Allgemeine Berichte | 14.10.2021

Im Traditionskaufhaus in Bad Neuenahr geht es auch nach der Flut weiter

Kaufhaus Moses: „Wir brennen darauf, wieder durchzustarten!“

Blick ins Lager.

Blick ins Lager.

Bad Neuenahr. Eigentlich hätte es für das Kaufhaus Moses im Herzen von Bad Neuenahr ein besonderes Jahr werden sollen. Das Traditionshaus feiert in diesem Jahr sein 120-Jähriges Jubiläum. Doch dann kam die Flut und alles wurde über Nacht anders. Nun herrscht im Gebäude emsige Betriebsamkeit. Aufräumen und renovieren ist angesagt, denn der Schaden ist groß. Das Untergeschoß stand in der Flutnacht komplett unter Wasser. Über 2.300 Quadratmeter sind auf einer Deckenhöhe von knapp drei Metern massiv beschädigt worden. Umrechnet standen 6,9 Millionen Liter Wasser im Haus. Einrichtung, Waren und Technik – alles war komplett vernichtet. Mehrere tausend Kubikmeter Müll und Bauschutt mussten über einen kleinen Ausgang im Innenhof aus dem Gebäude gebracht werden.

Davon sei natürlich auch die komplette Verkaufsfläche von 1.100 Quadratmetern betroffen, die den Kundinnen und Kunden als Young Fashion-Abteilung „Saal24“ sowie der Kinder- und Kofferabteilung bekannt sind. Die restliche Fläche verteilt sich auf Warenannahme, Logistik, Lager, Nebenflächen sowie die Gebäudetechnik. Und auch da heißt es auch: „Komplett zerstört.“ Neben dem Kaufhaus sind auch die anderen gewerblichen Mieter wie die Jesuiten-Apotheke, Europa-Möbel, die Bäckerei Lohner´s und der Tabak-Shop betroffen.

Insbesondere die Wiederherstellung der eigenen Stromversorgung des Hauses – mit einer hauseigenen Trafostation - werde sehr arbeitsintensiv und langwierig, heißt es von den Moses-Verantwortlichen. Seit der Flut wird das Kaufhaus durch ein Stromaggregat versorgt und für den anstehenden Winter wurde bereits ein so genanntes Hot-Mobil, also eine mobile Heizungsanlage, aufgestellt. So konnte für die gewerblichen Ladenmieter und die privaten Wohnungsmieter im Gebäude die Versorgung gesichert werden.

Vorsichtiger Optimismus

Allerdings geben sich Küpper und Schäfer vorsichtig optimistisch: „Wir prüfen ganz genau und mit Hochdruck gemeinsam mit dem Eigentümer des Hauses und allen an der Sanierung beteiligten Unternehmen, ob eine Teileröffnung auf kleinerer Fläche in diesem Jahr noch möglich ist.“ Das betreffe dann das Erdgeschoss und eventuell auch das 1. Obergeschoss. Um dies zu ermöglichen sind aber noch viele technische und bauliche Hürden zu überwinden. Wie sie sagen, werde das Untergeschoss in jedem Fall erst im kommenden Frühjahr 2022 fertig.

Auch wenn die verbliebene Ware im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss des Kaufhauses nicht direkt betroffen war, so muss diese komplett entfernt werden.

Patrick Küpper betont: „Mittelfristig wollen wir wieder der Marktplatz der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler werden. Wir waren die „Herzkammer der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler“ und werden das auch wieder.“ Dabei betonen Patrick Küpper und Carmen Schäfer: „Das gesamte Moses-Team freut sich auf den Neustart. Auch wenn einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst massiv betroffen sind, so brennt das gesamte Team darauf, endlich wieder zu starten.“

Beim Wiederaufbau des Kaufhauses Moses sind sich die Verantwortlichen aber sehr wohl bewusst, dass auch die Händlerkolleginnen und -kollegen in der Stadt wieder „auf die Füße“ kommen müssen: „Denn nur gemeinsam stellen wir die bunte Einkaufsvielfalt unserer Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder her und ermöglichen den Besuchern der Region eine breite Angebotspalette. Erst diese Vielfalt lockt die Besucher wieder an.“, so Patrick Küpper.

Wie Carmen Schäfer erklärt, hat sich das Kaufhaus Moses auch für die Teilnahme an den „Pop Up Malls“ in Bad Neuenahr beworben. „Wir sind der Meinung, dass die „Mall“ unser Geschäft und das unserer Kolleginnen und Kollegen wieder langsam ankurbeln wird. Zudem können die Händler so auch den Kundinnen und Kunden wieder ein wichtiges Stück Shopping-Normalität zurückgeben.“ Es ist aus Sicht des Traditionshauses wichtig, dass es Lichtblicke gibt und das das Leben Stück für Stück in die Stadt zurückkehrt. „Es freut uns daher sehr, dass die ersten Händler, Dienstleister und Gastronomen bereits wieder geöffnet haben, für Bürgerinnen und Bürger da sind und ein Stück Normalität ermöglichen“, so Patrick Küpper.

Das gesamte Moses-Team schaut trotz aller Schwierigkeiten und der großen Aufgaben in Stadt und Region zuversichtlich nach vorne. „Die unglaubliche Solidarität und Hilfsbereitschaft treibt an und macht Mut für den Neubeginn. Wir sind bald wieder da und freuen uns dann auf ein Wiedersehen mit unseren Kundinnen und Kunden“, so Patrick Küpper und Carmen Schäfer.

Blick ins Lager.

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Das Untergeschoss nach der Flut.

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Carmen Schäfer. Foto: Dominik Ketz

Carmen Schäfer. Foto: Dominik Ketz Foto: Dominik Ketz

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