Gemeinsam Lösungen für die Energiewende finden

Kreis Ahrweiler. Die Energiewende wirkt sich auf den gesamten Kreis Ahrweiler aus. Nach zwei Zukunftskonferenzen zu dem Thema in den Jahren 2019 und 2023 stellte das Klimaschutzteam der Kreisverwaltung Ahrweiler dieses Jahr ein neues Format vor: Mit einem Markt der Möglichkeiten präsentierten verschiedene Klimaschutz- und Energiewende-Projekte aus der Region sich sowie ihre zukunftsträchtigen Ideen und Lösungen. Mit dabei waren Unternehmen, Privatpersonen, Vereine und Genossenschaften. Die Bandbreite reichte von der Photovoltaik-Anlage über treibhausgasneutrale Heizungen bis hin zur Energieberatung und nachhaltigen Finanzierung.
„Wir alle wissen: Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung“, sagte Landrätin Cornelia Weigand in ihrer Begrüßung und wies auf die Dringlichkeit der Energiewende hin. „Die Flutkatastrophe 2021 ist für uns ein zusätzlicher Antrieb, den Klimaschutz entschlossen voranzubringen.“
Der Transport- und Wärme-Sektor sind für einen Großteil des emittierten CO2 im Kreis verantwortlich. „Der Umstieg auf beispielsweise emissionsfreie Mobilität ist eine Kraftanstrengung, die ohne den Einsatz von uns allen nicht gelingen kann“, betonte sie. Wie sich dies praktisch gestalten lässt, wurde beim Markt der Möglichkeiten durch die Ausstellenden demonstriert.
Auch der Klimaschutzmanager des Kreises Wilhelm Schulz wies in seinem Beitrag darauf hin, dass erst rund 20 Prozent des verbrauchten Stroms im Kreis aus erneuerbaren Energien hergestellt werden. Damit war er sich mit dem Keynote-Speaker Hans-Josef Fell einig: Strom aus Photovoltaik-Anlagen und Windkraft ist der aktuell günstigste Strom für Verbraucherinnen und Verbraucher. Fell ist Mitautor des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2000 und ehemaliges Mitglied des Bundestags. Zudem betonte Fell die finanziellen Vorteile für Kommunen und die Bevölkerung, wenn möglichst viel Strom vor Ort produziert und die Einwohnerinnen und Einwohner in Form von Genossenschaften an dem Geschäftsmodell beteiligt werden. Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit seien ebenfalls eine schätzenswerte Folge des Modells.
Im abschließenden Podiumsgespräch diskutierte Fell zusammen mit Landrätin Weigand und Vertretungen von SPD-, Bündnis 90/Die Grünen und FWG-Fraktion des Kreistags welche Hemmnisse dem Kampf gegen den Klimawandel zurzeit entgegenstehen. Ein weiterer Fokus lag auf der Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises und wie es gelingen kann, weiterhin für den Klimaschutz zu motivieren. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass dazu ein langer Atem notwendig sei.
Eindrücke zur Veranstaltung sowie die Präsentationsfolien finden sich auf der Seite des Kreises unter https://www.kreis-ahrweiler.de, Stichwort „EnergieForum“.