Allgemeine Berichte | 21.12.2021

Projekt zur Nachzucht im Landkreis Mayen-Koblenz abgeschlossen

Markante Bäume leben in „Jungen Riesen“ weiter

Die beeindruckende Blutbuche auf dem Friedhof in Weißenthurm und ihr noch kleiner Nachkomme, der nun selbst gepflanzt werden kann. Foto: privat

Kreis MYK. Jeder kennt sie: Alte, große, prägnante und teils seltene Bäume, die seit Jahrzehnten und Jahrhunderten die Gemeinden im Landkreis prägen. Von 35 dieser sogenannten alten Riesen konnten Nachkommen herangezogen werden, die nach nun drei Jahren so kräftig sind, um wiederum gepflanzt zu werden. Insgesamt konnten im Rahmen des Projektes „Junge Riesen“ 240 Jungbäume abgegeben werden, die nun die Geschichten ihrer Vorfahren weitertragen.

Der Startschuss des Projektes liegt schon eine Weile zurück: 2018 sammelte Patrick Lemmen von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) Samen und Stecklinge der Alten Riesen im Landkreis, um über die Nachkommen möglichst auch deren genetisches Material zu erhalten. Bei einer alten Linde, die keine Samen mehr gebildet hatte, wurde über Pfropfung auf Wurzelunterlagen eine kleine Linde herangezogen. „Besonders beeindruckt hat mich die Baumallee auf dem Karmelenberg. Hier dürfen beeindruckende Bäume in Würde altern und einmalige Strukturen ausbilden“, sagt Lemmen, der auch heute noch von der Vielfalt und Schönheit der alten Bäume im Landkreis fasziniert ist. Die Baumallee in Bassenheim hat ihren Ursprung im Jahr 1662 und wurde am Pilgerpfad, der zur Marienkapelle führt, gepflanzt.

Unter den weiteren alten Riesen sind Eichen, Linden, Rosskastanien, Eschen aber auch einzelne Exemplare von Bergahorn, Blutbuche, Douglasie, Maulbeere, Mehlbeere, Platane, Ölweide, Wacholder, Walnuss und die sehr seltene Schwarzpappel. „Um viele dieser Bäume ranken sich Geschichten und Anekdoten. Neben ihrem hohen ökologischen Wert haben diese Bäume oft eine besondere Faszination für die Menschen“, weiß Metke Lilienthal von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz.

Unter der riesigen Eiche in Kehrig, die damals bereits rund 150 Jahre alt war, sollen 1794 die Truppen Napoleons eine Feldküche aufbaut haben. Die mächtige Platane auf dem Marktplatz in Polch wurde vor über 130 Jahren an der Wilhelms-Allee vor dem Bürgermeisteramt gepflanzt. Über andere Bäume wiederum ist nur wenig bekannt. So zum Beispiel über den Bergahorn mit einem Stammumfang von 2,80 Metern an einer Wegkreuzung in Münstermaifeld-Metternich. Ein über 90-Jähriger Einwohner hat in Erinnerung: „Der war schon immer da“ und „Der war schon groß, als ich klein war“. Andere Bäume, wie die sehr seltenen Schwarzpappeln auf dem Namedyer Werth, haben hier ihren natürlichen nicht von Menschen gewählten Standort.

Die kleinen Nachzuchten werden von den Eigentümern der Altbäume und anderen interessierten Bürgern im Landkreis Mayen-Koblenz nun wieder gepflanzt. Viele der alten Riesen gingen zurück in ihre Heimatgemeinden. Dabei sprudelt es nur so von Ideen, wo die Jungen Riesen in der Gemeinde einen würdigen Standort bekommen können. Besonderes Augenmerk wird auf eine sichere Aufzucht der Jungen Riesen gelegt. „Diese große Begeisterung und der Stellenwert der neuen Bäume bei ihren Eigentümern freuen uns sehr. Auch wenn wir die heute jungen Riesen nicht mehr als alte Riesen erleben werden, werden sich künftige Generationen an den Bäumen erfreuen“, ist sich Rüdiger Kape, Koordinator der Integrierten Umweltberatung im Landkreis Mayen-Koblenz, sicher.

„Junge Riesen“ ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) zur Nachzucht alter, prägender Bäume. Der Landkreis Mayen-Koblenz war einer von sieben Landkreisen, die am Projekt teilnahmen.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

Die beeindruckende Blutbuche auf dem Friedhof in Weißenthurm und ihr noch kleiner Nachkomme, der nun selbst gepflanzt werden kann. Foto: privat

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