Allgemeine Berichte | 20.01.2025

Kulturministerin Katharina Binz übergibt die Auszeichnung im Schloss

Heimatmuseum Sinzig ist „Museum des Monats“

: Vor dem Panoramabild mit römischen Töpferwerkstätten am Rhein: Hardy Rehmann (v. l.), Agnes Menacher, Andreas Geron, Katharina Binz und Gabriel Heeren.  Fotos: HG

Sinzig. Für das Heimatmuseum Schloss Sinzig stand am vergangenen Sonntag ein Tag der Ehrung und des Dankes an. Das Kulturministerium hat das Haus als „Museum des Monats“ in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Aus diesem Anlass kam Kulturministerin Katharina Binz nach Sinzig, um die Auszeichnung persönlich zu verleihen.

„Für die Stadt Sinzig ist es ein sehr guter Auftakt“, begrüßte Bürgermeister Andreas Geron die Ministerin. „Begrüßen möchte ich auch das Gesicht des Museums, Agnes Menacher, in ihrem Wohnzimmer.“ Und da Museen ohne Engagement nicht funktionieren, wurde ebenso Hardy Rehmann, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums Sinzig, bedacht, dies stellvertretend für die ehrenamtlich Tätigen des Vereins.

Geron wies auch im Beisein von Vereinsvertretern und Freunden des Museums auf das Schloss als Ort der Schlosskonzerte, des Standesamtes und des Museums hin. „Viele gute Ausstellungen und Programme haben hier stattgefunden“, erläuterte er weiter und nannte beispielhaft die Präsentationen zu 750 Jahre Stadtgeschichte, Terra Sigillata und die aktuelle Ausstellung über Brücken im Ahrtal. Zur Auszeichnung äußerte der Stadtchef: „Mit Stolz kann ich sagen, das war eine gute Wahl“. Er entschuldigte die Landrätin Cornelia Weigand, die ihren fest eingeplanten Besuch krankheitsbedingt nicht wahrnehmen konnte.

Viele Fortschritte

Museumsleiterin Menacher schilderte, wie sie 1985 ihr Amt „mit einiger Skepsis“ antrat. Damals gab es einen Renovierungsstau. Auch Vitrinen und Beleuchtung ließen zu wünschen übrig. „Zwei bis drei Stunden in der Woche und ab und zu eine Führung“ habe ihr Vorgänger den Arbeitsumfang umrissen, eine Einschätzung, von der Menachers Praxis erheblich abweicht. Dies könne auch ihr Mann Rudolf Menacher unterstreichen, der ebenfalls in die Museumsarbeit eingebunden ist.

„Vieles hat sich verbessert“, so die Museumsleiterin. Fortschritte seien die ehrenamtliche Unterstützung und der Umstand, dass der Denkmalverein sich im Jahr 2002 die Förderung des Museums auf die Fahnen geschrieben hat. In dieser „Win-Win-Situation“ erhielt das Museum mehr Rückhalt und der Verein stärkeren Zulauf.

Die Besucher seien von der „wichtigsten städtischen Einrichtung begeistert“. Die meiste Arbeit geschehe aber „im Geheimen“, sagte Menacher mit Blick auf die Inventarisierung, Forschung, Konzeptionierung und Pflege von Vernetzung, wie beim „wichtigsten Beispiel Römerspuren“. Sie betonte, „ohne die städtische Unterstützung, Gelder vom Land, Kreis und Verein könnten wir unsere Arbeit nicht leisten“. Nach ihrer Ergänzung, Luft nach oben sei immer, sagte sie Dank „für diese wunderbare Auszeichnung“.

Faszinierende Einblicke

Wie die Ausführungen von Kulturministerin Binz zeigten, hat auch das Ministerium Unterstützung nötig. So dankte die Rednerin der anwesenden Kathrin Luber vom Museumsverband Rheinland-Pfalz für die Vorbereitung der Auszeichnungsvergabe. Der Verband trifft eine Vorauswahl aus den mit Projektfördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz unterstützten nichtstaatlichen Museen.

Seit August 2022 wird die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung „Museum des Monats“ vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgelobt. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten hervortun. Auch Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement, besondere Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder des generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements zählen zu den Kriterien. Gerade die Bemühungen, die inhaltlich weit gesteckten Sammlungen immer auf neue Art zu vermitteln, haben wohl zugunsten der Auszeichnung für Sinzig geführt.

Herzblut und Leidenschaft

Binz betonte, das Sinziger Museum biete „faszinierende Einblicke in die Besiedlungsgeschichte“. In „Epochen übergreifenden Ausstellungen“ schlage es „den Bogen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart“. Sie erkannte als drei Schwerpunkte Stadtgeschichte, Römergeschichte und Fliesen. Die neue Abteilung im zweiten Stock zeige „Funde von langer Siedlungsgeschichte und gebe „spannende Einblicke in unser kollektives Erbe“. Darüber hinaus betonte sie für die neue, vom Land geförderte Dauerausstellung, diese würdige auch „die Handwerks- und Arbeitsgeschichte der Römer“ in Verbindung mit pädagogischen Angebote für Kinder.

Ihr „großer Dank“ galt den Ehrenamtlern: „Sie machen das Museum zu dem, was es ist.“ Explizit stellte Ministerin Binz die persönliche Leistung von Agnes Menacher heraus, die sich „mit Herzblut und Leidenschaft“ für das Museum einbringt.

Die Museumsleiterin nahm mit Dank die Urkunde „für besondere Verdienste und vorbildliche Museumsarbeit“ aus den Händen der Ministerin entgegen. Im Anschluss führten sie und der Archäologe Gabriel Heeren, der sich in den vergangenen zwei Jahren insbesondere durch sein Engagement im römergeschichtlichen Museumsbereich und seinen Einsatz für die Brückenausstellung verdient gemacht hat, durch die Abteilungen des Heimatmuseums. Katharina Binz ließ sich, begleitet von ihrem Referatsleiter Felix Schmidt, Geron, Rehmann und Luber gerne mit den Inhalten des Museums vertraut machen und trat um viele Eindrücke bereichert die Heimreise an. HG

Kulturministerin Katharina Binz hat ihre Freude am frisch ausgezeichneten Heimatmuseum.

Kulturministerin Katharina Binz hat ihre Freude am frisch ausgezeichneten Heimatmuseum.

: Vor dem Panoramabild mit römischen Töpferwerkstätten am Rhein: Hardy Rehmann (v. l.), Agnes Menacher, Andreas Geron, Katharina Binz und Gabriel Heeren. Fotos: HG

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