Freie Wohlfahrtsverbände sammelten in Sachsen bislang 1,7 Millionen Euro Spenden für Flutopfer ein

„Mut machen und Solidarität vermitteln“

„Mut machen und Solidarität vermitteln“

Mehr als 765.000 Euro der Aktion „Sachsen hilft“ wurden in Bad Neuenahr-Ahrweiler an fünf Wohlfahrtsverbände für Fluthilfe-Projekte übergeben. Vorne von links RLP-Innenminister Roger Lewentz, Petra Köpping (Sozialministerin Sachsen), Anke Marzi, (Vorsitzende der Liga der freien Wohlfahrtsverbände Rheinland-Pfalz) und Rüdiger Unger (stellvertretender Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtsverbände Sachsen). Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Ahrtal. Wohl in kaum einem anderen Bundesland können die Menschen die Not der Flutopfer im Ahrtal aus eigenem, leidvollem Erleben so gut nachvollziehen, wie in Sachsen. So wurde die dortige Bevölkerung unter anderem von schweren Hochwasser-Ereignissen 2002 und 2013 hart getroffen, Orte und Städte wie Grimma erlitten heftige Zerstörungen. Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen richtete die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen das Spendenkonto „Sachsen hilft“ ein, auf dem bislang schon 1,7 Millionen Euro Spendengelder eingegangen sind. Eben jenes Geld wurde jetzt hälftig direkt an die Liga der freien Wohlfahrtsverbände in den beiden betroffenen Bundesländern gespendet.

Spendengeld wird auf fünf

Wohlfahrtsverbände aufgeteilt

Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Diakonie sowie die Paritätische Wohlfahrt erhalten je ein Fünftel der Spendensumme. Das Geld wird von den Verbänden ausschließlich für Hilfsprojekte rund um die Flutkatastrophe verwendet – vor allem auch in langfristige- und Wiederaufbauprojekte. Hier sei stellvertretend das speziell auf Flutopfer ausgerichtete Beratungs- und Sozialpädagogische Angebot des DRK genannt. Zur offiziellen Spendenübergabe waren unter anderem RLP-Innenminister Roger Lewentz, Sachsens Sozialministerin Petra Köpping, der erste Beigeordnete Peter Diewald sowie Vertreter der Wohlfahrtsverbände und der Kirchen in der Kreisstadt zusammengekommen. „Wenn man sieht, was in Deutschland in Sachen Spendenbereitschaft vorherrscht, dann ist das ganz toll. Aber nicht nur das, sondern auch Anteilnahme und Unterstützung im Katastrophengebiet sind ganz wichtig. Wir sind dafür sehr dankbar“, so Roger Lewentz. „Uns war es wichtig, nicht nur materiell zu helfen. Als ehemals selbst Betroffene möchten wir auch Mut machen und Solidarität vermitteln. Wo wir konkret unterstützen können, tun wir es. Diese Botschaft möchten wir überbringen“, betonte Petra Köpping.

Zuversicht und Optimismus

Mit ins Ahrtal gekommen war auch Rüdiger Unger, stellvertretender Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtsverbände Sachsens, der dem Flut-geplagten Ahrtal Hoffnung machen konnte. „Was wir mitbringen können, ist Zuversicht und Optimismus. Wenn ich heute durch Orte wie Grimma fahre, dann kann ich sagen, dass diese jetzt so schön sind, wie nie zuvor. Es ist natürlich ein langer Atem beim Aufbau ebenso notwendig, wie Seelsorge und psychologische Betreuung der Menschen.“ Anke Marzi, Vorsitzende der Liga der freien Wohlfahrtsverbände Rheinland-Pfalz und Vorsitzende des DRK-Landesverbandes, nahm den Spendenscheck stellvertretend für alle beteiligten Wohlfahrtsverbände dankbar entgegen.