue Hochwasservorsorgekonzept einfließen. In den nächsten Monaten sind auch in den anderen Sinziger Stadtteilen solche Workshops geplant. In rund einem Jahr wollen die Verantwortlichen das Hochwasservorsorgekonzept fertig haben.
BL
