DGB Mayen-Koblenz fordert höhere Renten

Neue Zahlen, alte Probleme: Die Rente reicht zu oft nicht zum Leben

Kreis Mayen-Koblenz. „Wenn ich mir die durchschnittliche Rente für Frauen anschaue, dann ist das für mich ein Skandal. Davon kann kein Mensch leben, das gilt auch für die Rente der Männer“, stellt Karin Fahrenholz-Krämer, Vorsitzende des DGB Kreisverband Mayen-Koblenz, fest. Sie reagiert damit auf den neuen Rentenreport des DGB, der für den Kreis Mayen-Koblenz folgende Zahlen enthält: Männer erhalten hier im Durchschnitt 1.090,99 Euro Rente monatlich, Frauen 659,73 Euro.

Der DGB Rheinland-Pfalz / Saarland hat im August seinen Rentenreport 2020 präsentiert. Der Report zeigt, dass jede bzw. jeder sechste Rentner/in armutsgefährdet ist und vor allem die geschlechtsspezifischen Unterschiede sehr groß sind. Insgesamt liegen in Rheinland-Pfalz 72 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer unter der Armutsgefährdungsschwelle, die im Jahr 2018 bei 1.061 Euro lag. Eine Rente von mehr als 1.200 Euro erreicht mehr als die Hälfte der Männer, aber nur 13,1 Prozent der Frauen.

„Wir kämpfen seit langem für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für ordentliche Ausbildung, die entsprechende Entlohnung ermöglicht. Außerdem kann es nicht darum gehen, nur zu arbeiten, um eine Rente zu erwerben: eine Balance von Arbeit und Leben muss gegeben sein, die Menschen so gesund sein lässt, dass sie bis ins Rentenalter überhaupt arbeiten können.“, fordert Fahrenholz-Krämer, die als Krankenschwester seit 35 Jahren in der Pflege arbeitet.

Die Gewerkschafterin ist ver.di Mitglied und seit einigen Jahren Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Mayen-Koblenz. „Es braucht einen anderen Mindestlohn, damit langfristig die Renten höher werden. Die Grundrente ist ein Schritt in die richtige Richtung. Sie lässt Frauen, die Kinder erzogen haben oder Angehörige gepflegt haben, ihre Würde, denn zum Amt zu gehen und das im Alter, ist für viele so demütigend, dass sie es nicht tun. Die versteckte Armut darf bei der Debatte um Altersarmut nicht vergessen werden.“, betont die überzeugte Gewerkschafterin für den Kreisverband deutlich und ist sich der Zustimmung ihrer Vorstandskollegen sicher.

Pressemitteilung des

DGB Mayen-Koblenz