
Am 10.02.2020
Allgemeine BerichteFestkommers zum 88. Geburtstag der 5/4 Damen Burgbrohl
Närrisches Jubiläum mit Rückschau und Ehrungen
Burgbrohl. Mit einem Festkommers starteten die 5/4 Damen Burgbrohl in die Jubiläums-feierlichkeiten zu ihrem närrischen Geburtstag. 8 x 11 Jahre besteht der Möhnenclub „5/4 Damen“ Burgbrohl und ist aus dem Vereinsleben kaum wegzudenken. „88 Jahre und kein bisschen leise“, fasste die Sitzungspräsidentin der 5/4 Damen Simone Schneider auch die Aktivitäten zusammen. Gekonnt führte sie durch das Programm der Festveranstaltung und hieß neben den vielen Gästen aus den politischen Gremien sowie der Ortsvereine besonders als Hausherr und Vertreter der Ortsgemeinde Burgbrohl, den Beigeordneten Dirk Hansen, als Vertreter des Landrats Dr. Jürgen Pföhler den Kreisbeigeordneten Horst Gies (MdL), seitens der Verbandsgemeinde Brohltal Bürgermeister Johannes Bell, den Regionalbeauftragten des RKK Willi Fuhrmann und von Seiten der Kirche den Gemeindereferenten Rainer Schönhofen willkommen. Einen ganz besonderen Willkommensgruß richtete sie an den TuS Niederoberweiler und Dieter Marcikowski für die Unterstützung bei der Veranstaltung. Den Willkommensgrüßen schloss sich auch die Vorsitzende Karin Schröder (Obermöhn) an.
Simone Schneider ging noch einmal kurz auf die Gründungsgeschichte der 5/4 Damen ein. 1932 wurde der Verein auf Initiative von Anneliese Kerich und Hedwig Weidenbach gegründet. Ein Name war schnell gefunden. Da das männliche Geschlecht in Burgbrohl durch die „¾ Hääre“ vertreten wird, nahmen sie das freigewordene Viertel mit in ihren Na-men und gaben ihm mit den „5/4 Damen“ das entsprechende Gewicht. Zur Erinnerung an die 1. Vorsitzende des neuen Vereins erinnert man sich bei verschiedenen Anlässen gerne an Maria Schoor mit dem Lied „Segne du Maria“. Bereits im Gründungsjahr fand unter dem Motto „Mie loosen oos net bang maache“ mit Kaffee und Vorträgen die erste Karnevalssitzung statt. 1933 erfolgte die erste Zusammenstellung des Elferrates. Durch die Kriegswirren ruhte das Vereinsleben, das aber bereits 1947 wiederbelebt wurde. Die Feierfreudigkeit der Möhnen hatte allerdings zum Ergebnis, dass im Jahr danach kein Burgbrohler Wirt mehr den „verrückten Weibern“ seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und man nach Weiler ausweichen musste. Das Wirken der 5/4 Damen konnten die Gäste anhand von Bildern und Berichten auf Stellwänden begutachten. Besonderen Dank richtete die Sitzungspräsidentin auch an ihre Amtsvorgängerin Doris Bous und „Möhnerich“ Karl Bous, wie auch an die Garden und Funkenmariechen des Vereins. Ortsbeigeordneter Dirk Hansen gratulierte den 5/4 Damen seitens der Ortsgemeinde. Er dankte ihnen für ihr oftmals gezeigtes ehrenamtliches Engagement im Ort: „Ihr seid immer da, wenn man Euch braucht!“ Er sprach die Hoffnung aus, dass dieses Engagement auch weiterhin anhält und die 5/4 Damen auch weiterhin die Tradition pflegen. Mit drei Karnevalsvereinen im Ort und den Bergmöhnen in Oberlützingen sah die Moderatorin die Zukunft des Karnevals in Burgbrohl auf gutem Wege. Dabei könne man auch auf die gute Jugendarbeit aufbauen. Dies zeigte in anschaulicher Weise danach das Solomariechen der 5/4 Damen, die 12-jährige Katharina Kurze, mit ihrem gekonnten Solotanz. Ihr folgten die Jüngsten des Vereins, die Mini-Möhnen, die einen tollen Tanz präsentierten.
Der Kreisbeigeordnete Horst Gies (MdL) gratulierte zu 8 x 11 Jahren verlässlichen und engagierten Einsatz für den Karneval. Er betonte in seinen Grußworten, das diese Arbeit in den Vereinen unverzichtbar und von herausgehobener Bedeutung sei. Die 5/4 Damen seien der älteste Möhnenverein im Brohltal und der zweitälteste im Landkreis Ahrweiler. Er grüßte die 5/4 Damen mit einem eigens getexteten Gedicht.
