
Am 10.06.2025
Allgemeine BerichteZahlreiche Aktionen im Kreisgebiet geplant
Kreis Ahrweiler: Jäger protestieren gegen neuen Gesetzesentwurf
Kreis Ahrweiler. In Rheinland-Pfalz regt sich wachsender Widerstand gegen den aktuellen Entwurf des Landesjagdgesetzes. Seit dem 5. Juni laufen landesweit Protestaktionen, an denen sich auch die Kreisjägerschaft Ahrweiler in den kommenden Tagen mit verschiedenen Maßnahmen beteiligt.
Mitglieder der Kreisgruppe planen mehrere öffentliche Aktionen, um auf die befürchteten Folgen des Gesetzes aufmerksam zu machen. Vorgesehen sind unter anderem Informationsstände und eine Unterschriftensammlung auf Supermarktparkplätzen im Kreisgebiet. Darüber hinaus ist für den 25. Juni eine zentrale Großdemonstration in Mainz angekündigt.
Gesetzesentwurf verlangt höhere Abschusszahlen
Im Zentrum der Kritik steht der Umgang mit dem heimischen Wild. Der Gesetzesentwurf sieht eine deutliche Erhöhung der Abschusszahlen vor, was nach Einschätzung der Jägerschaft erhebliche Schäden an den Wildtierpopulationen nach sich ziehen würde. Besonders betroffen seien Reh- und Rotwild, deren Bestände durch die geplanten Regelungen massiv unter Druck geraten könnten. Für Dam- und Muffelwild bedeutet der Entwurf laut Kritikern sogar eine faktische Aberkennung ihrer Existenzberechtigung in der heimischen Landschaft.
Zudem wird ein tiefgreifender Eingriff in die bewährten jagdlichen Verwaltungsstrukturen befürchtet. Die Zuständigkeiten der unteren Jagdbehörden und der ehrenamtlich organisierten Jägerschaft sollen stark eingeschränkt werden. Zukünftig würden zentrale Entscheidungen weitgehend durch eine Landesbehörde getroffen – ohne parlamentarische Kontrolle.
Landesweite Bewegung
Die Proteste im Kreis Ahrweiler sind Teil einer landesweiten Bewegung. In zahlreichen Städten fanden bereits Protestmärsche, Kundgebungen und kreative Aktionen statt, um auf die Auswirkungen des Gesetzesentwurfs aufmerksam zu machen. Auch im Kreis wird in den kommenden Tagen mit einer verstärkten Präsenz jagdlich gekleideter Personen mit orangefarbener Warnweste gerechnet. Sie stehen der Öffentlichkeit für Gespräche, Informationen und Erläuterungen rund um die Gesetzesnovelle zur Verfügung.
ROB