Projekt „Herzverbund Rheinland-Pfalz“ im Kreis Mayen-Koblenz gestartet

Hilfe für Herzinsuffizienz-Patienten

Hilfe für Herzinsuffizienz-Patienten

Tobias Hastenteufel, Geschäftsführer der Qurasoft GmbH: „Der Herzverbund stellt für Betroffene ein umfassendes telemedizinisches Unterstützungsangebot dar. Am Projekt können 100 Betroffene jeweils für die Dauer von einem Jahr teilnehmen.“

Hilfe für Herzinsuffizienz-Patienten

In der Smartphone-App „SaniQ Heart“ werden alle notwendigen Vitalfunktionen erfasst und in Echtzeit an das Telemedizin-Zentrum in Mayen übermittelt. Fotos: privat

Kreis Mayen-Koblenz. In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen unter Herzinsuffizienz. Herzschwäche ist der häufigste Grund für eine stationäre Krankenhausaufnahme und zählt zu den häufigsten Todesursachen. Um die Versorgung von Herzinsuffizienz-Patienten im Kreis Mayen-Koblenz zu verbessern, wurde jetzt das Projekt „Herzverbund Rheinland-Pfalz“ ins Leben gerufen. Das umfassende telemedizinische Unterstützungsangebot soll neue Maßstäbe in der Patientenversorgung setzen.

Um Patienten – insbesondere auch im ländlichen Raum – eine bessere digitale und persönliche Versorgung zu ermöglichen, wurde jetzt das Projekt „Herzverbund Rheinland-Pfalz“ ins Leben gerufen. Hierzu wurde im Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein am Standort St. Elisabeth-Krankenhaus Mayen ein Telemedizin-Zentrum eingerichtet, das Herzinsuffizienz-Patienten zukünftig eng begleitet, wichtige Vitalparameter überwacht und bei Bedarf eine Anpassung der Behandlung koordiniert. Insgesamt 100 Betroffene werden im Herzverbund-Projekt jeweils ein Jahr lang telemedizinisch begleitet. Das Projekt mit einem Gesamtbudget von fast 600.000 Euro endet im Herbst 2021; an der Finanzierung beteiligen sich das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege“ des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und der Kreis Mayen-Koblenz.

Digitales Gesundheitstagebuch

Mit Hilfe moderner, handlicher Messgeräte ermittelt der Patient zu Hause wichtige Messwerte und erfasst sie in seinem digitalen Gesundheitstagebuch der Smartphone-App „SaniQ Heart“. Das Gesundheitstagebuch wird in Echtzeit an das Telemedizin-Zentrum übermittelt, wo die Daten von Ärzten analysiert werden. Auffälligkeiten können so frühzeitig erkannt und der Patient sowie der behandelnde Hausarzt umgehend informiert werden. Anschließend wird die Behandlung gemeinsam mit dem Hausarzt koordiniert und das Medikationsmanagement mit der Apotheke abgestimmt. Der Hausarzt bleibt der persönliche Ansprechpartner für den Betroffenen vor Ort – er führt auch weiterhin sämtliche körperlichen Untersuchungen durch.

Die App unterstützt den Patienten aber auch beim Umgang mit der Herzinsuffizienz. Sie erinnert ihn etwa an die Durchführungen von Messungen oder Medikamenteneinnahmen und enthält Schulungsprogramme zum Thema Herzgesundheit.

„Die Möglichkeiten der Digitalen Medizin werden vielfältige Potenziale zur Verbesserung der Lebenssituation chronisch kranker Menschen entfalten. Mit Hilfe unserer Software und durch die Arbeit des Telemedizin-Zentrums werden der tatsächliche Gesundheitszustand der Betroffenen in ihrem natürlichen Umfeld – also außerhalb der Arztpraxis – bestmöglich erfasst, Veränderungen früh erkannt und entsprechende notwendige Maßnahmen ohne Zeitverlust eingeleitet. Ein positiver Effekt des Projekts ist zudem, dass die am Projekt beteiligten Ärztinnen und Ärzte in Telearbeit von zu Hause aus arbeiten können – ein großes Plus für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärt Tobias Hastenteufel, Entwickler der App „SaniQ Heart“ und Geschäftsführer der im TechnologieZentrum Koblenz ansässigen Qurasoft GmbH.

Stärkung der

Patientenversorgung

Dr. Moritz Hemicker, Medizinischer Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein, ergänzt: „Wir sehen unsere Verantwortung in der Stärkung der gemeinsamen und partnerschaftlichen Patientenversorgung zwischen Patienten, niedergelassenen Ärzten, Apotheken und Kliniken und möchten uns hier im besonderen Maße mit einbringen. Mit dem Telemedizin-Zentrum im Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein setzen wir bewusst ein Zeichen, dass Patienten kontinuierlich betreut werden können.“

Auf Basis der Projektergebnisse wollen die Projektpartner eine dauerhafte Finanzierung durch die Krankenkassen erreichen und das Angebot auf weitere Standorte ausdehnen.

Projektpartner sind neben dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und der Qurasoft GmbH die Firma WEPA Apothekenbedarf GmbH & Co., die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke, die Dr. Schlags Apotheken in Mayen und Umgebung, die Techniker Krankenkasse und die Kassenärztliche Vereinigung.

Ab Anfang 2020 können Patienten, Ärzte und Apotheken aus Mayen und Umland an dem Projekt teilnehmen. Informationen hierzu können Interessierte per E-Mail unter kontakt@qurasoft.de oder per Tel. (02 61) 20 17 78 10 anfordern. Pressemitteilung

Qurasoft GmbH