Verbandsgemeinde Mendig

Nicht aufgeben und an sich glauben

Karsten Mohr's Lebensmotto "never give up - gib niemals auf!"

Nicht aufgeben und
an sich glauben

Karsten Mohr in seinem Büro im ersten OG der Verbandsgemeinde Mendig. Seit gut einem Jahr arbeitet der Verwaltungsfachangestellte bereits im Fachbereich eins und fühlt sich „pudelwohl“.Foto: VG Mendig

19.07.2019 - 16:06

Mendig. Gib niemals auf! Das ist der prägende Leitsatz, nach dem Karsten Mohr lebt. Sein Leben, das selten geradeaus lief und ihn dennoch glücklich macht. Denn er hat immer an sich geglaubt und seinen Traumjob bei der Verbandsgemeinde Mendig gefunden.

„Guten Morgen“, sagt der Mann, der soeben Karsten Mohrs Büro betritt, „ich möchte ein Gewerbe anmelden.“ Da ist er hier genau richtig in der Verbandsgemeinde Mendig. Denn Karsten Mohr ist neben vielen anderen Sachlagen auch für derlei Anträge zuständig. Der junge Verwaltungsfachangestellte prüft alle Unterlagen und stellt den entsprechenden Bescheid aus. Seit gut einem Jahr arbeitet er hier in der Verwaltung der Verbandsgemeinde. Sein absoluter Traumjob. „Ich habe einen halben Tag zur Probe gearbeitet und hatte ein paar Tage später ein Gespräch mit dem Bürgermeister“, erzählt Karsten Mohr. Er war noch nicht ganz zu Hause angekommen als sein Telefon klingelte und er die Zusage für den Job bekam.

Dass er jetzt dort arbeitet, ist für ihn nicht selbstverständlich. Denn eigentlich wollte der junge Neuwieder einen ganz anderen Weg einschlagen. Nach der Realschule begann er eine Ausbildung als Chemikant. „Ich war immer ein guter Schüler und hatte große Pläne“, sagt der Dreißigjährige. Ein Unfall vor zwölf Jahren änderte jedoch sein komplettes Leben. Von einem Moment auf den anderen. Als er mit Freunden einen Ausflug mit dem Fahrrad unternimmt, wird er auf einer Landstraße von einem Auto erfasst und fliegt 20 Meter weit durch die Luft. Daran erinnern kann er sich nicht mehr. „Bis auf mein Herz war alles kaputt“, fasst er seinen damaligen Zustand zusammen. Fünf Wochen im künstlichen Koma und 18 Monate Krankenhaus folgten. Zurück nach Hause ging es dann im Rollstuhl.

In der Zwischenzeit hatte seine Mutter das alte Haus verkauft und eine Wohnung im Parterre gefunden. Denn jetzt war Karsten Mohr ein Pflegefall. Er, der immer gern unterwegs war, viel mit Freunden unternommen hatte, musste sein Leben von Grund auf neu ordnen.

Sieben Jahre hat er dann mehr oder weniger vor sich hin gelebt wie er selbst sagt. „Alle meine Freunde hatten eine Ausbildung, waren erfolgreich in ihren Jobs, gründeten Familien“, erinnert er sich. Doch dann kam die Messe Rehacare in Düsseldorf, wo sich mehrere Berufsbildungswerke vorstellten. Das war die Initialzündung. „Direkt im Anschluss nahm ich Kontakt zum Berufsbildungswerk des Heinrich-Hauses auf und kam über die sogenannte Eignungsabklärung einem neuen Berufswunsch näher: Die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten sollte es sein. „Nun paukte ich Verordnungen und Gesetze statt Formeln.“ Das habe er nie bereut. 2014 begann er mit seiner Ausbildung, unterbrochen von mehrmonatigen Krankenhausaufenthalten. Dennoch gab Karsten Mohr nie auf. Auch nicht, als er aufgrund der massiven Fehlzeiten das erste Mal die Prüfung nicht bestand. „Ich hatte die richtigen Menschen an meiner Seite. Die, die immer an mich geglaubt haben und mit mir diesen doch teilweise harten Weg gegangen sind.“ Dazu zählt der junge Mann seine Ausbilder und seine Lehrer. Und zu Hause seine Mama und Oma sowie seinen allerbesten Freund.

