VHS der Verbandsgemeinde Weißenthurm
Kostenlose Online-Vorträge
Weißenthurm. Die Online-Vortragsreihe „vhs.wissen live - das digitale Wissenschaftsprogramm“ ist ein Gemeinschaftsprojekt ausgewählter Volkshochschulen in ganz Deutschland.
Seit September 2021 erhalten Interessierte auch über die VHS der Verbandsgemeinde Weißenthurm den Zugang zu spannenden und aktuellen Vorträgen, vorgetragen von renommierten und hochkarätigen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Gesellschaft. Kursteilnehmer haben hier die Möglichkeit, an neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik teilzuhaben.
Die einzelnen Vorträge werden online per Livestream übertragen.
Es besteht somit die Möglichkeit, sich die jeweilige Veranstaltung an einem internetfähigen Gerät (PC, Notebook, Tablet oder Smartphone) unkompliziert und bequem von zuhause oder unterwegs anzusehen. Die Vorträge können in Echtzeit verfolgt werden.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben die Möglichkeit, eventuelle Fragen über einen Online-Chat in die Veranstaltung einzubringen.
Die Teilnahme an den Online-Vorträgen ist gebührenfrei. Eine Anmeldung bis zum jeweils angegebenen Anmeldeschluss ist jedoch zwingend erforderlich. Rechtzeitig vor Beginn der jeweiligen Live-Übertragung erhalten die Teilnehmer von der VHS der Verbandsgemeinde Weißenthurm den notwendigen Link zur Vortragsübertragung per E-Mail.
Die VHS weist auf folgende Online-Vorträge im Monat Oktober hin:
Dienstag, 12. Oktober, 19:30 Uhr: Das Risikoparadox - warum wir uns vor dem Falschen fürchten (Kurs-Nummer 212-1002)
Nahezu täglich bringen uns die Medien neue Hiobsbotschaften: steigende Kriminalität, gentechnisch veränderte Lebensmittel oder Elektrosmog. Wird unser Leben nicht immer gefährlicher, unsicherer, risikoreicher? Ortwin Renn, der international anerkannte Risikoforscher und renommierte Technik- und Umweltsoziologe, sagt: nein. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt beständig, in vielerlei Hinsicht geht es uns immer besser. Wie fürchten uns, so Renn, vor „falschen“ Gefahren, verschließen aber die Augen vor Risiken, die uns und unsere Nachwelt erheblich bedrohen. Renn zeigt, welches diese sind, warum wir sie unterschätzen und wie wir im Sinne der Nachhaltigkeit verantwortungsvoll damit umgehen können.
Der Referent Ortwin Renn ist Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS) in Potsdam und Professor für Umwelt und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).
Dienstag, 19. Oktober 2021, 19:30 Uhr: Wie lässt sich unser Gesundheitssystem fairer und effizienter gestalten? (Kurs-Nummer 212-1003)
Die Corona Krise hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Pandemien nur global bekämpft werden können. Unabhängig vom Einkommen muss jede/r Zugang zu Medikamenten oder Impfstoffen bekommen. Dies ist aus ethischen Gründen aber auch aus Nützlichkeitsüberlegungen erforderlich. Doch wie kann ein Gesundheitssystem fairer und effizienter gestaltet werden? Durch welche Anreize kann auch die Pharmaindustrie hier einbezogen werden, ohne die die Entwicklung von Medikamenten oder Impfstoffe undenkbar wäre? Diese Fragen diskutieren der Politiker Karl Lauterbach und der Philosoph Thomas Pogge.
Der Referent Prof.Dr.Dr. Karl Lauterbach ist Mediziner und Gesundheitsökonom. Er ist seit 2005 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Von 1992 bis 1993 hatte er ein Fellowship der Harvard Medical School inne.
Der weitere Referent Prof.Dr. Thomas Pogge ist Professor für Philosophie und internationale Angelegenheiten (Philosophy and International Affairs) an der Yale University an. Er promovierte an der Harvard University bei John Rawls.
Donnerstag, 21. Oktober 2021, 19:30 Uhr: Die Erziehung des Geschmacks. Eine unendliche Geschichte (Kurs-Nummer 212-1004)
Spätestens wenn man bemerkt, wie sehr die sozialen Medien sich zu Paradiesen oder Höllen des Geschmacks entwickelt haben, in denen täglich tausendfach „Followers“ ihre „Likes“ vergeben oder verweigern, zerstreut sich der Verdacht, die Geschichte des Geschmacks sei beendet oder ein Gegenstand bloß antiquarischen Interesses. Tatsächlich folgen wir, wenn wir uns vom Gefallen oder Missfallen leiten lassen, einer schnellen, instinktartig funktionierenden Steuerung, die alle Operationen der Vernunft unterläuft. Den Sinnen nah, dem Verstand fern, ist der Geschmack ein Schwererziehbarer, um den sich nach den Philosophen des 18. und den Formerziehern des 19. Jahrhunderts zunehmend Marktinstanzen gekümmert haben, deren Wirken neuerdings von Algorithmen und KI unterstützt wird.
Der Referent Prof. Dr. Ulrich Raulff ist Historiker. Von 2004 bis 2018 war Raulff Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Seit Oktober 2018 ist er Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen. Ulrich Raulff wurde vielfach ausgezeichnet u.a. mit dem Preis der Leipziger Buchmesse.
Freitag, 29.Oktober 2021, 19:30 Uhr: Die Wiedererfindung der Nation - Warum wir sie fürchten und warum wir sie brauchen (Kurs-Nummer 212-1005)
Bei Intellektuellen steht der Begriff der Nation unter Generalverdacht. Doch wer sagt denn, dass Nation automatisch ethnische Homogenität und eine „Volksgemeinschaft“ bedeutet, die andere ausschließt? Das ist die Sicht von Rechtsextremen, die den aufgegebenen Nationsbegriff inzwischen für sich erobert haben. Doch lässt sich nicht auch eine Form von Nation (wieder)finden, die sich als demokratisch, zivil und divers versteht und sich solidarisch auf die gewaltigen Zukunftsaufgaben einstellen kann? Diese und viele weiteren Fragen diskutieren Aleida Assmann und Herfried Münkler.
Die Referentin Aleida Assmann ist Professorin em. für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Der Referent Prof. Herfried Münkler ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte. Er lehrte als ordentlicher Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Pressemitteilung der VHS
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