Aus „Eyo“ wurde „Der-nau“
Kölsche Musikstars spielten für Flutbetroffene und Helfer in Dernau
Dernau. Ein ganz besonderes und so sicherlich einzigartiges Benefizkonzert erlebte jetzt das von der Flutkatastrophe schwer getroffene Dernau. Mit den Höhnern, den Räubern, den Domstürmern und den Rabaue gab sich auf Einladung der Dagernova Weinmanufaktur das Nonplusultra der kölschen Musikkultur auf der Bühne im Bereich des vom Hochwasser zerstörten Sportplatzes live die Ehre. Doch damit nicht genug, denn mit Steven Alan, DJ Fosco sowie Geppie & Stephan waren weitere Musik- und DJ-Hochkaräter mit regionalen Wurzeln und internationalem Renommee zu hören und zu sehen.
Sechs Stunden Live-Musik
Entertainment-Profi DJ Fosco alias Jan-Boris Schäfer zog in Sachen Ablauf und Organisation gewohnt professionell die Fäden, die passende Moderation von Stefan Verhasselt rundete das Ganze perfekt ab. Öffentlich angekündigt hatte man das gut sechsstündige Live-Musik-Event nicht – ganz bewusst, sollte es doch den Menschen aus Dernau und den vielen ehrenamtlichen Helfern etwas Ablenkung vom Erlebten und die Möglichkeit zu geselligem Beisammensein bieten. Erste Bands eines denkwürdigen Tages waren Geppie & Stephan mit Ex-Räuber-Gitarrist Jürgen Gebhart, die ihren bekannten, im vergangenen Jahr entstandenen Corona-Song im „Hochwasser-Gewand“ präsentierten sowie Steven Alan, dessen „Dernau-Lied“ seit Jahren Kultstatus genießt und längst weit über die Dernauer Ortsgrenzen hinaus für Stimmung sorgt. Es folgten die Domstürmer, die ebenso wenig auf ihre Mitsing-Klassiger verzichteten, wie die Rabaue.
„Wenn wir das nächste Malhier sind, ist alles noch schöner wieder aufgebaut“
Sichtlich bewegt von den Zerstörungen im Ahrtal zeigte sich Höhner-Frontmann Henning Krautmacher, der aber auch Mut zusprach. „Wenn wir das nächste Mal hier sind, ist alles noch schöner wieder aufgebaut“, so Krautmacher. Dass die Höhner mit Klassikern wie „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ oder „Schenk mit Dein Herz“ beim Publikum offene Türen einrannten, versteht sich fast von selbst. Ein Wechselbad der Gefühle erlebte eben jenes Publikum dann beim Auftritt der Räuber. Es gab nicht nur eine ausgelassenen Polonäse, sondern bei „Iwig öm de Ääd“ auch sehr nachdenklich-emotionale Töne die einige Tränen hervorriefen. Den Abschluss bildete Schlagersänger Olaf Henning, der nicht nur seine berühmten „Die Manege ist leer“ sowie „Cowboy und Indianer“ sang, sondern den Hit „Eyo“ flugs in „DER-NAU“ um-textete. Wie es sich für einen Weinort gehört, begrüßte auch Weinkönigin und Ahrweinprinzessin Linda Trarbach, die demnächst bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin antreten wird, die zahlreichen Gäste. Inspiriert von Henning Krautmacher zeigte sich derweil Bürgermeister Alfred Sebastian, der seinen Schnäuzer stilistisch dem von Krautmacher anpassen will.
Na ja, die komplette Organisation lag nicht in den Händen von DJ Fosko. Wenn dann richtig recherchieren!