Danach begeisterte das Tanzduo der 5/4 Damen, Enja Doll und Freija Huber mit ihren Tanz die Gäste. Gemeindereferent Rainer Schönhofen, seines Zeichens auch Sitzungspräsident der „Zes¬se Jecke“, gratulierte den närrischen Burgbrohler Damen seitens der Kirche zu ihrem Jubiläum und stellte im Sinne von Jesus Christus fest, lachen und fröhlich sein verbindet. . „Was würde die Kirche ohne die Frauen machen“, lobte er das ehrenamtliche vielfältige Engagement der Damen und er stellte fest:“ Kirche und Karneval gehören irgendwie zusammen!“
Spritzig und akkurat präsentierten sich anschließend die Maxi-Möhnen in ihrer schmucken Uniform mit ihrem Tanz, bevor die Musikvereinigung Burgbrohl mit ihrem neuen Vorsitzenden Michael Fink und unter der Leitung ihres langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Pitzner zur Gratulation einmarschierte und mit mehreren Liedbeiträgen zum Jubiläum gratulierte. Diesen Rahmen nutzte die Ortsgemeinde Burgbrohl für eine besondere Ehrung. Beigeordneter Dirk Hansen konnte Wolfgang Pitzner, der die Musikvereinigung in der Vergangenheit sehr geprägt hatte für sein Engagement mit dem Glaswappen der Ortsgemeinde Burgbrohl ehren. „50 Jahre im Vorstand der Musikvereinigung, davon die letzten 20 Jahre als Vorsitzender sind es wert, das besondere Engagement zu würdigen“, bemerkte der Beigeordnete.
Mit einem flotten und schmissigen Gardetanz enterten danach die Midi-Möhnen die Bühne der Kaiserhalle.
Der Regionalverband Karnevalistischer Korporationen (RKK) gratulierte den 5/4 Damen ebenfalls zu ihrem Jubiläum. Der Regionalbeauftragte des RKK, Willi Fuhrmann, konnte hierzu der Vorsitzenden Karin Schröder und der Sitzungspräsidentin Simone Schneider eine entsprechende Urkunde und Plakette überreichen. Doch wenn der RKK-Beauftragte erscheint, gibt es meist mehr. Dies war auch am Sonntag der Fall. Mit der Verdienstmedaille in Gold zeichnete er Hilde Wolter für ihre Verdienste aus. 1976 in den Verein ein¬getreten feiert sie selbst in diesem Jahr ein närrisches Jubiläum: 4 x 11 Jahre. Mit der höchsten Auszeichnung des RKK, der Verdienstmedaille in Gold am Bande belohnte er die Verdienste der aktuellen Vereinsvorsitzenden Karin Schröder, die hiervon völlig überrascht wurde. 62 Jahre gehört sie dem Verein bereits an, davon die letzten 15 Jahre als Vorsitzende. Für die Sitzungspräsidentin Simone Schneider war die Geheimhaltung für die Ehrung ihrer Mutter „ein wahres Wunder“. Wussten doch hiervon nur einige Wenige. Doch meist sickert etwas durch. Die Geehrte wurde jedoch völlig überrascht und fand kaum Worte. Das Solomariechen Stella Wehrum tanzte anschließend zu Ehren der Geehrten und er-hielt für ihre Darbietung viel Beifall. Bürgermeister Johannes Bell brachte in seinen Grußworten die Gratulation der Verbands¬gemeinde Brohltal zum Ausdruck und bemerkte lobenswert das Zusammenwachsen der Vereinsarbeit im Brohltal. „Die 5/4 Damen sind auch nach 88 Jahren immer noch sehr aktiv und haben, wie wir feststellen konnten, keine Nachwuchssorgen“, bemerkte Bell. Mit viel Schwung und Elan leisteten sie gute Jugend- und Kinderarbeit. „Hier werden die Werte erhalten, die begeistern und die Tradition bewahren“, lobte der Bürgermeister. „Für diese hervorragende Jugendarbeit danken wir Euch von ganzem Herzen.“ Er wies aber auch darauf hin, dass die 5/4 Damen neben dem karnevalistischen Treiben sich aber auch vielfältig das ganze Jahr über ehrenamtlich engagierten.
Simone Schneider wies auf die anstehenden Veranstaltung der 5/4 Damen in der Kaiserhalle hin, bevor das Solomariechen der Oberlützinger Bergmöhnen, Maja Freudenberg, mit einem kräftezehrenden, sportlichen Tanz das offizielle Programm des Festkommers beendet.
Im Anschluss gratulierten die Gäste und Vereinsvertreter dem Jubiläumsverein, bevor man in geselliger Runde den Rest des Nachmittags miteinander verbrachte. WK

Grußworte übermittelten den 5/4 Damen (von links)
Rainer Schönhofen, Willi Fuhrmann, MdL Horst Gies,
Dirk Hansen und Johannes Bell.

Schon sehr akkurat zeigten sich die Mini-Möhnen
auf der Bühne.

Willi Fuhrmann zeichnete Hilde Wolter (2. v. re.) mit der Goldenen Verdienstmedaille des RKK und Karin Schröder (rechts) mit der Goldenen Verdienstmedaille am Bande des RKK aus.

Die 5/4 - Damen feierten 8x11 Jahre Vereinsgeschichte.