Die Krönung der neuen Tollitäten: Prinzessin Sylvia übernimmt
Närrisches Treiben in Brohl künftig fest in weiblicher Hand
Brohl. Das im Rheinischen Karneval verbreitete lachende und weinende Auge schimmerte bei der Brohler Proklamation immer mal wieder durch. Denn nach zwei Jahren übergaben Prinz Tobi I. und Prinzessin Monique I. das Zepter an ihre Nachfolger.
Das Geheimnis um die Nachfolge wurde natürlich erst zum Ende der Veranstaltung gelüftet, allerdings war den Anspielungen im Verlauf des Abends zu entnehmen, dass die Suche nach würdigen Nachfolgern nicht so einfach gewesen war.
Pünktlich um 19:11 begann mit dem Einmarsch der Brohler Prinzengarde die Proklamation in der gut gefüllten Halle. Das Motto der diesjährigen Session lautet „Brohl is en Jeföhl“.
Zu den Klängen der Rhein-Ahr-Spatzen füllte sich die Bühne zum ersten Mal an diesem Abend. Die beiden Moderatoren, die ehemaligen Prinzen Stefan I. (Raab) und Ingo I. (Schrade) sorgten mit viel Elan dafür, dass die Gäste von Anfang an ein gutes Gefühl hatten und die Stimmung stieg. Neben der Begrüßung der Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik, lobten sie besonders den neuen Boden der Bühne – der alte sei so löchrig gewesen, dass ganze Tanzmajore darin verschwunden seien – und die ebenfalls neuen Deko-Element an den Wänden. Die ersten Orden des Abends erhielten die neu ernannten „Knöll und Böll“. Zwei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr stellen die Traditionsfiguren des Brohler Karnevals dar. Die beiden Moderatoren dankten auch allen, die im Hintergrund, beispielsweise an der Theke, am Pizzawagen im Hof, an Musikanlage und Beleuchtung, zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.
Die erste Tanznummer des Abends lieferte das Tanzmariechen der heimischen Amazonen ab, die ihren Auftritt dem scheidenden Prinzen widmete – da war das weinende Auge. Auch andere Akteure des Abends bedankten sich beim Prinzenpaar für zwei tolle Jahre. Die beiden „Quassel-Möhne“ thematisierten in ihrem Wortbeitrag u.a. die Suche nach dem neuen Prinzenpaar und unkten, ob es wohl aus Lützing sein könnte.
Danach eroberte die Prinzengarde aus Kasbach die Bühne und begeisterte die Brohler Jecken mit ihrer mitreißenden Tanzvorführung. Nach der Zugabe zogen sie unter den Klängen des Beatles Song „Let it be“ aus und ernteten viel Applaus für ihren Auftritt.
Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Alexandra Odenthal, Ingo Schmitz und Max Heidrich. Für ihr ehrenamtliches Engagement im Brohler Karneval ehrte sie Präsident Arnold Joosten und überreichte ihnen den Sessionsorden. Den ersten Jäßerorden, einen Bürgerorden, mit dem künftig Unterstützer des Karnevals, die nicht in einem der närrischen Vereine organisiert sind, ausgezeichnet werden sollen, erhielt Mike Sahl. Er sei immer für die Karnevalisten ansprechbar, sehr hilfsbereit und habe den Narren schon mehr als einmal und auch kurzfristig „den A… gerettet“, hieß es in der Begründung.
Nach den Ehrungen kam wieder Bewegung auf die Bühne, denn die Möhnen begeisterten mit ihrem Tanz das jecke Publikum. Dem blieb kaum Zeit zum Luftholen, denn die Amazonen wirbelten als nächstes über die Bühne und konnten mit ihrer Darbietung das Publikum ebenfalls überzeugen.
Nach dem Tanz der Brohler Prinzengarde wurden Prinz Tobi und Prinzessin Monique verabschiedet. Bevor das Geheimnis um die neuen Tollitäten endlich gelüftet wurde, heizten die Ahrtalente mit Karnevalsliedern die Stimmung an.
Und dann war es soweit, das Geheimnis um die Proklamation wurde gelüftet: Prinzessin Sylvia mit einem starken weiblichen Hofstaat wird die nächsten zwei Jahre das närrische Volk in Brohl regieren. KS
Fotogalerie: Prinzenproklamation in Brohl 2025
Akkrobatik vom Feinsten.
Die Stimmung war großartig.