In seinem Job fühlt er sich pudelwohl. „Für mich ist das der berühmte Sechser im Lotto.“ Die Kollegen akzeptieren ihn so wie er ist. Zu dieser entspannten Atmosphäre trägt Karsten Mohr auch bei, indem er offen auf seine Kollegen und die Besucher „zugeht“ und auch mal einen Scherz über seine Beeinträchtigung macht. „Ich fühle mich komplett integriert“, sagt er. Natürlich könne er beim Fußballturnier unter Kollegen nicht mitkicken, aber: „Dann mache ich eben den Schiri.“ Und daheim? Dort wird er kreativ und designt Webseiten und bearbeitet Bilder am PC. Oder er taucht ab in die Welt der Musik: Linkin Park, Metallica, AC/DC. Hauptsache es rockt. Hauptsache Gitarren. Hauptsache laut. Auf seinem rechten Arm hat er sich übrigens vor Jahren schon sein Lebensmotto tätowieren lassen „never give up“ –gib niemals auf!

Pressemitteilung

der VGV Mendig

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Wählergruppe Schäfer tritt in Brohl-Lützing erneut zur Gemeinderatswahl an

Frank Gondert stellt sich erneut zur Wahl

Brohl-Lützing. Nach zwei engagierten Wahlperioden kandidiert die Wählergruppe Schäfer auch bei der diesjährigen Kommunalwahl am 9. Juni wieder für den Brohl-Lützinger Gemeinderat. Die Wählergruppe, benannt nach der ersten Person auf der Liste, wurde erstmals vor 10 Jahren von Mitgliedern der CDU und SPD als freie und überparteiliche Bürgerliste gegründet, um mehr Gemeinsamkeit in die Ratsarbeit hineinzutragen. mehr...

Regional+
 

Freie Wählergruppe Burgbrohl stellt Liste für die Kommunalwahl auf

Simone Schneider als Ortsbürgermeisterkandidatin nominiert

Burgbrohl. Bei ihrer letzten Mitgliederversammlung der FWG Burgbrohl wurde Simone Schneider als Ortsbürgermeisterkandidatin für Burgbrohl bei den kommenden Kommunalwahlen am 09.06.2024 einstimmig gewählt. Simone Schneider, die bereits seit 10 Jahren als Beigeordnete in Burgbrohl tätig ist und somit eine langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik vorweisen kann, setzt sich für eine transparente und bürgernahe Politik ein. mehr...

Kleppern in Viedel

Polch-Viedel. Auch in diesem Jahr findet wieder das Kleppern in Viedel statt. Alle Kinder, ob klein oder groß, sind herzlich eingeladen. Es treffen sich alle an Gründonnerstag, 28. März 2024 um 17.30 Uhr, an Karfreitag, 29. März 2024 um 11.30 Uhr und um 17.30 Uhr sowie an Karsamstag, 30. März 2024 um 11.30 Uhr. Treffpunkt ist der Viedeler Bur. Klepper sind vorhanden, können aber auch gerne mitgebracht werden. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
ERGÄNZUNG: Um die Schärfe aus der ganzen Sache herauszunehmen. Letzten Endes hat jeder sein Wissen nicht aus erster Hand, sondern verarbeitet/kommentiert das, was man den Medien entnommen hat und ja, was von diesen der Öffentlichkeit zugespielt wird/wurde. So ist es auch mit der Correktiv-Recherche,...
juergen mueller:
Amir Samed: ZITAT CORREKTIV - "Bei dem Treffen in Potsdam sprachen die Teilnehmer über Pläne, um Millionen Menschen aus dem Land zu treiben. Sie benutzten dafür nicht den Begriff Deportation, sondern den Begriff REMIGRATION. Die Inhalte des Treffens liefen letztlich auf Deportation hinaus. als wir den...
Amir Samed :
Zitat juergen Mueller:"WER lügt jetzt hier, Herr SAMED u. verbreitet bewusst Unwahrheiten?" - Sie HR. mueller, denn CORREKTIV hat mehrfach den Bericht auf seiner Webseite geändert um weiteren Anklagen zu entgehen. Und behauptet aktuell, dass nie von"Deportationsplänen" berichtet wurde, sondern diese...
Uwe Stern:
Fünfter von links ist nicht h.j.Müller sondern Gerhard Stern...
Bernd Nohse:
Ein Ergebnis dieser Umfrage spiegelt genau wieder, warum die etablierten Parteien eine Volksbefragung zum Thema Aufnahme, Verköstigung und Beherbergung (als fürwahr vornehmste Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung) "von Gruppen junger Poltergeister" scheuen wie der Teufel das Weihwasser......
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service