
Am 22.10.2018
Allgemeine BerichteFrank und Monika Sterz machen das Neuwieder Prinzenpaar mit Neuerungen
OB Jan Einig und designierte Tollitäten beschnuppern sich
Neuwied. Nach einer prinzenlosen Session stehen 2018/2019 wieder Neuwieder Tollitäten in den Startlöchern. Frank und Monika Sterz statteten Oberbürgermeister Jan Einig samt Gefolge einen Besuch ab. Der Empfang des designierten Prinzenpaares im sechsten Stock des Rathauses, wenige Wochen vor der Inthronisation, hat Tradition und wurde schon von den Vorgängern des aktuellen Stadtchefs gepflegt. Präsident Gerd Schanz zeigte sich glücklich, dass zum 6x11-jährigen Jubiläum des Festausschusses ein Prinzenpaar präsentiert werden kann. Jan Einig lobte und sprach seinen Dank aus, dass Frank und Monika Sterz die Tradition fortführen. Das rheinische Brauchtum sei es schließlich, was die Menschen in der Region ausmache. Das hinter einem Prinzenpaar nicht nur das Gefolge, sondern jede Menge Leute, bis hin zum Arbeitgeber stehen, unterstrich die künftige Prinzessin. Immerhin stünden bis Aschermittwoch sehr viele Termine an. Wenn dann, wie im Fall von zwei Leuten aus dem Gefolge, andere Arbeitskollegen Schichten übernehmen, sei dies von unschätzbarem Wert. Das designierte Prinzenpaar liegt gut im Zeitplan. Die offiziellen Fotos sind gemacht, das Programmheft ist fertig und die Ornate sowieso. Jeden Samstag trifft man sich zum Wagenbau. Bis es kalt wird, möchten die Oberbieberer fertig sein. Anders als anderenorts ist die Wagenbauhalle nämlich ungeheizt. Stolz verweist Frank Sterz darauf, dass der Prunkwagen ein Eigenbau ist. In Neuwied, in Ermangelung einer Wagenbauhalle, keine Selbstverständlichkeit. Eigentlich sind Frank und Monika Sterz fest bei den Karnevalsfreunden Oberbieber 1969 (KFO) beheimatet. Das sie das Prinzenpaar der Stadt Neuwied machen, hat auch damit zu tun, dass der dem Festausschuss angeschlossene Verein seinen 50. Geburtstag feiert. Das neben dem Vorsitzenden der Karnevalsfreunde weitere Vorstandsmitglieder dem Hofstaat angehören, führt nicht dazu, dass in Oberbieber auf Sparflamme gefeiert wird. Ganz im Gegenteil: Der Verein stellt sein 51. Kinderprinzenpaar in Folge. Nach dem Rathaussturm in Neuwied, der dieses Mal extra am Karnevalssamstag Vormittag stattfindet, eilt das Prinzenpaar, nach aller Voraussicht erfolgreicher Eroberung, nach Oberbieber. Hier fahren die Neuwieder Tollitäten dann auf dem Komiteewagen mit. „Das alles ist schon ein Tanz auf dem Drahtseil“, gibt Christine Rosbach zu bedenken. Gleichzeitig freut sich die Ehrenpräsidentin der KFO darüber, dass die Aktiven den Komiteewagen bereits fertig gebaut haben. Ansonsten verlautbart das Prinzenpaar aber eine gemütliche Gangart an. „Ich muss nicht sonst wohin fahren, nur um kurz auf der Bühne zu stehen“, kündigt Frank Sterz an. Ohnehin gebe es genug Veranstaltungen vor Ort, die ein genaues Timing notwendig machen. „Da muss ich schon aufpassen, dass ich mich nicht irgendwo festquatsche“, schmunzelt der kommende Prinz. Dass Frank Sterz nach eigener Aussage kein Geheimnis für sich behalten kann, ist der Geselligkeit sicherlich zuträglich. Oberbürgermeister Jan Einig hegt jedenfalls keine Zweifel, dass die künftigen Tollitäten für Spaß und Stimmung sorgen. Über die anstehende Kampagne möchte das Prinzenpaar noch nicht zu viel verraten.
Traditionelles mit Neuem
Nur so viel, dass Traditionelles mit Neuem verbunden wird. Dazu gehört, dass die offizielle Proklamation am 3. November nicht in Neuwied, sondern in Oberbieber vollzogen wird. Genau dort, wo Frank Sterz als Präsident der Karnevalsfreunde sonst die Prunksitzung präsentiert.
An gleicher Stätte wird um 15 Uhr die Proklamation von Philip Becker und Sophie Knapp als Kinderprinzenpaar von Oberbieber vollzogen. Am Abend erhält dann das große Prinzenpaar die Insignien der Macht von Oberbürgermeister Jan Einig und Festausschuss-Präsident Gerd Schanz. Im Anschluss stellen die Tollitäten ihren Hofstaat, bestehend aus Lukas und Sascha Wendland, Frank und Silke Flick, Petra und Willi Thon sowie Philipp Zimmermann, vor. Übrigens sieht es ebenfalls nach 2019 gut in der Stadt aus. Gerd Schanz kündigte an, dass auch an den Rosenmontagen 2020 und 2021 Neuwieder Prinzenpaare am Start sind. Karneval ohne Prinzenpaar, da waren sich im Raiffeisensaal alle einig, ist eben doch nicht ganz so schön. Frank und Monika Sterz kündigten an, beim Rosenmontagsumzug von den anderen Gruppen der Karnevalsfreunde Oberbieber begleitet zu werden. Eine offizielle Prinzengarde haben die Tollitäten ebenfalls. Diesen Part übernehmen die Roten Funken.
Weniger Prinzen 2019
Generell ist die Session 2018/19 aber nicht so reich an Tollitäten gesegnet, wir in den vergangenen Jahren. Die Engerser und Gladbacher Fastnachtsgecken werden dieses Mal ohne Prinz und Prinzessin feiern müssen. In der Karnevalshochburg Heimbach-Weis stehen das Prinzenpaar und die Obermöhn zwar ebenfalls in den Startlöchern. Allerdings wurde erstmals seit Jahrzehnten kein Kinderprinzenpaar gefunden, sodass Prinz Luca I. (Nink) und Prinzessin Hannah (Gladeck) in die Verlängerung gehen.
FF

OB Jan Einig setzt die Tradition seiner Vorgänger fort und begrüßt die designierten Tollitäten und den Festausschuss im Rathaus.Fotos: FF