Solistenkonzert begeisterte in der evangelischen Kirche
Kirchenmusik hat in Puderbach hohen Stellenwert
Förderverein unterstützt Ausbildung, Unterricht und Materialbeschaffung
Puderbach. Kirche und Musik gehören in den Konfessionen untrennbar zusammen. Beide sprechen die Emotionen an, berühren das Herz. Um die Kirchenmusik in der evangelischen Kirche in Puderbach zu unterstützen, hat sich dort vor Jahren ein Förderverein gebildet. Er unterstützt Musiker und Sänger bei der Finanzierung von Unterricht und bei der Anschaffung von Instrumenten. Auch Noten für die Musiker kauft der Förderverein und er begleicht die notwendigen Aufwändungen für den Erwerb von Lizenzen. Auch die Nachwuchsarbeit liegt dem Förderverein sehr am Herzen. So wird aus Mitteln des Vereins auch die Ausbildung von Nachwuchsdirigenten finanziert. Zwei Dirigenten für den Posaunenchor kamen schon in diesen Genuss. Beabsichtigt ist noch die Ausbildung eines Gesangsdirigenten. Auch Lern-Freizeiten für Nachwuchsmusiker zum Beispiel auf der Ebernburg wurden so schon ermöglicht.
Das Besondere an dem Solistenkonzert ist, dass bei allen auftretenden Künstlern und Gruppen jede Stimme nur einmal - also solo - besetzt ist, auch bei den mehrstimmigen Ensembles. Eröffnet wurde das Konzert von den Trompetern Alexander Bohr und Daniel Marschall, die ein Stück aus der Oper „Orpheus und Eurydike“ spielten. Dem folgten das Männergesangs-Quartett Martin Blum, Moritz Blum, Julian Wagner und Niels Roreger. Sie sangen ein altes slawisches Kirchenlied und zwei Stücke von Franz Schubert. Martina Bohr und Gerdfried Blum (Gitarren und Gesang) animierten die Konzertbesucher mit einem Stück des amerikanischen Liedermachers Woody Guthrie zum Mitklatschen. Trompeten, Posaunen und Tuben gehörten zu den Instrumenten der Gruppe „Altes Jungblech“ mit Alex Bohr, Louisa Eyl, Sonja Hütte, Daniel Marschall, Silca Schumacher und den Geschwistern Annika, Jannik und Thilo Schneider. Das weitere, von Dorothea Raukes fachkundig moderierte Programm gestalteten: Renata Berka-Lünstroth (Gesang), Annika Schneider und Siegfried Klein (Klavier), Martina Boek (Gesang), Valerie Chlosta (Gesang) sowie das „Klassik-Ensemble“ Martina Boek (Sopran), Almut Pracht-Knabbe (Alt), Daniel Marschall (Tenor und Titus Marschall (Bass.)
Jürgen Schneider ist Vorsitzender des Fördervereins Kirchenmusik in Puderbach. Er sagt: „Das Solistenkonzert machen wir jedes Jahr hier in der evangelischen Kirche. Es ist dafür gedacht, dass sich diejenigen Musiker solistisch und mit Gesang präsentieren können, die sonst in der Kirchenmusik und auch darüber hinaus aktiv sind. Aufgrund der Ausrichtung als Solistenkonzert, muss jeder Interpret seine Stimme und seinen Part perfekt beherrschen. Anders als in Orchestern oder größeren Chören ist hier jede Stimme nur einmal besetzt.“ Als ein Hauptziel des Fördervereins bezeichnet er das Bestreben, „freier zu sein von den kirchlichen Strukturen“, was die musikalische Begleitung der Gottesdienste betrifft. Den dort, zum Beispiel im Verwaltungsamt der hiesigen Kirchen in Neuwied, sei eine sehr deutliche Neigung zum Sparen erkennbar. Schneider: „Die Kirchenmusik fällt dann teilweise hintenrunter.“ Ein Eintritt für das Konzert wird vom Förderverein nicht erhoben. Allerdings bittet man die Besucher am Ende der Veranstaltung doch um eine Spende für den Verein, um auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben finanzieren zu können.
Der Kirchenmusik-Förderverein hat 150 Mitglieder. Er existiert seit 2013. Gründer des Vereins war Karl-Werner Eyl. 2016 übernahm Jürgen Schneider die Leitung. Er ist auch Mitglied im Posaunenchor. Das zweite große, regelmäßige Konzertprojekt des Fördervereins ist das nachweihnachtliche Neujahrskonzert. Es findet am 13. Januar statt.
Alexander Bohr und Daniel Marschall spielten ein Stück aus der Oper „Orpheus und Eurydike“.
