Allgemeine Berichte | 09.07.2019

Lisa Michels gehört zu den besten Motocross-Fahrerinnen der Welt

Koordination, Ausdauer und Mut

Spitzensportlerin aus Kempenich startet in diesem Jahr bei WM-Rennen in der Türkei, in Tschechien und in Italien

Derzeit fährt Lisa Michels eine „Suzuki RMZ 250“, die bei den Rennen einiges aushalten muss.Fotos: DU

Kempenich. Beim Motorsport ist nicht selten vom sprichwörtlichen „Benzin im Blut“ die Rede. Auf Lisa Michels aus Kempenich – die zu den weltweit besten Motocross-Fahrerinnen gehört – trifft dies tatsächlich zu, war doch schon ihr Vater Guido Michels ein erfolgreicher Motorsportler, allerdings auf vier Rädern. Der Faszination für schnelle Zweiräder verfiel Lisa schon im Kleinkindalter. Noch als Dreijährige schenkte ihr Papa Guido das erste Sportmotorrad, eine Spezialkonstruktion mit so genannter „Drossel“ zur Geschwindigkeitsbeschränkung. „Die Drossel war für mich schnell überflüssig, ich fuhr einfach immer weiter“, erinnert sich Lisa Michels. Und so wuchsen sie und die Maschinen sozusagen im Gleichschritt. Trotzdem: Zunächst war der Motorsport für sie ein reines Vergnügen, ohne Wettkampfcharakter. Also musste Guido Michels erneut „nachhelfen“, ließ die Tochter kurzerhand ein „richtiges“ Rennen fahren, das er offiziell als „Trainingseinheit“ bezeichnete. Schlussendlich sehr zur Freude von der Tochter: „Da hat es Klick gemacht, von da an wollte ich nur noch Rennen fahren.“ Es war natürlich nicht möglich, „nur“ Rennen zu bestreiten, denn um im Motocross erfolgreich zu sein, ist kontinuierliches und zielgerichtetes Training sehr wichtig.

Es geht um Koordination, Beherrschung der Maschine, Ausdauer, physische und psychische Kraft und auch eine Portion Mut, denn Angst ist im Rennsport ein schlechter Begleiter. Lisa Michels durchlief mit großem Erfolg die verschiedenen Jugendklassen und entwickelte sich dabei zu einer der Top-Fahrerinnen Deutschlands und Europas. Sie startete mit 50-Kubikzentimeter-Motorrädern, fuhr dann 65er-, 85er-, 125er- und aktuell 250er-Maschinen. Bereits in der 65-Kubikzentimeter-Klasse startete Lisa Michels erstmals bei den Deutschen Meisterschaften in Wilnsdorf und belegte auf Anhieb Platz 14.

Dass sie heute zu den internationalen Top-Fahrerinnen gehört, liegt sicherlich auch daran, dass sie „nebenbei“ auch zahlreiche Rennen in der Männerklasse gefahren ist und sich dadurch zusätzliches Durchsetzungsvermögen aneignen konnte. Mit gerade einmal 16 Jahren ist die Schülerin des Gymnasiums Calvarienberg Ahrweiler aktuell die jüngste WM-Teilnehmerin. Natürlich spielt auch das Equipement eine wichtige Rolle. Und auf diesem Gebiet steht ihr mit Guido Michels ein echter Fachmann zur Seite. Jedoch spielt beim Motocross das Material eine weitaus geringere Rolle als in anderen Motorsportdisziplinen. „Der Erfolg basiert ungefähr zu 80 Prozent auf dem Können des Fahrers oder der Fahrerin und zu 20 Prozent auf dem Material“, betont Lisa Michels, die auf einen kleinen, aber treuen Pool an Sponsoren zurückgreifen kann. Weitere Unterstützer sind natürlich immer willkommen.

Derzeit fährt sie eine „Suzuki RMZ 250“, die bei den Rennen einiges aushalten muss: Sprünge von rund drei Metern Höhe und 50 Metern Länge sind keine Seltenheit. Schon seit drei Jahren ist Lisa Michels im Erwachsenenbereich aktiv, nimmt derzeit im zweiten Jahr an den offiziellen Weltmeisterschaften teil. 2019 bestritt sie mit großem Erfolg die WM-Läufe in der Niederlande und in Portugal, belegte in Portugal einen überragenden elften Platz bei hochkarätiger Konkurrenz von mehr als 50 Fahrerinnen aus aller Welt und konnte dafür zehn WM-Punkte verbuchen. Erst kürzlich erreichte Lisa Michels beim renommierten „Ladies Cup“ in Niederwürzbach Platz drei. Für die kommenden WM-Rennen in Italien, in der Türkei und in Tschechien ist sie bestens gerüstet.

Volle Konzentration ist beim Motocrossrennen immer gefragt.

Volle Konzentration ist beim Motocrossrennen immer gefragt.

Sprünge von rund drei Metern Höhe und 50 Metern Länge sind keine Seltenheit.

Sprünge von rund drei Metern Höhe und 50 Metern Länge sind keine Seltenheit.

Derzeit fährt Lisa Michels eine „Suzuki RMZ 250“, die bei den Rennen einiges aushalten muss.Fotos: DU

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