
Am 10.01.2017
Allgemeine BerichteAchtes Neujahrskonzert in der Stiftskirche Münstermaifeld begeisterte 400 Zuhörer
Nur die Stumm-Orgel spielte nicht mit
Münstermaifeld. Nach 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2007 und 2012 hat auch das achte Neujahrskonzert in der Stiftskirche in Münstermaifeld die fast 400 Zuhörer restlos begeistert. Die Stadtkapelle Münstermaifeld hatte in Zusammenarbeit mit dem Münsterchor Münstermaifeld und der Chorgemeinschaft Müden unter der Leitung von Josef Ibald erneut ein großartiges Programm auf die Beine gestellt. Den Auftakt machte das elfköpfige Blechbläser-Ensemble von der Empore aus, anschließend begrüßte Pfarrer Guido Lacher, selbst Mitglied im Münsterchor, die Gäste höchstpersönlich. Im weiteren Verlauf des Konzerts wechselten sich die Stadtkapelle, etwa 50 Mann und Frau stark, sowie der Chor, bestehend aus etwa 70 Sängern und Sängerinnen, immer wieder ab, um am Schluss der Veranstaltung gemeinsam aufzutreten. Das Schlusswort gehörte wiederum Pfarrer Guido Lacher.
Seit März 2015, also fast zwei Jahre, leitet der 34-jährige Christian Krier aus St. Johann nun schon als Dirigent die Münstermaifelder Stadtkapelle, er feierte beim Neujahrskonzert praktisch sein Debüt. Der im saarländischen Merzig geborene Krier, ein studierter Orchestermusiker und Berufsmusiker beim Heeresmusikkorps Koblenz, zeigte sich hellauf begeistert: „Wir alle haben uns hier eine fantastische Atmosphäre geschaffen. Es wird sicherlich nicht mein letztes Neujahrskonzert gewesen sein.“
Das war es allerdings für Andreas Zentner, zumindest in seiner Funktion als Vorsitzender der Stadtkapelle. Bei der Jahreshauptversammlung im Februar wird er sein Amt in andere Hände legen. „Wir brauchen mal neue Impulse“, so der scheidende Chef. „20 Jahre im Vorstand, davon acht Jahre als Zweiter Vorsitzender und zwölf als Vorsitzender, sind genug.“ Das Neujahrskonzert behält er in guter Erinnerung: „Es war wieder mal beeindruckend, keine Frage. Die Stiftskirche ist einfach ein idealer Ort.“
Die war am Sonntagabend prall gefüllt, obwohl der Vorverkauf zögerlich angelaufen war und schlechtes Wetter, vor allem das befürchtete Glatteis, vielleicht einige abgehalten hatte. Die Einnahmen werden einem wohltätigen Zweck zugeführt. In wenigen Wochen werden Zentner und Ursula Geiermann einen Scheck übergeben. Die Vorsitzende des Münsterchors war ebenfalls sehr angetan von den Darbietungen, nach „gerade einmal zwei Verständigungsproben am Donnerstag, aber unzähligen Versuchen im stillen Kämmerlein“, wie sie sich ausdrückte. „Die Gemeinschaft und die Einigkeit zwischen Stadtkapelle und Chor war förmlich spürbar“, so Geiermann. „Und die Musiker und die Sänger einerseits sowie das Publikum andererseits haben sich perfekt ergänzt. Und die Zuhörer wären ja nach Hause gegangen, wenn es ihnen nicht gefallen hätte.“
Nach Hause mussten sie dennoch gut 20 Minuten früher als geplant. Die über 200 Jahre alte Stumm-Orgel hatte ihren Geist aufgegeben. Als sich Stefan Merkler (Treis-Karden) für ein Orgelsolo einspielen wollte, merkte er, dass einige Pfeifen durch die schlechte Witterung in den vergangenen Tagen verstimmt waren. Ihm blieb keine andere Wahl als ein (ungeplanter) Rückzug.
Der guten Laune bei den Beteiligten tat dies allerdings keinen Abbruch. „Vielleicht sollten wir das Geld für eine neue Orgel spenden“, scherzte Zentner. Seinen speziellen Sinn für Humor hatte der (scheidende) Vorsitzende noch nicht verloren.
