
Am 04.09.2025
Allgemeine BerichteSeniorenbeirat der VG Weißenthurm diskutiert Ernährung, Pflege und ÖPNV
Neue Vorstandsmitglieder und wichtige Themen für ältere Menschen
VG Weißenthurm. Bei der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm standen zentrale Themen zur Lebensqualität älterer Menschen im Mittelpunkt. Gäste der öffentlichen Sitzung waren das rheinland-pfälzische Zentrum für Ernährung und der Pflegestützpunkt Weißenthurm. Informationen, Austausch mit der Verwaltung und Vernetzung prägten das Treffen.
Die Sommer-Sitzung begann mit einer Schweigeminute zum Gedenken an das verstorbene Mitglied Wilfried Zils. Als Nachrücker verpflichtete Bürgermeister Thomas Przybylla das frühere Beiratsmitglied Peter Moskopp. Zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wählte das Gremium Maria Vogt-Stadtfeld. Da der Beiratsvorsitzende Hajo Reif fehlte, übernahm Stellvertreter Norbert Besmens die Leitung der Sitzung und führte die Mitglieder durch die Tagesordnung. Neben dem Bürgermeister nahmen auch der Erste Beigeordnete Winfried F. Erbar, der Beigeordnete Stephan Schuth sowie Renate Schumann, Ansprechpartnerin für Ältere in der VG-Verwaltung, an der Sitzung teil.
Die Ernährung älterer Menschen sowohl zu Hause als auch in Einrichtungen ist ein Schwerpunkt der Vernetzungsstelle Seniorenernährung. Unter dem Dach des Fachzentrums für Ernährung (FZE) Rheinland-Pfalz setzt sich die Einrichtung für ausgewogenes und genussvolles Essen im Alter ein. Ernährungswissenschaftlerin Theresa Lehnen erläuterte die großen Unterschiede innerhalb der Altersgruppe, die sich auf Überernährung wie auf qualitative Mangelernährung zurückführen lassen. „Gerade im höheren Lebensalter spielt die richtige Ernährung eine Schlüsselrolle für Vitalität und Wohlbefinden“, betonte Lehnen und verwies auf den sozialen Aspekt des gemeinsamen Essens. „Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe wie ein Mittagstisch, Frühstück oder Kaffeetrinken wirken Vereinsamung entgegen“, erklärte sie. Das FZE bietet Beratung, Vorträge, Seminare und Workshops, auch für pflegende Angehörige.
Die Aufgaben des Pflegestützpunkts erläuterten Gaby Schneider und Jutta Brettschneider aus Weißenthurm. „Wir möchten ältere Menschen und ihre Angehörigen bei allen Fragen rund um Pflege, Betreuung und Unterstützung begleiten“, erklärte Schneider. Häufige Missverständnisse, etwa dass die Fähigkeit zur Haushaltsführung über die Zuteilung eines Pflegegrades entscheide, wies sie zurück. In der VG Weißenthurm seien ausreichend Pflegedienste aktiv, und die Einrichtungen verfügten über freie Kapazitäten. „Und wir sind gut vernetzt mit den Nachbarpflegestützpunkten Andernach und Bendorf/Vallendar“, betonte Schneider. Bei Beratungsbedarf sei es wichtig, einen Termin zu vereinbaren, um Warteschlangen oder geschlossene Türen zu vermeiden.
Im Anschluss wurde intensiv über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) diskutiert. Beiratsmitglied Dieter Pauly kritisierte die fehlende direkte Verbindung zwischen den Rheindörfern und Mülheim-Kärlich, wodurch etwa der Besuch eines Facharztes oder die Teilnahme an Veranstaltungen des BürgerSTÜTZPUNKT+ nur mit großem Aufwand möglich sei. „Insbesondere für Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind, ist der Weg über Koblenz mit Umstiegen kaum zu bewältigen“, schilderte Pauly. Bürgermeister Thomas Przybylla kündigte an, die Angelegenheit prüfen zu wollen. Bei Veranstaltungen des BürgerSTÜTZPUNKT+ soll es künftig eine eigene Transportmöglichkeit der Verwaltung geben. Auch die Problematik blockierter Gehwege durch Mülltonnen an Abfuhrtagen will die Verwaltung prüfen; eine Anfrage beim Abfallzweckverband soll mögliche Lösungen klären.
Die nächste Sitzung des Seniorenbeirats der VG Weißenthurm findet am 26. November 2025 statt. Wie alle Sitzungen ist auch diese öffentlich. „Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich einzubringen und mitzudiskutieren“, sagte Besmens. BA

Bürgermeister Thomas Przybylla verpflichtete das frühere Beiratsmitglied Peter Moskopp.