
Am 02.09.2025
Allgemeine BerichteWinzer- und Weinbruderschaft Ahr e.V. zu Gast im Weingut Peter Lingen
Gleichklang zwischen Tradition und Moderne
Bad Neuenahr. Mit einigen Highlights wartete die zweite Folge der Veranstaltungsreihe „Weinbrüder treffen Ahr-Winzer“ auf. Zum Empfang in der nach der Flut beeindruckend sanierten Vinothek des Weingutes Peter Lingen präsentierte Moderator Jan eine seltene Sekt-Cuvée. Die im Holz ausgebauten Grundweine aus Pinot Noir und Grauburgunder überzeugten nach 18 Monaten Hefelager mit bemerkenswerter Frische, Fülle und Textur. Während der Kellerführung konnten die Gäste live verfolgen, wie der gerade gelesene Frühburgunder aus dem Neuenahrer Kirchtürmchen mit Trockeneis zur „Kaltmazeration“ angeregt wurde – eine gängige Methode, um vor der eigentlichen Gärung Aromastoffe enzymatisch aus den Beerenhäuten zu lösen und so das Bukett des Weins zu verfeinern.
Die Fassprobe geriet zu einer Raritätenverkostung: Jeweils ein einziges kleines Barriquefass hatten die Lingens im schwierigen Jahrgang 2024 aus ihren Renommierlagen ernten können. Der Spätburgunder aus der Landskrone präsentierte sich nach rund einem Jahr Fassreife bereits erstaunlich weich und rund.
Bei einer deftigen Winzervesper schlug Jan Lingen dann einen spannenden Bogen von frisch-fruchtig gehaltenen Gutsweinen über den mengenreduzierten Ahrweiler Ortswein zur nächsten Rarität. Die Lingens öffneten einen 2022er Neuenahrer Frühburgunder aus ihrer Schatzkammer. Auf der Weinliste längst verschwunden, durften die Gäste diesen edlen Tropfen genießen – und lauschten amüsiert der Mitgastgeberin Tanja, die ihre besondere Liebe zu dieser Rebsorte und zu ihrem Mann Peter nicht zuletzt einer „romantischen Begegnung rund um den Frühburgunder“ verdankt. Seit 2022 wird das Weingut als Generationenprojekt geführt. Der angestrebte „Gleichklang zwischen Tradition und Moderne“ wird nicht selten bei einem guten Glas Burgunder erreicht.
Mit einem aus der Art gefallenen Portugieser demonstrierten die Lingens eindrucksoll, welches Potenzial in dieser unterschätzten Rebsorte steckt. 25 Hektoliter Ertrag pro Hektar und Ausbau im neuen Barrique - der rauchig aromatische Schieferley aus 2023 zeigte jede Menge Charakter und Potenzial.
Die Weinbrüder indes bedankten sich mit einer ebenso seltenen Überraschung: Aus der Schatzkammer ihrer St.-Urban-Kapelle hatten sie einen 2000er Frühburgunder der Lingens mitgebracht. Das „alte Schätzchen“ zeigte sich erstaunlich fruchtig und samtig. Ein gelungener Fingerzeig auf das nächste große Event der Winzer- und Weinbruderschaft Ahr e.V.: Das 30-jährige Kapellenfest am 3. Oktober 2025 bietet ein umfangreiches Programm rund um gereifte Kostbarkeiten.
Pressemitteilung
Winzer- und Weinbruderschaft Ahr e.V.