Projekt von Arbeitsagentur Koblenz-Mayen, Jobcentern und Berufsförderungswerk soll Unternehmen bei Digitalisierung helfen

Fit4Bit! - für die Zukunft der Region

Koblenz. Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist ohne Digitalisierung nicht denkbar. Bereits heute prägen die Errungenschaften des „Computerzeitalters“ viele Arbeitsplätze. Es gibt aber auch Betriebe, die sich bislang kaum oder gar nicht mit dem Thema befasst haben, weiß Frank Schmidt. Eine Beobachtung, die dem Leiter der Agentur für Arbeit (AA) Koblenz-Mayen seit langem Sorgen bereitet. „Wer sich nicht rechtzeitig auf die Veränderungen einstellt, könnte zum Verlierer dieses gewaltigen und schnell fortschreitenden Prozesses werden“, fürchtet er und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Digitalisierungsprozess in der Region mit konkreten Fortbildungsangeboten voranzutreiben.

Weil dies selbst für eine Einrichtung wie die seine allein nicht zu stemmen ist, suchte Schmidt nach interessierten wie kompetenten Mitstreitern – und fand sie. Der Weg zu den Jobcentern Stadt Koblenz, Cochem-Zell und Ahrweiler war nicht weit, denn hier ist die Arbeitsagentur gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen Träger. Die Wirtschaftsförderung Mittelrhein überlegte nicht lange, die Hochschule Koblenz war bereit, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten. Entscheidend für die Umsetzung der Idee aber war die Kooperation mit dem Berufsförderungswerk (BFW) Koblenz in Vallendar, wo man sich ebenfalls seit Längerem mit dem Thema befasst und dessen Bedeutung für den Arbeitsmarkt erkannt hatte.

„An Fit4Bit! hat mich besonders gereizt, dass wir etwas machen wollten, was den Unternehmen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konkret dabei hilft, diesen wichtigen Schritt in die Zukunft zu wagen“, erinnert sich BFW-Leiter Heinz Werner Meurer. „Und wir waren uns schnell einig, dass auch unsere eigenen Beschäftigten von dem Projekt profitieren sollen.“

Neues Denken erfordert

Klar war außerdem, dass vor der Entwicklung von Angeboten die Bedarfsanalyse stehen muss – und dass diese nur möglich wäre, wenn diejenigen, für die man arbeiten will, mit im Boot sitzen. Also gab es Arbeitstreffen, an denen neben den Organisatoren auch Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen, arbeitslose Menschen und Einrichtungen teilnahmen, um gemeinsam herauszufinden, welche Themen den meisten derzeit am dringlichsten unter den Nägeln brennen. Schon hier bewährte sich das professionelle Organisationsteam, denn keines dieser Treffen blieb ohne konkrete Ergebnisse, die in die Konzeption der Weiterbildungsangebote einflossen und immer wieder ans Plenum zurückgespiegelt wurden.

Dabei wurde schnell deutlich, dass Digitalisierung sehr viel mehr ist als die umfassende Ausstattung mit der notwendigen Technik und die Vermittlung des Wissens, wie diese Technik zu bedienen ist. „Die Digitalisierung verändert ein Unternehmen grundlegend“, erklärt Heinz Werner Meurer. „Das erfordert ein neues Denken, die Anpassung von Steuerungsprozessen, aber auch die Übertragung und Entwicklung sozialer Kompetenzen in die veränderte Betriebsstruktur.“

Vielversprechende

Zusammenarbeit aller Beteiligten

Außerdem musste man berücksichtigen, dass die Ausgangslage in den Betrieben höchst unterschiedlich ist, betont Frank Schmidt „Gerade kleinere Unternehmen haben sich womöglich noch nie mit dem Thema beschäftigt, weil sie hoffen, dass sie weiter mit ihren bisherigen Strukturen zurechtkommen. Andere haben sich bereits auf den Weg gemacht, brauchen aber ein wenig Schützenhilfe. Und dann gibt es diejenigen, die schon ziemlich weit sind – und die uns ebenfalls willkommen sind, denn von ihnen können alle anderen lernen. Schließlich ist unser übergeordnetes Ziel, die Region zu stärken und sie für Fachkräfte attraktiver zu machen. Das können wir nur schaffen, wenn alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen.“ Die bisherige Zusammenarbeit aller Beteiligten sei jedenfalls überaus vielversprechend.

Um möglichst vielen Ansprüchen gerecht zu werden und jedem genau das bieten zu können, was er benötigt, wurden Module entwickelt, die flexibel genutzt und kombiniert werden können. Der fürs letzte Frühjahr geplante Start der Fortbildungen fiel dem Corona-Virus zum Opfer. Daraus hat man gelernt und entwickelt nun verstärkt Online-Seminar. In einem ersten Schritt sollen Basiskompetenzen vermittelt werden, darauf aufbauend folgt später Spezialwissen. Wichtig ist, dass das Konzept ständig überprüft wird und neuen Gegebenheiten angepasst werden kann, betont Meurer. „Schließlich vermitteln wir, wie wichtig in Zukunft das Modell Lernende Organisation sein wird. Da wollen und müssen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen.“

Nähere Informationen: www.fit4bit.de.

Pressemitteilung

Bundesagentur für Arbeit