
Am 14.07.2025
Allgemeine BerichteZehntausende Besucher feierten das Deichstadtfest bei bestem Wetter
Herz des Neuwieder Stadtfests pulsierte an anderer Stelle
Neuwied. Es war zweifellos die größte Veränderung in der Geschichte des Deichstadtfestes gewesen. Unfreiwillig war der Luisenplatz, also der Ort, der vor 44. Jahren den Anlass für die Geburt des Deichstadtfests war, nicht Zentrum des Geschehens. „Wer schön sein will muss bauen“, war das Motto, das auf den Buttons prangte. Unter anderem die „Wollendorfer Maimädchen“ und die Funken der KFO waren es, die den beliebten Anstecker und andere Merchandising Artikel in ihrem Bauchladen hatten. Der Luisenplatz wird derzeit umgebaut und stand als Festivalgelände nicht zur Verfügung. Stattdessen pulsierte das Herz des Deichstadtfests in der Luisenstraße. Und nach Aussage zahlreicher Gäste das Beste daran: Der Umzug minderte die Attraktivität nicht. Ganz im Gegenteil. Der Parkplatz rund um Bühne 2 bot jede Menge Platz. Engpässe kamen so nicht zustande. Außerdem luden die Gemütlichkeit und der Schatten der Bäume förmlich zum Verweilen in den Biergärten ein. An den umliegenden Ständen konnte man sich mit Speisen und Getränken, darunter ausländische Biere und leckere Weine, versorgen. „Ich denke, wir haben der Situation entsprechend, eine gute Alternative gefunden“, kommentierte Bürgermeister Peter Jung am Sonntagmittag. Überhaupt zog er ein positives Fazit, des diesjährigen Deichstadtfests. Von Donnerstag bis Sonntag lockte die Veranstaltung zehntausende Besucher aller Generationen in die Innenstadt. Dazu trug sicherlich auch das ideale Wetter bei. Trocken aber nicht sommerlich heiß, sondern angenehm mit lauen Nächten sorgte es dafür, dass selbst nach Ende des Bühnenprogramms, am Donnerstag, immerhin schon sehr früh um 22 Uhr, die Menschen noch länger in der Stadt verweilten. Neben den obligatorischen Grills wurden jede Menge weitere köstliche Speisen, ergänzt von den unterschiedlichsten süßen Verführungen, geboten. Das musikalische Programm ließ einmal mehr keine Wünsche offen. An junge Generationen war ebenso gedacht wie an ältere Semester. Bei Genres wie dem Kölsch-Rock, dargeboten von den Karos und den einheimischen „Knocheläcker“ aus Engers, tanzten und sangen Jung und Alt gemeinsam. Auf den fünf Bühnen gab es ein Wiedersehen mit alten und neuen Gesichtern.
Furore aus Ungarn
Für Furore sorgte die „Kiss-Forever Band“ aus Ungarn. Das Quartett rockte das Publikum mit den größten Hits und war von den Make-ups und aufwendigen Kostümen, bis hin zum Zungenspiel von Bassist Gene Simmons, bis ins Detail authentisch mit dem amerikanischen Original. So reichte zum Auftakt am Donnerstagabend die Vielfalt von Hard-Rock, über kölsche Töne, Rock- und Pop bis hin zu deutschem Schlager. May und die Schlagerfürsten begeisterten auf Bühne vier die Fans des deutschen Kulturguts. Der Donnerstag ist und blieb einmal mehr der Tag, an dem sich die Neuwieder treffen. Kollegen steuerten das Deichstadtfest nach der Arbeit an und alte Freund- und Bekanntschaften werden gepflegt. Am Freitag- und Samstagabend feierten dann wieder viele Auswärtige mit. Auch an diesen Abenden hatten die Programmmacher einige Hochkaräter aufgefahren. Richtig was auf die Ohren gab es bei den „Tribute Bands“ von „Nirvana“ und „Linkin Park“. Die Fans genossen die Spektakel begeistert. Wie immer wurde auch dem Nachwuchs auf großer Bühne eine Chance geboten. Die Koblenzer Boyband „Herbstwind“ hatte ihre Fanbase, bestehend aus Freunden und Familien, gleich mitgebracht. Ähnlich war es bei den Auftritten der heimischen Tanzschulen im Vorprogramm und an den Nachmittagen. „Warm-up vor den Bühnen“ titelt das Dance Studio Impuls.
Kleine Bühnenstars
Vor allem bei der großen Show am Sonntagmorgen drängte sich das Publikum dicht vor der Hauptbühne, um die Minis ebenso zu bejubeln wir die Teens und jungen Erwachsenen. Impuls lud im Rahmenprogramm ebenfalls zu Tanz- und Spieleaktionen ein. Und auch die Kids aus Sybille Daumas Schlosstanzschule zeigten ihr Können. Das Familienprogramm hatte Oberbürgermeister Jan Einig schon zur offiziellen Eröffnung herausgehoben. Die Kinderband „Pia & Nino“ luden die Kids mit fröhlicher, rockig-poppiger Musik zum Mitmachen ein. Direkt aus Paris war die Comic-Heldin „Lady Bug“ als Walking-Act zu Gast. Für die kleinen Jungs und Mädels war die Hauptfigur aus der „Miraculous“-Serie natürlich das Fotomotiv schlechthin. Ähnlich wie der Eröffnungstag war der Abschluss am Sonntag wieder von den Neuwiedern geprägt. Am Vormittag stand das Europadorf im Mittelpunkt. Jo Hofmann, der Vorsitzende des Freundeskreises Neuwied-Bromley begrüßte die Besucher zur 25. traditionellen Hutparade. Moderiert von Fredi Winter zeigten sich die Neuwieder mit stylischen und klassischen Variationen wohl behütet. Einst als Geste für die englischen Freunde gedacht, steht das „wohl behütet“ sinnbildlich heute dafür, dass in der Stadtgemeinschaft alle unter einen Hut passen. Eine Verlosung und emotionale Melodien aus den schottischen Highlands von einem Dudelsackspieler sowie die Vortragenden im Speakers-Corner, rundeten den britischen Anspruch des Freundeskreises ab. FF

Unter anderen die Wollendorfer „Maimädchen“ und die Funken der KFO verkauften die beliebten Deichstadtfest-Buttons.

Zur 25. Hutparade zeigten sich die Neuwieder auch wieder einmal schick und elegant „wohl behütet“.