
Am 07.08.2018
Allgemeine BerichteFeuerwehr von Nauort und der Verbandsgemeinde verabschiedet langjährigen stellvertretenden Wehrführer
Mit Eberhard Freisberg geht eine Ära in der Feuerwehr zu Ende
Verdienter Kamerad nach 44 aktiven Jahren mit Erreichen der Altersgrenze in den „Ruhestand“ verabschiedet – In der Küche wird jetzt aufgeräumt
Nauort/Ransbach-Baumbach. Nur wenige Aufgaben im öffentlichen und privaten Leben sind mit so viel Verantwortung verbunden wie die Arbeit der Feuerwehren. Wer sich hier engagiert, übernimmt auch Verantwortung für die Gesundheit und nicht selten das Leben anderer Menschen. An der Spitze einer kommunalen Feuerwehreinheit zu stehen, in einer Führungsposition, macht die Bedeutung dieser Verantwortung noch schwerer.
Eberhard Freisberg: Mit Biss und Leidenschaft im Einsatz
44 Jahre lang hat sich der Nauorter Eberhard Freisberg dieser Verantwortung gestellt, zuletzt seit 1999 als stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehren für die Verbandsgeneimde Ransbach-Baumbach. Am Samstagabend wurde er mit Erreichen der Altersgrenze bei den Feuerwehren feierlich aus seinem Amt verabschiedet. Viele Feuerwehrkameraden sowie Repräsentanten des öffentlichen Lebens waren zur Feier ins Feuerwehrgerätehaus Nauort gekommen. In den Ansprachen wurden noch einmal die Verdienste des künftigen „Ruheständlers“ in den Vordergrund gestellt.
Landrat Achim Schwickert bedankt sich bei Eberhard Freisberg für die geleistete Arbeit, besonders sein Engagement für die Jugendfeuerwehr. Dafür bekommt er aus den Händen des Landrats das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.
Brandschützer haben Mut und verständnisvolle Familien
Bürgermeister Michael Merz für die Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach stellte den Leitspruch „Einer für alle, alle für einen“ in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Freisberg sei immer vorbildlich gewesen im Bestreben, Verantwortung zu übernehmen. Die Feuerwehr sei eine Gruppe, die „da reingeht, wo andere rausgehen“. Gerade jetzt, im Hitzesommer, sehe man fast täglich, auch am Freitag und am Samstag in Ransbach-Baumbach wieder, wie wichtig eine funktionierende Feuerwehr sei. Merz sprach damit kleinere Brandereignisse an, die aber gefährlich enden würden, wenn nicht frühzeitig die örtlichen und benachbarten Feuerwehren eingreifen würden. Auch bei dem Großbrand im Reifenlager von Gundlach habe man das gesehen.
Merz dankte auch der Ehefrau von Eberhard Freisberg, Ute Freisberg, die ihrem Mann für seine belastende Arbeit immer den Rücken gestärkt und ihn nach psychisch belastenden Ereignissen wieder aufgebaut habe. Nicht selten setze man bei einem Einsatz sein Leben aufs Spiel, oft erlebe man menschliche Tragödien. Leicht sei es nie, ein Amt abzugeben, das man mit ganzem Herzen ausgeübt habe, sagte Bürgermeister Merz. Aber bei Eberhard Freisberg könne man sicher sein, dass er der Feuerwehr und der Verbandsgemeinde weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen werde. Was für beide Seiten von Vorteil sei.
Die Ära „Ebi“ geht zu Ende
Für die Feuerwehr Nauort sprach deren Wehrführer Olaf Drefs. Es gehe eine Ära zu Ende. 1974 sei „Ebi“, wie er von seinen Feuerwehrkameraden freundschaftlich genannt werde, in die Feuerwehr Nauort ein. 1983 wurde er Wehrführer in Nauort. Er bildete sich weiter und wurde 1999 stellvertretender Wehrleiter für die Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach. Als aktiver Feuerwehrmann blieb er der Nauorter Feuerwehr treu. Drefs wünschte seinem Vorgänger im Amt und dessen Ehefrau „eine gute Zeit und ein allzeit feuerfreies Heim“.
Silberne Ehrennadel der Ortsgemeinde Nauort
Der Vorsitzende des Nauorter Feuerwehr-Fördervereins Daniel Kleudgen bedankte sich für die geleistete Arbeit bei Eberhard Freisberg und zollte dafür Respekt und Anerkennung. Als äußeres Zeichen dafür wurde der Pensionär zum Ehrenmitglied des Fördervereins berufen. Seine Feuerwehrkameraden hatten ihn vorgeschlagen für die Ehrenmedaille der Ortsgemeinde Nauort. Die bekommt er in der Silbervariante verliehen von Ortsbürgermeister Frank Herrmann. Der sagte, dass sich der Nauorter Gemeinderat in großer Einmütigkeit diesem Vorschlag angeschlossen habe.
Eberhard Freisbergs Sohn Michael richtete auch noch ein paar Worte an seinen Vater. Er sagte, alle in der Feuerwehr freuten sich auf das weitere Mitwirken seines Vaters in der Verpflegung und in der Küche.
Der Geehrte war überrascht und überwältigt über die große Anteilnahme. Wenn die Zeit gekommen sei, dann sei es so. Er habe sich aber vorgenommen, in der Küche an der einen oder anderen „neuralgischen Stelle“ für Ordnung zu sorgen. Er erinnerte an die Anfänge der Nauorter Feuerwehr mit zehn Mann im Blaumann. Eine große Erleichterung sei es gewesen, als die lokalen Feuerwehren unter dem Dach der Verbandsgemeinde zusammengeführt worden seien. Am meisten habe ihm in der aktiven Arbeit immer ein Spruch seines Ausbilders geholfen: „Kerls, bleibt beieinander!“
Glückwünsche überbrachten auch der Wehrleiter der Verbandsgmeinde Dierdorf, Andreas Schmidt, und der Ortsbürgermeister von Caan.
Freisberg nutzte dann noch die Gelegenheit, sich bei der Ransbach-Baumbacher Wehrleitung zu bedanken, die in der Vergangenheit und aktuell eine super Arbeit geleistet habe.
Michael Maurer von der Haiderbach-Feuerwehr ist mittlerweile in der freigewordenen Funktion von Eberhard Freisberg stellvertretender Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach.

Viel Lob für seine Arbeit durfte sich Eberhard Freisberg (am vorderen Tisch mit Ehefrau Ute) von den Festrednern anhören.

Landrat Achim Schwickert und Ransbach-Baumbachs VG-Bürgermeister Michael Merz wünschten dem jung gebliebenen Pensionär eine gute Zeit in seinem neuen Lebensabschnitt und bedankten sich bei ihm für die geleistete Arbeit.