Projekt von Arbeitsagentur Koblenz-Mayen, Jobcentern und Berufsförderungswerk soll Unternehmen bei Digitalisierung helfen

Fit4Bit! - für die Zukunft der Region

03.08.2020 - 08:58

Koblenz. Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist ohne Digitalisierung nicht denkbar. Bereits heute prägen die Errungenschaften des „Computerzeitalters“ viele Arbeitsplätze. Es gibt aber auch Betriebe, die sich bislang kaum oder gar nicht mit dem Thema befasst haben, weiß Frank Schmidt. Eine Beobachtung, die dem Leiter der Agentur für Arbeit (AA) Koblenz-Mayen seit langem Sorgen bereitet. „Wer sich nicht rechtzeitig auf die Veränderungen einstellt, könnte zum Verlierer dieses gewaltigen und schnell fortschreitenden Prozesses werden“, fürchtet er und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Digitalisierungsprozess in der Region mit konkreten Fortbildungsangeboten voranzutreiben.

Weil dies selbst für eine Einrichtung wie die seine allein nicht zu stemmen ist, suchte Schmidt nach interessierten wie kompetenten Mitstreitern – und fand sie. Der Weg zu den Jobcentern Stadt Koblenz, Cochem-Zell und Ahrweiler war nicht weit, denn hier ist die Arbeitsagentur gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen Träger. Die Wirtschaftsförderung Mittelrhein überlegte nicht lange, die Hochschule Koblenz war bereit, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten. Entscheidend für die Umsetzung der Idee aber war die Kooperation mit dem Berufsförderungswerk (BFW) Koblenz in Vallendar, wo man sich ebenfalls seit Längerem mit dem Thema befasst und dessen Bedeutung für den Arbeitsmarkt erkannt hatte.

„An Fit4Bit! hat mich besonders gereizt, dass wir etwas machen wollten, was den Unternehmen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konkret dabei hilft, diesen wichtigen Schritt in die Zukunft zu wagen“, erinnert sich BFW-Leiter Heinz Werner Meurer. „Und wir waren uns schnell einig, dass auch unsere eigenen Beschäftigten von dem Projekt profitieren sollen.“


Neues Denken erfordert


Klar war außerdem, dass vor der Entwicklung von Angeboten die Bedarfsanalyse stehen muss – und dass diese nur möglich wäre, wenn diejenigen, für die man arbeiten will, mit im Boot sitzen. Also gab es Arbeitstreffen, an denen neben den Organisatoren auch Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen, arbeitslose Menschen und Einrichtungen teilnahmen, um gemeinsam herauszufinden, welche Themen den meisten derzeit am dringlichsten unter den Nägeln brennen. Schon hier bewährte sich das professionelle Organisationsteam, denn keines dieser Treffen blieb ohne konkrete Ergebnisse, die in die Konzeption der Weiterbildungsangebote einflossen und immer wieder ans Plenum zurückgespiegelt wurden.

Dabei wurde schnell deutlich, dass Digitalisierung sehr viel mehr ist als die umfassende Ausstattung mit der notwendigen Technik und die Vermittlung des Wissens, wie diese Technik zu bedienen ist. „Die Digitalisierung verändert ein Unternehmen grundlegend“, erklärt Heinz Werner Meurer. „Das erfordert ein neues Denken, die Anpassung von Steuerungsprozessen, aber auch die Übertragung und Entwicklung sozialer Kompetenzen in die veränderte Betriebsstruktur.“


Vielversprechende Zusammenarbeit aller Beteiligten


Außerdem musste man berücksichtigen, dass die Ausgangslage in den Betrieben höchst unterschiedlich ist, betont Frank Schmidt „Gerade kleinere Unternehmen haben sich womöglich noch nie mit dem Thema beschäftigt, weil sie hoffen, dass sie weiter mit ihren bisherigen Strukturen zurechtkommen. Andere haben sich bereits auf den Weg gemacht, brauchen aber ein wenig Schützenhilfe. Und dann gibt es diejenigen, die schon ziemlich weit sind – und die uns ebenfalls willkommen sind, denn von ihnen können alle anderen lernen. Schließlich ist unser übergeordnetes Ziel, die Region zu stärken und sie für Fachkräfte attraktiver zu machen. Das können wir nur schaffen, wenn alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen.“ Die bisherige Zusammenarbeit aller Beteiligten sei jedenfalls überaus vielversprechend.

Um möglichst vielen Ansprüchen gerecht zu werden und jedem genau das bieten zu können, was er benötigt, wurden Module entwickelt, die flexibel genutzt und kombiniert werden können. Der fürs letzte Frühjahr geplante Start der Fortbildungen fiel dem Corona-Virus zum Opfer. Daraus hat man gelernt und entwickelt nun verstärkt Online-Seminar. In einem ersten Schritt sollen Basiskompetenzen vermittelt werden, darauf aufbauend folgt später Spezialwissen. Wichtig ist, dass das Konzept ständig überprüft wird und neuen Gegebenheiten angepasst werden kann, betont Meurer. „Schließlich vermitteln wir, wie wichtig in Zukunft das Modell Lernende Organisation sein wird. Da wollen und müssen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen.“

Nähere Informationen: www.fit4bit.de.

Pressemitteilung

Bundesagentur für Arbeit

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service