Dekanat Ahr-Eifel
„Jetzt pack doch mal das Smartphone weg!“
Versierter Vortrag über Kinder und digitale Mediennutzung brachte Eltern ins Nachdenken

Ahrweiler. „Kinder muss man nicht erziehen – sie machen den Großen eh alles nach!“ Referentin Ursula D´Almeida-Deupmann brachte die Eltern und Großeltern, die sich Tipps und Ratschläge für die Erziehung erhofft hatten, ins Nachdenken. Der Vortrag „Jetzt pack doch mal das Smartphone weg!“ war nichts zum Zurücklehnen. Gleich zu Beginn konfrontierte die Referentin des Abends, Heilpädagogin, Autorin, Begleiterin vieler Kindertagesstättenteams, die zahlreichen Zuhörer in Stellübungen mit ihrem eigenen Medienverhalten, mit Fragen nach Präsenz digitaler Geräte im Haus und im eigenen Alltag und mit dem, was daran stresst oder gefällt. In ihrem Vortrag mahnte Deupmann durchaus zu Gelassenheit, jedoch erklangen auch kritische Töne. Digitale Nutzung braucht Kontrolle, braucht Nachfragen, ersetzt nicht elterliche Zuwendung, Erziehungsveranwortung und muss mit den Kindern thematisiert werden. Eltern haken auch im echten Leben nach, mit wem das Kind wann unterwegs ist und stellen Regeln auf – warum, so die Referentin, sollte das nicht für die Zeit im „www“ gelten? Spannend auch ihr Exkurs in die Hirnentwicklung kleiner und junger Kinder. Digitale Nutzung hat Einfluss auf die Hirnentwicklung. Es ist vor allem die Fülle von Reizen, die die kindliche Wahrnehmung nicht nur herausfordert, sondern gegebenenfalls auch lähmt und beeinflusst. Eine Faustregel, die hier helfen könnte, die Zeit der Nutzung digitaler Medien zwischen dem vierten und 14. Lebensjahr zu filtern, sei: zehn Minuten je Lebensjahr je Tag. Ansonsten sei das Thema durchaus individuell zu handhaben, und ganz wichtig sei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zeit vor dem Bildschirm und Zeit mit Spiel und in der Natur.
„Küchenplausch“ stellt sich aktuellen Themen
Die Vortragsreihe „Küchenplausch“ der Familienpastoral im Dekanat Ahr-Eifel greift in unregelmäßigen Abständen aktuelle Themen von Eltern auf und thematisiert sie. Wie der Titel Küchenplausch verrät, soll dies in lockerer Atmosphäre und im Dialog geschehen.